Unwetterbilanz 2018

UBIMET: Sturm, Hochwasser und schwere Gewitter

Wien, 28.12.2018 – Der Wetterdienst UBIMET verschickte im vergangenen Jahr in ganz Österreich knapp 13 Millionen Unwetterwarnungen, mehr als die Hälfte davon entfielen auf Gewitterwarnungen. Im Vergleich zum Unwetterjahr 2017 entspricht dies einer Abnahme von etwa 35 Prozent. Im Bundesländer-Ranking führt die Steiermark mit einem Viertel aller versendeten Warnungen. In Erinnerung bleiben vor allem drei Ereignisse: Sturm BURGLIND in den Nordalpen am 3. Jänner, die zahlreichen Gewitter mit Sturzfluten am Alpenostrand im Frühsommer sowie das Sturmtief VAIA samt Hochwasser in Kärnten Ende Oktober.

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der von UBIMET verschickten Warnmeldungen für Starkregen, Sturm, Starkschneefall, Glatteisregen und Gewitter etwa um ein Drittel abgenommen. Die meisten Warnungen gab es in den Gewittermonaten von Mai bis September, der ruhigste Monat war dagegen der November. Von den rund knapp 13 Millionen Warnmeldungen entfielen 64 Prozent auf Gewitter, 13 Prozent auf Sturm, 11 Prozent auf Schneefall, 6 Prozent auf Starkregen und 6 Prozent auf gefrierenden Regen. „Gewitter sind die häufigste Unwetterart in Österreich“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer: „In Summe entluden sich heuer fast 1,5 Millionen Blitze“. Neben der Blitzschlaggefahr gibt es dabei je nach Wetterlage sehr unterschiedlich Risiken: „Bei ortsfesten Gewittern besteht hauptsächlich die Gefahr von Sturzfluten und Vermurungen, bei ziehenden Gewittern kommt es hingegen häufiger zu Sturm und Hagel“, so der Experte.

Sturm und Hochwasser

Die außerordentlichste Wetterlage des Jahres gab es vom 28. bis zum 30. Oktober, als Sturmtief VAIA von Norditalien unter Verstärkung über die Alpen zog. Die stärkste gemessene Windböe im Flachland wurde mit 130 km/h in Ferlach registriert, aber auch in den Nordalpen tobte ein schwerer Föhnsturm, so wurde etwa die Festung Hohensalzburg durch den Sturm beschädigt. Im Gebirge gab es sogar Spitzenwerte um 200 km/h. Im Süden fiel dagegen ergiebiger Regen: „Am Plöckenpass prasselten in nur drei Tagen knapp über 600 Liter pro Quadratmeter vom Himmel“, sagt Spatzierer, „Das entspricht knapp dem mittleren Jahresniederschlags Wiens“. Die Wassermassen sorgten für Überschwemmungen und Vermurungen, zudem verzeichneten die Flüsse in Oberkärnten ein schweres Hochwasser: In Flattach erreichte die Möll fast die 100-jährige Hochwassermarke und in Waidegg gab es einen Dammbruch der Gail.

Gewitter mit Starkregen

Durch den außergewöhnlich langen Sommer ging die Gewittersaison heuer bereits im April los. Besonders der Juni war durch zahlreiche Unwetterlagen geprägt: „Ortsfeste Gewitter sorgten vor allem im östlichen Berg- und Hügelland nahezu täglich für kleinräumige Überschwemmungen und Vermurungen“, erinnert sich der Meteorologe. Besonders unwetterträchtig war der 12. Juni, als der Bezirk Neunkirchen zum Katastrophengebiet erklärt wurde. Eine Gewitterlinie sorgte an diesem Tag zudem auch für orkanartige Böen von bis zu 112 km/h in Graz, wo ein umgestürzter Baum ein Todesopfer forderte.

Temperaturextreme

Was die Temperaturen anbelangt, so liegen zwischen dem tiefsten und höchsten gemessenen Wert stolze 63 Grad. Sibirische Luftmassen ließen die Temperaturen Ende Februar in den Keller rasseln, der Kältepol lag mit -25,4 Grad im Luftkurort Flattnitz in Kärnten, gefolgt von St. Michael im Lungau mit -25,2 Grad. Eine markante Hitzewelle gipfelte hingegen am 9. August, als in Haag 38,0 Grad verzeichnet wurden.