September 2019 rund ein Grad zu warm
Sieben von neun Monaten im laufenden Jahr überdurchschnittlich temperiert
Wien, 01.10.2019 – Der September liegt hinter uns, mit einer Abweichung von rund 1 Grad fällt bereits der siebte Monat des Jahres zu warm aus. Typisch für einen Übergangsmonat spielte der September mit Hitze, Frost, Gewittern und Schnee nahezu alle Stückeln. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) sorgte zudem ein Sturmtief für einen turbulenten Monatsausklang.
Hitze und Frost
Mit einer österreichweiten Abweichung von knapp +1 Grad fällt der September gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 etwas zu warm aus. Damit weist das Jahr 2019 bereits sieben überdurchschnittlich warme Monate auf, einzig der Jänner und der Mai zeigten sich kälter als das langjährige Mittel. „Die Abweichungen im September sind im ganzen Land ähnlich, positive Abweichungen von etwas mehr als 1 Grad weisen vor allem Wien, Niederösterreich und das Burgenland auf“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Die höchsten Temperaturen wurden gleich am Monatsersten gemessen, Spitzenreiter ist Andau im Seewinkel mit 34,4 Grad.“
Keine drei Wochen später gab es dann aber auch schon den ersten Frost der Saison, am Morgen des 20. September zeigte das Thermometer im Lungau -2 Grad, leichten Frost gab es aber beispielsweise auch im Mühl- und Waldviertel sowie im Wienerwald.
Trockenes Mostviertel
Über ganz Österreich gemittelt zeigt sich der September in punkto Niederschlag sehr ausgeglichen, allerdings lohnt hier ein genauerer Blick auf die einzelnen Regionen. Deutlich mehr Regen als im Durchschnitt kam rund um den Alpenhauptkamm sowie in Kärnten zusammen, exemplarisch hierfür geht der Monat in Spittal an der Drau mit 182 Litern pro Quadratmeter statt den üblichen 96 l/m² um rund 90% zu nass zu Ende. „Auf der anderen Seite der Extrema liegen die Eisenwurzen und das Mostviertel, in Weyer und Oberndorf fiel nur rund die Hälfte des mittleren Septemberniederschlags“, so Spatzierer.
Auch den ersten Schnee in den Tälern gab es im September schon zu bestaunen, nur gut eine Woche nach dem heißen Monatsauftakt schneite es in den Nordalpen bis auf rund 1200 m hinab.
Letzte Gewitter – erster Sturm
Die heiße Luft zu Monatsbeginn wurde von teils kräftigen Gewittern vertrieben, insgesamt wurden knapp 39.000 Blitzentladungen registriert. Rund die Hälfte aller Blitze gab es in Niederösterreich und in der Steiermark, nur wenige Gewitter bildeten sich im Westen des Landes. Der September als Übergangsmonat zwischen sommerlichen Gewittern und ersten Herbststürmen wurde seinem Ruf auch in diesem Jahr voll und ganz gerecht. „Sturmtief MORTIMER sorgte am Monatsletzten in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien für Böen von rund 90 km/h, Orkanböen wurden auf den Bergen gemessen“, bilanziert der Wetterexperte.
Extremwerte September 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
34,4 Grad Andau (B, 01.)
33,5 Grad Hohenau (NÖ, 01.)
33,4 Grad Mattersburg (B, 01.)
Tiefste Temperaturen
-2,3 Grad Mariapfarr (S, 20.)
-2,0 Grad St. Michael im Lungau (S, 20.)
-1,6 Grad Aigen/Ennstal (ST, 20.)
Sommertage (Höchstwert von 25 Grad oder mehr)
9 St. Andrä im Lavanttal (K), Bad Radkersburg, Leibnitz (beide ST), Innsbruck-Universität (T), Güssing (B)
8 Krems (NÖ), Villach, Feldkirchen, Dellach, Ferlach (alle K), Andau (B), Fürstenfeld (ST)
Nasseste Orte
203 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
183 Liter pro Quadratmeter Flattnitz (K), Dornbirn (V)
182 Liter pro Quadratmeter Spittal an der Drau (K)
Trockenste Orte
30 Liter pro Quadratmeter Minihof-Liebau (B)
33 Liter pro Quadratmeter Amstetten (NÖ)
37 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)
Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
230 Sonnenstunden, Mörbisch (B)
93 Sonnenstunden, Böckstein (S)
Relativ sonnigster bzw. trübster Ort
123 % Feldkirch (V)
92 % Wolfsegg (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
93 km/h Loosdorf (NÖ, 30.)
90 km/h Retz, Groß Enzersdorf (beide NÖ, 30.), Waizenkirchen (OÖ, 30.)
88 km/h Irnfritz (NÖ, 30.)