In der Steiermark und in Kärnten blitzte es am öftesten
Im zurückliegenden Juni registrierte das Blitzmessnetz von UBIMET österreichweit exakt 423.251 Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war mit insgesamt 120.235 Blitzen die Steiermark, auf die rund 30 Prozent aller Juni-Blitze entfallen. Auch die beiden Bezirke mit den meisten Entladungen befinden sich mit Südoststeiermark und Liezen dort. Die beiden stärksten Blitze wurden jedoch in Niederösterreich gemessen, mit 273.000 Ampere führt eine Entladung in St. Leonhard am Hornerwald im Bezirk Krems die Rangliste an.
In diesem gewitterreichen Juni registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 423.251 Blitze. Damit brachte der Juni rund 30 Prozent mehr Blitzentladungen als der Juni des Vorjahres, in dem es rund 331.000 mal blitzte. Der Juni bildet zusammen mit Juli und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. „In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Mittelmeerluft und der gebirgigen Oberfläche Österreichs können sich zahlreiche Gewitter entwickeln.“
Spitzenreiter Steiermark, Werndorf blitzreichster Ort Österreichs
Mit exakt 120.235 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Kärnten mit gut 63.000 und Tirol mit etwa 58.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, für 769 Blitze reichte es aber dennoch.
Die Steiermark liegt mit mehr als sieben Blitzen pro Quadratkilometer auch hinsichtlich der Blitzdichte an erster Stelle. „So verwundert es nicht, dass von den ersten zehn Plätzen im Gemeinde-Ranking gleich sieben mit steirischen Gemeinden belegt sind“, sagt Spatzierer. „Spitzenreiter in dieser Statistik ist Werndorf südlich von Graz, wo im Juni 40 Blitze pro Quadratkilometer erfasst wurden.“
Die blitzreichsten Bezirke finden sich mit Südoststeiermark mit insgesamt 16.880 und Liezen mit 16.042 Entladungen ebenfalls in der Steiermark. Mit 19,64 Blitzen pro Quadratkilometer war relativ gesehen allerdings der südburgenländische Bezirk Jennersdorf der Spitzenreiter, gefolgt von Südoststeiermark mit 16,71 Blitzen und der Stadt Salzburg mit 14,93 Blitzen pro Quadratkilometer.
Gewitterfreie Tage bildeten im Juni die Ausnahme, an insgesamt 26 von 30 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert.
Stärkste Blitze in Niederösterreich
Die Stärke von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Die beiden stärksten Blitze des Landes wurden in Niederösterreich registriert. „Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 273.000 Ampere am Abend des 16. Juni in St. Leonhard am Hornerwald“, so Spatzierer. „In kürzester Zeit wurde dabei rund 17.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.“
Blitze nach Bundesland, Anzahl und Blitzdichte
Steiermark: 120.235; 7,33 Blitze/km²
Kärnten: 63.681; 6,68 Blitze/km²
Tirol: 59.737; 4,73 Blitze/km²
Oberösterreich: 54.443; 4,55 Blitze/km²
Niederösterreich: 49.047; 2,56 Blitze/km²
Salzburg: 46.211; 6,46 Blitze/km²
Burgenland: 20.507; 5,17 Blitze/km²
Vorarlberg: 8.621; 3,31 Blitze/km²
Wien: 769; 1,85 Blitze/km²
Österreich Gesamt 423.251; 5,05 Blitze/km²
Die fünf stärksten Blitze
273.400 Ampere Sankt Leonhard am Hornerwald (NÖ)
254.200 Ampere Weißkirchen in der Steiermark (St)
247.300 Ampere Rennweg (K)
241.500 Ampere Kaunertal (T)
240.400 Ampere Silbertal (V)