Zyklon ‚Winston‘ trifft Fidschi-Inseln
UBIMET: Windspitzen von über 300 km/h, sintflutartige Regenfälle
Wien, 20.02.2016 – Im Südpazifik treibt derzeit Zyklon ‚Winston‘ sein Unwesen. Am Freitag wurde der Sturm auf die höchste Kategorie fünf hochgestuft. Aktuellen Berechnungen zufolge trifft ‚Winston‘ als stärkster Zyklon aller Zeiten auf der Südhalbkugel am Wochenende auf die Fidschi-Inseln. Laut UBIMET werden neben Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 km/h sintflutartige Regenfälle befürchtet. Ein Grund für die außergewöhnliche Stärke ist das Klimaphänomen El Niño.
‚Winston‘ trifft als Zyklon der höchsten Kategorie fünf am Wochenende mit voller Wucht auf die südpazifischen Fidschi-Inseln. Schon am Samstag (MEZ) zieht er voraussichtlich über die Hauptinsel Viti Levu hinweg. Damit liegt die rund 85.000 Einwohner zählende Hauptstadt Suva im Südosten der Insel direkt im Einflussbereich des Sturms.
Stärkster Zyklon aller Zeiten
Mit mittleren Windgeschwindigkeiten von über 280 km/h und Böen von deutlich mehr als 300 km/h dürfte ‚Winston‘ sogar der stärkste Zyklon aller Zeiten auf der Südhalbkugel sein. Zudem werden sintflutartige Regenfälle mit Niederschlagsmengen von mehr als 400 l/m² sowie eine massive Sturmflut an der Südostküste der Hauptinsel befürchtet. „Damit drohen nicht nur enorme Sturmschäden, sondern auch verheerende Überschwemmungen“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas.
Vier bis sechs Zyklone im Jahr
Im Südpazifik kommen während der Sturmsaison von November bis April im Durchschnitt vier bis sechs Zyklone vor. „Anders als vermutet, erreichen diese aber nur selten bewohnte Inseln“, sagt Lukas. „Der Hauptstadt Suva etwa, kamen seit 1972 gar nur 12 Zyklone näher als 160 Kilometer. Zuletzt war das bei ‚Evan‘ im Dezember 2012 der Fall.“
Außergewöhnliche Zugbahn
‚Winston‘ dreht sich seit circa 10. Februar im Südpazifik. Der Inselstaat Tonga wurde bereits zweimal knapp hintereinander heimgesucht, wobei jedes Mal ganze Landstriche verwüstet wurden. Im Laufe der Woche könnte der Sturm Tonga sogar noch ein drittes Mal überqueren und neuerlich für große Schäden sorgen. „Die Zugbahn von ‚Winston‘ ist sehr außergewöhnlich“, sagt Lukas. „Der Sturm ‚eiert‘ regelrecht im Südpazifik umher und schlägt immer wieder Haken.“
El Niño
Der Grund für den ungewöhnlich starken und langlebigen Zyklon dürfte einmal mehr am Klimaphönomen El Niño liegen. In El-Niño-Jahren sind die Wassertemperaturen im Südpazifik deutlich höher als üblich. „Dadurch sind die Bedingungen für starke Stürme ideal“, so Lukas. „Zudem kommen sie häufiger vor und schwächen sich durch die höhere Energiezufuhr augrund des warmen Wassers deutlich langsamer ab.“