Über 1 Meter Neuschnee bis Sonntag an der Alpennordseite
UBIMET: Lawinengefahr steigt massiv an, Straßensperren drohen
Wien, 01.01.2019 – Mit einer Kaltfront in der Nacht auf Mittwoch stellt sich eine kalte, straffe Nordströmung ein, die entlang der Alpennordseite bis zu den Heiligen Drei Königen für enorme Neuschneemengen sorgt. Laut den Experten von UBIMET ist vor allem in den Staulagen vom Tiroler Unterland bis ins Mostviertel in den Tallagen mit bis zu 1 Meter, auf den Bergen deutlich über 2 Meter Neuschnee zu rechnen. Aufgrund des stürmischen Nordwinds kommt es im Bergland zu massiven Schneeverfrachtungen, die Lawinengefahr steigt sukzessive an. Am Wochenende drohen durch die hohe Lawinengefahr teilweise sogar Straßensperren.
Kaltfront bringt den Winter zurück
Nach einem relativ milden Jahreswechsel bringt eine massive Kaltfront, die die Alpen in der Nacht auf Mittwoch erreicht, den Winter wieder zurück. „Entlang der Alpennordseite vom Bregenzerwald bis ins Mostviertel schneit es schon am Mittwoch ergiebig“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Hier kommen in den Tälern verbreitet 15 bis 25 cm Neuschnee hinzu, auf den Bergen gibt es bis zu einem halben Meter frischen Pulverschnee.“ Im Flachland ziehen hingegen meist nur unergiebige Schneeschauer durch, für eine Schneedecke reicht es wohl in weiten Teilen von Oberösterreich. Dazu wird mit kräftigem, teils stürmischem Nordwestwind immer kältere Luft herangeführt. In 2000 m gehen die Temperaturen bis Mittwochabend auf -15 Grad zurück, die sich mit dem Sturm wie -30 Grad anfühlen.
Am Donnerstag auch im Flachland zunehmend winterlich
Am Donnerstag schneit es zunächst an der Alpennordseite nur unergiebig, am Nachmittag setzt aber östlich von Salzburg verbreitet Schneefall bis in tiefe Lagen ein. In Wien und im Weinviertel reicht es nur für eine dünne Schneedecke. Im übrigen Donauraum schneit es hingegen recht ergiebig, hier sind bis zu 10 cm Neuschnee zu erwarten. Deutlich mehr Schnee fällt noch im Bergland mit bis zu 30 cm Pulverschnee. „Der lebhafte bis kräftige Nordwestwind sorgt in den schneereichen Regionen zudem für teils erhebliche Schneeverwehungen“, so der Meteorologe. Die Temperaturen kommen selbst in den Niederungen kaum mehr über den Gefrierpunkt hinaus. Wetterbegünstigt ist der Westen und Süden, hier bleibt es oftmals trocken mit ein wenig Sonnenschein.
Am Wochenende große Neuschneemengen und Lawinengefahr
Am Freitag schneit es zunächst vor allem am Westen, mit Herannahen einer Warmfront aus Nord setzt gegen Abend entlang der gesamten Alpennordseite Schneefall ein. Am Samstag schneit es dann in den Nordalpen ergiebig. Nördlich der Alpen kommt stürmischer Westwind auf, sodass hier der Schneefall unterhalb von rund 500 m vorübergehend wieder in Regen übergeht. Auch am Sonntag hält der Schneefall im Nordalpenbereich an, dabei schneit es wieder bis in tiefe Lagen. Der Schwerpunkt verlagert sich tagsüber aber immer mehr in den Westen.
„Die größten Neuschneemengen kommen vom Tiroler Unterland bis in die Obersteiermark zusammen, hier sind in den Tallagen verbreitet 50 bis 100 cm Neuschnee zu erwarten“, prognostiziert der Meteorologe. „Die Kombination aus Neuschnee und stürmischem Wind verschärft die Lawinengefahr sukzessive, am Wochenende sind in den neuschneereichen Regionen Straßensperren zu befürchten.“ Erst zu Beginn der neuen Woche lässt der Schneefall endgültig nach. Während des gesamten Schneefallereignisses geht der äußerste Süden weitgehend leer aus, hier ziehen höchstens einzelne Schneeschauer durch.