Schwere Unwetter am Dienstag, Entspannung ab Donnerstag

Blitzdichte_20160712
UBIMET: 115.000 Blitze, Großhagel,
Überflutungen, Wintereinbruch auf den Bergen Westösterreichs
Wien, 13.07.2016 – Heftige Unwetter gingen am Dienstag in großen Teilen Österreichs nieder: Wolkenbruchartiger Regen, Sturmböen und Hagel von mehreren Zentimetern Durchmesser sorgten für zahlreiche Überflutungen, Muren und Schäden. Dazu kamen laut dem Blitzmessnetz von UBIMET landesweit mehr als 115.000 Blitzentladungen. Am Mittwoch sind von Kärnten bis ins Nordburgenland neuerlich schwere Gewitter möglich, sonst ist die Unwettergefahr bereits gebannt. Allerdings besteht aufgrund der weiterhin großen Regenmengen nach wie vor Überflutungs- und Vermurungsgefahr. Auf den Bergen Westösterreichs kündigt sich zudem ein massiver Wintereinbruch an. Eine Wetterberuhigung zeichnet sich für den Donnerstag ab. 

Wolkenbrüche, Orkanböen, hühnereigroßer Hagel

Der Dienstag stand ganz im Zeichen von schweren Unwettern: Mit den Gewittern gingen binnen kurzer Zeit teils enorme Regenmengen nieder. „In Frohnleiten in der Steiermark fielen 77 Liter pro Quadratmeter“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Das ist mehr als die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagssumme im Juli.“ Gerade in der Steiermark sorgte auch der Hagel für massive Schäden. Im Raum Gleisdorf erreichten die Hagelschloßen zum Teil die Größe von Hühnereiern. Aber auch der Sturm war ein Thema. So wurden im Loferer Land am Nachmittag Spitzenböen von bis zu 108 Kilometer pro Stunde gemessen.

115.000 Blitzentladungen

Das Blitzmesssystem von UBIMET registrierte am Dienstag österreichweit mehr als 115.000 Blitzentladungen. „Die Hotspots waren mit 41.000 Entladungen die Steiermark, gefolgt von Niederösterreich mit knapp 31.000 Blitzen“, sagt Lukas. Mit 737 Blitzen gab es in Wien fast dreimal soviel Blitze wie im gesamten Jahr 2015. Mit 2,8 Blitzen pro Quadratkilometer gab es flächenmäßig die meisten Blitze im Burgenland, den kräftigsten Blitz mit 180.000 Ampere hingegen in Kirchberg in Tirol.

Anhaltende Unwettergefahr, Wintereinbruch auf den Bergen Westösterreichs

Die Gefahr von Überflutungen, lokalem Hochwasser und Muren dauert bis zum Donnerstag weiter an. Nahezu im gesamten Alpenbereich sind weiterhin große Regenmengen von mehr als 50 Liter pro Quadratmeter möglich. Von Kärnten über die Steiermark bis ins Burgenland sowie im südöstlichen Niederösterreich sind unwetterartige Gewitter samt Hagel zu befürchten. Auf den Bergen von Vorarlberg bis Salzburg zeichnet sich zudem ein für Juli ausgesprochen heftiger Wintereinbruch ab. „Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Donnerstagmorgen auf 1.800 bis 2.300 Meter“, sagt Lukas. „Im Hochgebirge muss man mit bis zu 40 Zentimetern Neuschnee und somit tiefwinterlichen Verhältnissen rechnen.“

Wetterberuhigung am Donnerstag

Am Donnerstag ist die Unwettergefahr überall gebannt. Im Süden und Osten klingt der Regen allmählich ab, der Nachmittag verläuft bereits oft trocken. Bis zum Abend trüb und nass bleibt es noch entlang der Nordalpen vom Bregenzerwald bis ins Mostviertel, die Intensität des Regens lässt aber auch hier nach. Allerdings ist es ausgesprochen kühl für Mitte Juli, die Temperaturen kommen nicht über 12 bis 23 Grad hinaus.