Wärmster Jänner aller Zeiten
UBIMET: Temperaturen weltweit um mehr als 1 Grad zu hoch, neuer Allzeitrekord
Wien, 18.02.2016 – Der erste Monat des Jahres schließt nahtlos an seine Vorgänger an: Bereits zum neunten Mal in Folge durchbrach ein Monat den bisherigen Wärmerekord. Mit einer Abweichung von +1,04 Grad bedeutet dies laut dem Wetterdienst UBIMET den wärmsten Jänner in der 137-jährigen Aufzeichnungsperiode, und die zweithöchste jemals gemessene Temperaturabweichung.
Die Temperaturen setzen weltweit ihren Höhenflug fort. Mit einer Abweichung von +1,04 Grad übertraf der erste Monat des Jahres den alten Rekord aus dem Jahr 2007 um 0,16 Grad. „Diese Abweichung vom langjährigen Mittel ist sogar der zweithöchste bisher von der NOAA gemessene Wert“, erklärt Stefan Hofer vom Wetterdienst UBIMET. „Nur der Monat davor, der Dezember 2015, war mit 1,11 Grad über dem langjährigen Durchschnitt noch etwas wärmer.“ Insgesamt ist es bereits der 14. Monat in Folge, dessen Temperaturen sich in den Top 3 der Allzeitrekorde befinden.
Geht man noch mehr ins Detail, dann steht für alle Landflächen der Erde sogar ein Wärmeüberschuss von 1,56 Grad zu Buche. „Besonders stechen hierbei Regionen in Nordsibirien und in Alaska hervor, wo verbreitet positive Abweichungen von über 5 Grad registriert wurden, aber auch in Südostasien, im Nahen und Mittleren Osten und in Zentral- und Südamerika war es teils deutlich zu warm,“ sagt der Meteorologe.
Deutlich negative Anomalien sind weltweit wenige zu finden, nur in Westrussland und in Zentralasien fiel der Jänner merklich zu kühl aus.
El Niño heizt ein
Einer der Hauptgründe für diese Serie an Temperaturrekorden ist das Phänomen El Niño. Dabei treten besonders im äquatornahen Pazifik deutlich zu hohe Meerestemperaturen auf, welche auch die globale Zirkulation beeinflussen. „Damit kommt es zu einem deutlich erhöhten Wärmeeintrag in die Atmosphäre und die Temperaturen steigen weltweit noch schneller“, so Hofer. „Das derzeit auftretende El-Nino-Ereignis ist annähernd gleich stark wie das bisherige Rekordereignis im Jahr 1998.“