Von Freitag auf Samstag Föhnsturm in den Alpen
UBIMET: Im Osten am Samstag nochmals spätsommerlich mit bis zu 26 Grad
Wien, 01.10.2020 – Österreich gerät in den kommenden Tagen unter den Einfluss einer ausgeprägten Südströmung. Nach Angaben der Wetterexperten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) muss man in den Nordalpen von Freitag auf Samstag mit einem schweren Föhnsturm rechnen, auf den Bergen gibt es Orkanböen. Im Vorfeld einer Kaltfront treibt der Wind die Temperaturen im Südosten am Samstag sogar nochmals auf spätsommerliche 26 Grad.
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens ANDREA mit Kern über den Britischen Inseln sorgt derzeit für eine Umstellung der Großwetterlage in Mitteleuropa. „Im Zusammenspiel mit einem Randtief über der Biskaya namens BRIGITTE, das in der Nacht auf Freitag im äußersten Westen Frankreichs für Orkanböen sorgt, stellt sich im Alpenraum eine ausgeprägte Südströmung ein“, erklärt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Damit wird es an der Alpennordseite am Freitag zunehmend föhnig, ab dem Abend muss man mit Föhnsturm rechnen.
Orkanböen im Gebirge
Am Freitag kommt im Tagesverlauf in weiten Teilen des Landes lebhafter, föhniger Südwind auf. In den typischen Föhntälern der Alpennordseite von Vorarlberg bis Salzburg muss man bereits am Nachmittag mit stürmischen Böen rechnen, zum Abend hin legt die Höhenströmung aber deutlich zu. Damit wird auch der Föhn stärker und greift zunehmend auch auf die Nordalpen vom Arlberg bis zu den Niederösterreichischen Voralpen über. „In manchen Tallagen ist mit schweren Sturmböen um 90 km/h zu rechnen“, warnt Spatzierer. Im Gebirge tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke: „Auf dem Patscherkofel, dem föhnexponierten Hausberg Innsbrucks, gibt es in der Nacht auf Samstag Böen bis 170 km/h“, so der Experte.
Kräftiger Regen im Süden
Während in den Nordalpen der Föhnsturm tobt, fällt in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich des Alpenhauptkamms häufig Regen. Am Samstag erfasst schließlich eine Kaltfront aus Westen das Land, dabei lässt der Föhn im Westen nach und der teils kräftige Regen greift aus Süden auch auf die Alpennordseite über. Die größten Regenmengen um 100 Liter pro Quadratmeter sind im südlichen Oberkärnten wie etwa im Gailtal zu erwarten. Die Temperaturen kommen in Vorarlberg sowie in Osttirol und Oberkärnten nicht über 11 bis 17 Grad hinaus. Vom Toten Gebirge bis ins östliche Flachland weht dagegen bis zum Abend noch teils stürmischer Föhn und die Temperaturen steigen auf 20 bis 24, im Südosten lokal auch 26 Grad. Am Abend sind im Osten und Südosten dann Schauer und Gewitter zu erwarten.
Am Sonntag weiterhin föhnig
Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits über Osteuropa und im Alpenraum wird es neuerlich föhnig. „Im Vergleich zu Samstag fällt der Föhn aber wesentlich schwächer aus, nur noch auf den Bergen und in den klassischen Föhntälern gibt es stürmische Böen“, so Spatzierer. Vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland scheint dabei häufig die Sonne, südlich des Alpenhauptkamms stauen sich dagegen weiterhin viele Wolken und mitunter gehen ein paar Regenschauer nieder. Die Temperaturen erreichen maximal 13 bis 22 Grad.