Turbulenter Start in die letzte Oktoberwoche
Föhnsturm, im Südwesten heftiger Regen mit lokalen Überschwemmungen
Wien, 28.10.2018 – Das turbulente Herbstwetter setzt sich zu Beginn der neuen Woche fort. In den Nordalpen bläst stürmischer Südföhn, der die Temperaturen auf mehr als 20 Grad steigen lässt. Im Gegensatz dazu setzt sich die Starkregenlage in Osttirol und Kärnten nach Angaben der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) fort, zu den bereits gefallenen rund 200 Litern Regen pro Quadratmeter kommen nach einer kurzen Verschnaufpause ab Montagvormittag weitere 100 bis 150 l/m² hinzu.
Starkregen setzt sich fort
Rund 200 Liter pro Quadratmeter sind seit Samstag schon in Oberkärnten zusammengekommen. Eine Station am Plöckenpass, die vom Hydrografischen Dienst Kärnten betrieben wird, hält mittlerweile sogar schon bei mehr als 300 Litern pro Quadratmeter. „Doch selbst da geht noch mehr, in der benachbarten italienischen Region Friaul melden die Messkübel lokal schon knapp 400 l/m²“, berichtet UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Bis Montagfrüh setzt sich der gewittrig durchsetzte Regen fort, bis dann sind weitere 50 bis 100 l/m² zu erwarten.“
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung mit nur wenig Regen in den Stunden von Montagfrüh bis zum frühen Vormittag setzt morgen ab ca. 09:00 Uhr von Italien her erneut zunehmend kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen ein. Bis Dienstagfrüh sind in ganz Osttirol und Oberkärnten nochmals 80 bis 120 Liter pro Quadratmeter, in den Karnischen Alpen lokal auch bis zu 150 l/m² möglich. Dann steigt auch die Gefahr von Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschungen deutlich an.
Montag Föhnsturm im Norden
Im Tagesverlauf greift der Südföhn mit Sturmböen und zum Teil sogar schweren Sturmböen bis in viele Täler der Nordalpen durch. „Am stärksten wird der Föhn in den klassischen Föhntälern wie etwa dem Brandnertal, dem Wipptal, im Großraum Innsbruck und in den Tauerntälern“, so der Meteorologe. „Böen zwischen 80 und 100 km/h sind hier durchaus möglich.“
In der Folgenacht zieht dann das Tief vom Golf von Genua genau über die Alpen nordwärts, dann kommt es nahezu im gesamten Land zu Sturmböen. Im sonst wenig windanfälligen Süden können Böen bis zu 100 km/h erreicht werden, hier drohen Schäden wie beispielsweise umgestürzte Bäume.
Extrem hohe Temperaturen
Mit dem Föhn steigen die Temperaturen am Montag an der Alpennordseite auf außergewöhnlich hohe Werte, am wärmsten wird es vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut Salzburg und Oberösterreichs bis ins Mostviertel. In diesen Regionen werden bis 24 Grad erreicht, warm wird es aber auch im östlichen Flachland mit 20 bis 22 Grad. „Von den Oktoberrekorden bleiben wir aber doch ein ganzes Stück entfernt, diese wurden meist zu Beginn eines Oktobermonats aufgestellt“, so Spatzierer weiter.
In den kommenden Tagen geht es mit dem föhnigen Herbstwetter weiter. Die Temperaturen bleiben somit speziell nördlich des Alpenhauptkamms auf einem weit überdurchschnittlichen Niveau. Ein Kälteeinbruch ist in der kommenden Woche auch nach dem Monatswechsel jedenfalls nicht in Sicht.
Übersicht Regenmengen Samstag 00:00 Uhr bis Sonntag 09:00 Uhr:
Ort (Bundesland) | Regenmenge |
---|---|
Plöckenpass (Kärnten)* | 304 l/m² |
Würmlach (Kärnten)* | 218 l/m² |
Nassfeld (Kärnten)* | 208 l/m² |
Kötschach-Mauthen (Kärnten) | 194 l/m² |
Jauken (Kärnten)* | 175 l/m² |
Dellach im Drautal (Kärnten) | 151 l/m² |
Oberdrauburg (Kärnten)* | 140 l/m² |
Kolm-Saigurn (Salzburg) | 130 l/m² |
Mallnitz (Kärnten) | 95 l/m² |
Böckstein (Salzburg) & Obervellach (Kärtnen) | 94 l/m² |
* Station wird vom Hydrografischen Dienst Kärnten betrieben
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