UBIMET: Fronten im 12-Stunden-Takt
Wien, 01.03.2016 – Die derzeit vorherrschende Wetterlage verlangt von den Meteorologen ihr ganzes Können ab. Nahezu im 12-Stunden-Takt ziehen Frontensysteme über den Alpenraum hinweg und bringen Regen- und Schneefall. Die Schneefallgrenze schwankt dadurch binnen weniger Stunden um bis zu 1.000 m. Für die Alpen bedeutet das in Summe viel Neuschnee und laut dem Wetterdienst UBIMET ändert sich daran bis auf Weiteres wenig.
Der erste Tag im meteorologischen Frühling hat speziell in Westösterreich mit einer weißen Überraschung begonnen. Am meisten Schnee ist dabei in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich gefallen. „Den größten Schneezuwachs gab es in Bichlbach im Tiroler Außerfern mit 25 Zentimetern sowie in Langen am Arlberg mit 20 Zentimetern“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Aber auch in Kufstein hat es immerhin noch für 4 Zentimeter der weißen Pracht gereicht und selbst Innsbruck und Salzburg wurden weiß.“
Im Tagesverlauf lässt der Schneefall langsam nach und die Schneefallgrenze steigt gegen 600 m. In tieferen Lagen taut die weiße Pracht bei leichten Plusgraden somit rasch wieder weg.
Warmfront, Föhn, Kaltfront und Mittelmeertief binnen 24 Stunden
Ein wettermäßig ausgesprochen interessanter Tag ist der Mittwoch: In der Früh und am Vormittag überquert uns eine Warmfront mit etwas Regen und Schnee, speziell von Vorarlberg bis Niederösterreich. Vorübergehend steigt die Schneefallgrenze dabei auf 800 bis 1.200 m. Gegen Mittag dreht die Strömung im Vorfeld eines neuen Tiefs über dem Nordatlantik auf südliche Richtungen und die Wolken lockern mitunter auf. An der Alpennordseite wird es stellenweise sogar leicht föhnig. Schon am späten Nachmittag trifft in Vorarlberg und Tirol aber die nächste Kaltfront ein und damit sinkt die Schneefallgrenze erneut rasch bis in die Täler. „Auch im Rhein- und Inntal schneit es schon am späten Abend wieder“, sagt Lukas.
In der Nacht auf Donnerstag zieht diese Kaltfront schließlich über ganz Österreich hinweg. Mit deren Verwellung und der Ausbildung eines Italientiefs zeichnen sich vor allem für Osttirol, Kärnten und Teile der Steiermark neuerlich größere Regen- und Schneemengen ab. „In den Karnischen Alpen und Karawanken, aber auch im Bereich der Tauern sind oberhalb von rund 1.000 m durchaus 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee möglich“, sagt der Meteorologe. Dazu muss man allmählich auch im Klagenfurter Becken, in Unterkärnten sowie in den Tälern der Obersteiermark mit Schneefall rechnen.
Im Donauraum und vom Weinviertel bis zur Buckligen Welt frischt zudem neuerlich starker, mitunter sogar stürmischer Nordwestwind auf.
Keine Verschnaufpause
In dieser ausgesprochen abwechslungsreichen Tonart geht es die folgenden Tage weiter. Am Donnerstag werden Regen- und Schneefall im Tagesverlauf zwar allmählich weniger, das nächste atlantische Tief bewegt sich mit seinen Frontensystemen aber bereits Richtung Alpenraum. „Die nasse, auf den Bergen schneereiche Wetterphase geht also weiter“, so Lukas.