Unwettertief BRIGITTE sorgte für turbulenten Samstag
UBIMET: Das Tief bleibt auch in den kommenden Tagen wetterbestimmend
Wien, 04.10.2020 – Das Sturmtief Brigitte sorgte am Samstag für einen Föhnsturm, Starkregen und für die Jahreszeit ungewöhnlich kräftige Gewitter. Nach Angaben der Wetterexperten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) gab es besonders in der südlichen Steiermark und im Burgenland heftige Gewitter mit rund 17.000 Blitzentladungen. Das Tief setzt sich in den kommenden Tagen über den Britischen Inseln fest und bringt bis zur Wochenmitte wechselhaftes Herbstwetter in Österreich.
Das umfangreiche Tiefdruckgebiet über Nordfrankreich namens Brigitte sorgte am Samstag für den ersten heftigen Föhnsturm der Herbstes. „Vor allem von Tirol über Salzburg bis in die Obersteiermark sorgten schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h für umstürzende Bäume und Schäden an einzelnen Dächern“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Auf den Bergen tobte ein Föhnorkan mit Böen teilweise sogar über 200 km/h!“ Zudem gab es besonders in Oberkärnten mit rund 100 l/m² intensiven Starkregen und lokale Überschwemmungen. Vom heftigen Regen war aber auch in Tirol das Stubai- und Gschnitztal betroffen. Am Abend sorgte die Kaltfront des Tiefs dann in der südöstlichen Steiermark und im Burgenland für heftige Gewitter.
Ungewöhnlich blitzreicher Oktobertag mit 17.272 Blitzentladungen
Die perfekte Kombination aus warmer Mittelmeerluft und starkem Höhenwind führte am Samstagabend im äußersten Osten des Landes nochmals zu heftigen Gewittern. „In der südöstlichen Steiermark sowie im Burgenland gab es Gewitter wie im Hochsommer mit Starkregen, Sturm und sogar noch lokal größerem Hagel“, berichtet Spatzierer. Insgesamt registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET 17.272 Blitzentladungen, wobei es allein im Burgenland zu unglaublichen 9.006 Entladungen kam. Nur an drei Sommertagen gab es im Burgenland mehr Blitze, nämlich am 1. Juli sowie am 17. und 29. August.
Föhnlage geht zu Ende
Am heutigen Sonntag bleibt es in den Nordalpen föhnig, im Vergleich zum Samstag weht der Föhn jedoch deutlich schwächer. Trotzdem kann es in den prädestinierten Lagen noch zu stürmischen Böen kommen. In der Nacht auf Montag geht der Föhn zu Ende und besonders in Osttirol und Oberkärnten regnet es dann für ein paar Stunden intensiv und gewittrig verstärkt. Dabei sind besonders im Gailtal nochmals an die 50 l/m² und somit lokale Überflutungen möglich. Zum Wochenbeginn sind im ganzen Land Regenschauer zu erwarten, im Südosten und Osten sind auch kurze Gewitter möglich. Dazu dreht der Wind von Süd auf West und die Temperaturen erreichen 11 bis 20 Grad.
Bis Mittwoch bleibt Tief Brigitte wetterbestimmend
Am Dienstag scheint vorübergehend wieder häufiger die Sonne und es wird leicht föhnig. Ein wenig Regen ist nur von Vorarlberg bis ins Inn- und Mühlviertel zu erwarten. Dazu wird es mit 14 bis 22 Grad relativ warm für Anfang Oktober. Der Mittwoch verläuft dann unbeständig mit zahlreichen Regenschauern, im Südosten regnet es auch länger anhaltend und ergiebig. Dazu kühlt es überall ab und bei lebhaftem Westwind kommen die Temperaturen nicht über 9 bis 16 Grad hinaus. Am Donnerstag stellt sich dann wohl ein Zwischenhoch im Alpenraum ein, vermutlich geht es danach aber mit neuen Atlantiktiefs wieder unbeständig weiter.