Wetterumstellung: Ab dem Wochenende teils kräftige Gewitter
Tief AXEL bringt die Gefahr von Sturzfluten
Karlsruhe, 17.05.2019 – Die Wetterlage in Mitteleuropa stellt sich derzeit nachhaltig um. Am Wochenende liegt Deutschland am Rande eines umfangreichen Tiefs mit Kern über Westeuropa und mit einer südlichen Strömung gelangen feuchtwarme und gewitteranfällige Luftmassen ins Land. Nach Angaben der Experten des Wetterdienstes UBIMET steigt die Gewitterneigung von Tag zu Tag an, lokal besteht am Sonntag und zu Wochenbeginn sogar Unwettergefahr durch Gewitter mit Sturzfluten.
Das zuletzt wetterbestimmende Höhentief über Deutschland zieht am Freitag nach Benelux ab und wird von einem umfangreichen Tief über Westeuropa eingebunden. Die Strömung über Deutschland dreht somit auf Süd und in den kommenden Tagen gelangt feuchtwarme Mittelmeerluft ins Land. „In Zusammenspiel mit einem Bodentief namens AXEL nimmt die Gewitterneigung verbreitet zu.“ sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe bei UBIMET.
Am Samstag im Südwesten erste Gewitter
Am Samstag scheint in weiten Teilen des Landes häufig die Sonne, nur im äußersten Südwesten überwiegen von Beginn an die Wolken. „Im Tagesverlauf sind besonders vom Allgäu bis zum Niederrhein sowie lokal auch in Mecklenburg-Vorpommern Schauer und Gewitter zu erwarten“, prognostiziert Spatzierer. Die Temperaturen steigen spürbar an und erreichen Höchstwerte zwischen 16 Grad auf Rügen und 24 Grad in der Niederlausitz.
Zunehmende Unwettergefahr
Am Sonntag liegt das Bodentief AXEL quer über Deutschland und die Gewitterneigung steigt verbreitet an. „Besonders in der Mitte und im Süden können die Gewitter mitunter auch kräftig ausfallen und örtlich für große Regenmengen in kurzer Zeit sorgen“, so der Experte. Der Zustrom feuchter Luft hält zudem auch zu Wochenbeginn an, so sind am Montag neuerlich verbreitet Gewitter zu erwarten. „Bei nur schwachem Höhenwind verlagern sich die Gewitter nur langsam, weshalb besonders in der Mitte und im Südosten die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Sturzfluten erhöht ist“, warnt der Meteorologe.
Dazu wird es schwülwarm mit frühsommerlichen Temperaturen von bis zu 25 Grad im Osten.
Auch am Dienstag setzt sich das unbeständige Wetter fort, der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich aber langsam in den Osten und Südosten. Gebietsweise zeichnen sich hier große Regenmengen ab und die Unwettergefahr bleibt erhöht. Eine Wetterberuhigung gibt es dagegen im Westen und Südwesten. Am Mittwoch sind Schauer und Gewitter nach derzeitigem Stand dann nur noch im Osten ein Thema.
In den Alpen liegt noch viel Schnee
Deutschland lag in der ersten Monatshälfte im Einflussbereich einer nordöstlichen Strömung, mit der schubweise feuchte und für die Jahreszeit sehr kühle Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land geführt wurden. In Summe war der Mai somit bislang außergewöhnlich kühl, so betrug die Abweichung zur Monatsmitteltemperatur in der ersten Maihälfte teils mehr als 4 Grad. In den Nordalpen liegt daher noch außergewöhnlich viel Schnee für die Jahreszeit, mancherorts wie etwa am Säntis (CH) gab es sogar noch nie so viel Schnee so spät im Mai wie heuer. In Österreich kann man an diesem Wochenende aufgrund der Schneelage in manchen Skigebieten sogar noch einmal die Ski anschnallen.
Die regnerischsten und trockensten Gemeinden Österreichs 2018 bisher
Der Wetterdienst UBIMET hat die Anzahl der Tage mit messbarem und ergiebigem Regen/Schneefall für jede österreichische Gemeinde im 2018 analysiert.
An diesem Wochenende fällt besonders im Süden kräftiger Regen, im Gebirge gibt es den ersten Wintereinbruch.
Hochsommer endet mit Temperatursturz und Gewittern
Der Hochsommer neigt sich dem Ende zu, dabei zeichnen sich besonders am Freitag kräftige Gewitter ab. Nach den neuesten Modellläufen setzt sich die Abkühlung im Südosten allerdings erst am Sonntag vollständig durch.
Dürre im Frühjahr und Sommer 2018 – Zahlen und Fakten
UBIMET Chefmeteorologe Manfred Spatzierer hat Details der Statistik zur Dürre des Frühjahrs und Sommers 2018 analysiert: “Seit Beginn der Wachstumsperiode im April gab es lediglich in Kärnten und der Steiermark eine halbwegs normale Anzahl an Tagen mit Regen.