Winter am Zenit: die winterlichsten Orte der Welt

UBIMET: Fast 3 m Schnee in Japan, -50 Grad in Sibirien

Wien, 12.02.2016 – Der Höhepunkt des Winters auf der Nordhalbkugel ist erreicht. Während in Österreich im Flach- und Hügelland nur wenig an die winterliche Jahreszeit erinnert, regiert in anderen Regionen die kalte Jahreszeit mit Macht: Im japanischen Ort Sukayo Onsen liegen laut dem Wetterdienst UBIMET derzeit 280 Zentimeter Schnee, im sibirischen Ort Oimjakon sinken die Tiefstwerte in den Nächten regelmäßig unter -50 Grad.

An der Wetterstation am Hohen Sonnblick (Salzburg) liegen in 3105 m Seehöhe aktuell 210 Zentimeter Schnee. Klingt viel, im Vergleich mit dem japanischen Ort Hijiori relativiert sich das aber sehr schnell. Dort ist die Schneedecke derzeit exakt gleich dick und das auf nur 330 m Seehöhe. In Sukayo Onsen, ebenfalls in Japan, sinkt der Messstab sogar 280 Zentimeter tief in der weißen Pracht ein. Mit einer Seehöhe von gerade einmal 890 m liegt dieser Ort kaum höher als der Gipfel des höchsten Berges im Wienerwald.

„Die weltweit höchste gemessene Schneehöhe stammt übrigens vom 1.377 m hohen japanischen Berg Ibuki. Im Februar 1927 war die Schneedecke hier 11,82 m dick, das ist höher als ein normales Einfamilienhaus“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. Aufgrund dieser enormen Schneehöhen ist hier in vielen Regionen kein Liftbetrieb für Skifahrer möglich. „Das Skigebiet Gassan hat hierfür eine innovative Lösung parat, es öffnet seine Lifte erst im April, wenn ein Teil des Schnees bereits geschmolzen ist.“

Sibirien ist der Kältepol


Der weltweit wohl kälteste bewohnte Ort ist Oimjakon im Osten Russlands. „Derzeit kommen die Temperaturen dort tagsüber kaum über -40 Grad hinaus. In der Nacht sinken sie sogar auf Werte jenseits der -50 Grad“, sagt Lukas. „Der absolute Rekordwert wurde hier im Februar 1933 gemessen, das Quecksilber zeigte -67,8 Grad.“ Zum Vergleich: Der österreichische Rekordwert stammt aus Zwettl (NÖ). „Mit -36,6 Grad liegt der Österreichrekord aber 30 Grad vom weltweiten Rekord entfernt.“

Schneereiches Japan


Der wohl schneereichste Ort der Welt befindet sich auf der japanischen Insel Honshu. Die offizielle Wetterstation mit den höchsten jährlichen Schneemengen liegt im Ort Sukayu Onsen im Norden der Insel: Hier fallen im Winter im Durchschnitt 17,64 m Neuschnee.

„Japan profitiert von seinen besonderen Klimabedingungen. Kalte Luft aus Sibirien nimmt über dem Meer große Mengen Feuchtigkeit auf und wird dann an den bis zu 3.000 m hohen Japanischen Alpen ausgepresst“, erklärt Lukas. „Ähnliche Schneemengen findet man sonst nur im Küstengebirge von Alaska und British Columbia, sowie im norwegischen Teil des Skandinavischen Gebirges.“