Oben blau – unten grau
Außergewöhnlich mildes Herbstwetter im Bergland setzt sich fort, im Flachland oft nebelig
Wien, 22.10.2019 – Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss von Hoch MAJLA mit Kern über Osteuropa. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) gelangen in den kommenden Tagen mit einer südlichen Höhenströmung weiterhin außergewöhnlich warme Luftmassen in den Alpenraum. Während die Temperaturen auf den Bergen und in den Föhntälern lokal mehr als 10 Grad über dem Schnitt liegen, sorgt im Flachland Nebel oft für kühle und trübe Wetterbedingungen. Eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage kündigt sich frühestens am kommenden Sonntag an.
Seit etwa 10 Tagen sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik und Westeuropa für mildes Herbstwetter in Österreich. Auch in den kommenden Tagen gibt es bei föhnigem Südwind örtlich spätsommerliche Temperaturen: „Am Mittwoch treibt kräftiger Föhn die Temperaturen auf bis zu 26 Grad in den Nordalpen und am Alpenostrand“ so Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Im Flachland stellt sich allerdings neuerlich eine Inversionswetterlage ein. „Besonders im Donauraum, im Wald- und Weinviertel sowie im Mürztal muss man nahezu täglich mit hartnäckigem Nebel rechnen“, so der Experte.
Neue Oktoberrekorde
Bereits zum Wochenauftakt sorgten föhniger Südwestwind, in Kärnten und der Steiermark Jauk genannt, und die warmen Luftmassen für einige neue Oktoberrekorde. So stellte beispielsweise Leibnitz mit 27,8 Grad eine neue Bestmarke für den Oktober auf, auch in Bad Gleichenberg, Graz, Hartberg, Kleinzicken und St. Andrä im Lavanttal war es am Montag so warm wie noch nie in einem Oktober.
Abkühlung erst nächste Woche
Kommende Woche deuten die Modelle auf eine Umstellung der Großwetterlage hin. Nach derzeitigem Stand dreht die Höhenströmung ab Sonntag allmählich auf West und in weiterer Folge auf Nord, somit erreichen deutlich kühlere Luftmassen den Alpenraum. „Die Unsicherheiten sind noch groß, manche Modelle berechnen ab Wochenbeginn aber eine Abkühlung von mehr als 15 Grad“, analysiert der Meteorologe.
Hintergrundwissen: Entstehung von Nebel
Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur unter den sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes durch Verdunstung bzw. die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft.
Meteorologen unterscheiden meist zwischen Strahlungsnebel, orographischem Nebel, Advektionsnebel, Mischungsnebel und Verdunstungsnebel. In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz.
Perfekte Skibedingungen in den Semesterferien
In Vorarlberg, Niederösterreich und Wien beginnen am Freitag die Semesterferien. Das Skiwetter für alle Urlauber in den Wintersportgebieten ist in diesem Jahr tiefwinterlich mit teils strengem Frost auf den Bergen. Am Freitag muss man zudem vor allem nach Süden zu mit starkem Schneefall und entsprechend tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen.
Tief „Kari“ und ein Adriatief bringen den Winter zurück
Am Donnerstag kommt der Winter mit der Kaltfront des Tiefs „Kari“ und einem Adriatief wieder zurück. Vor allem in den südlichen Landesteilen zeichnen sich bis Samstagfrüh sogar vielerorts große Neuschneemengen ab. Diesmal ist der Wintereinbruch nachhaltig. In der ersten Semesterferienwoche könnte sogar ein Schwall kontinentaler Kaltluft für Dauerfrost selbst im Flachland sorgen.
Jänner 2018: Mild, schneereich und trüb
Der Jänner geht als abwechslungsreicher, außergewöhnlich milder und oft nasser Monat in die Statistik ein. Auf den Bergen gab es wahre Schneemassen, in den Niederungen blieb Schnee hingegen die Ausnahme. Alle Sonnenliebhaber kamen zudem kaum auf Ihre Kosten.