Novemberrückblick 2017
Bergland kalt, sonst vergleichsweise mild, oft nass und trüb
Wien, 29.11.2017 – Mit einer positiven Abweichung von rund 0,2 Grad zum langjährigen Mittel geht der November 2017 in die Bilanz ein. Im Bergland entsprachen die Temperaturen meist den Erwartungswerten oder waren unterdurchschnittlich, von Oberösterreich bis ins Burgenland und in der südlichen Steiermark war es hingegen bis zu 1,4 Grad zu warm. Die Niederschlagsverhältnisse waren in vielen Landesteilen überdurchschnittlich, einzig im Osten beträgt das Defizit teils bis zu 50 Prozent. Aufgrund der tiefen Temperaturen fiel zudem oftmals Schnee bis in die Täler, am Monatsende bis ins Flachland. Der November geizte zudem mit Sonnenschein, im Bergland wurden lokal gerade einmal 50 Prozent der zu erwartenden Sonnenstunden erreicht.
Kaltes Bergland, mildes Flachland
Der November brachte österreichweit mit einer Abweichung von rund +0,2 Grad leicht überdurchschnittliche Temperaturen. In höheren Lagen des Berglandes war es teils deutlich kälter als im Schnitt, vor allem nach Westen zu. So beträgt die Temperaturabweichung im Tiroler Sankt Leonhard im Pitztal -0,7 Grad. In vielen Tälern, etwa im Inn- und Salzatal entsprachen die Temperaturen den zu erwartenden Werten. Deutlich milder als im Durchschnitt war es hingegen in tiefen Lagen von Oberösterreich bis ins Burgenland, in Unterkärnten, in weiten Teilen der Steiermark und im Rheintal. Das Temperaturplus liegt dort oft bei 0,4 bis 1,4 Grad. Im Raum Wien zum Teil noch höher. Auch das kalte, oft winterliche Monatsende ändert daran wenig.
Der Monatshöchstwert wurde mit Föhn mit 19,3 Grad in Weyer in Oberösterreich am 5. gemessen. Die Minima gab es durchwegs zur Monatsmitte und dann wieder am Ende. Am kältesten war am 14. mit -13,1 Grad im Tiroler Galtür. Im November gab es zudem bis auf die Wiener Innenstadt überall zumindest einmal Frost.
Nass und viel Schnee
Der Wetterverlauf war geprägt von zahlreichen Tiefdruckgebieten, die mit ihren Frontensystemen die Alpen überquerten. Entsprechend nass mit einem Plus von 10 bis 20 Prozent fällt der Monat von Vorarlberg bis Oberösterreich, sowie in Kärnten und der südwestlichen Steiermark aus. In Südkärnten fiel lokal sogar um mehr als 40 Prozent mehr Regen und Schnee, etwa Villach. Deutlich zu trocken war es hingegen nach Nordosten zu. Hier beträgt das Niederschlagsdefizit oft 20 bis 40 Prozent, vom Oberen Mürztal bis ins Weinviertel teils sogar knapp 50 Prozent. Am nassesten war es in Alberschwende in Vorarlberg mit 229 Liter pro Quadratmeter, am trockensten hingegen in Langenlebarn in Niederösterreich mit nur 13 Liter pro Quadratmeter.
Schneereiche Berge
Die tiefen Temperaturen und die nassen Verhältnisse wirkten sich im Bergland positiv auf die Schneeverhältnisse aus. Oberhalb von 1.000 m bildete sich von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark sowie im Süden schon zur Monatsmitte vielerorts eine Schneedecke, die sogar eine sehr milde Phase im letzten Monatsdrittel überstand. In den Tälern lag verbreitet zumindest kurzzeitig Schnee, ab dem 27. winterte es nach und nach in vielen Landesteilen ein. Am Monatsletzten gibt es den ersten Schneefall mit dünner Schneedeckenbildung auch im Flachland. Am meisten Schnee lag am 27. am Sonnblick mit rund 2 Metern. In den Tälern lagen am 7. 30 Zentimeter in Bad Gastein und 24 Zentimeter am 20. in der steirischen Ramsau. Am 26. bedeckten zwei Zentimeter Bregenz und auch Klagenfurt und Innsbruck wurden weiß.
Geizige Sonne
Die Sonne schien in weiten Landesteilen deutlich seltener als im ohnehin oftmals trüben November üblich. Das Defizit liegt verbreitet bei 10 bis 40 Prozent, mit den größten negativen Abweichungen in Salzburg und Tirol. Ein paar Sonnenstunden mehr als üblich gab es hingegen in Wien und im nördlichen und östlichen Niederösterreich. Hier verhinderte der häufige Wind oftmals dauergraue Hochnebeltage. In Kötschach-Mauthen schien die Sonne mit 108 Stunden am häufigsten.
Der Wind war abgesehen von starken Böen auf den Bergen kein großes Thema. Die stärksten Böen gab es mit 140 km/h am 5. am 2247 m hohen Patscherkofel. In den bewohnten Regionen zählte die Hohe Warte in Wien mit 86 km/h am 12. zu den stürmischten Regionen.
Extremwerte November 2017 österreichweit und in jedem Bundesland (Stand 29. November, 09 Uhr)
Österreich, bewohnte Orte (Bundesland, Tag des Auftretens):
- 19,3 Grad, Weyer, (OÖ, 5.) Höchste Temperatur
- -13,1 Grad, Galtür, (T, 14.) Tiefste Temperatur
- 229 Liter pro Quadratmeter, Schoppernau (V) Nassester Ort
- 13 Liter pro Quadratmeter, Langenlebarn (NÖ) Trockenster Ort
- 97 km/h, Fischbach (ST, 13.) Höchste Windgeschwindigkeit
- 108 Stunden, Kötschach-Mauthen (K) Höchste Anzahl der Sonnenstunden
Bergstationen (Bundesland, Seehöhe, Tag)
- -21,9 Grad, Brunnenkogel (S, 3.440 m, 26.),
- 180 km/h, Feuerkogel (OÖ, 1.618 m, 29.),