Noch mehr Regen und Schnee in Sicht!
Lokal mehr als 100 l/m², Schneemassen in Hochtälern, Wetterberuhigung ab Mittwoch
Wien, 16.11.2019 – Die Großwetterlage bleibt vorerst festgefahren, viel Regen und Schnee beschäftigen die Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) noch bis inklusive Dienstag. Vor allem Osttirol und Oberkärnten bekommen bis dahin weitere Mengen von 100 bis 180 l/m² ab. Folglich nehmen Schneebruch-, Muren- und Überflutungsgefahr weiter zu. Erst ab Mittwoch beruhigt sich die Situation nachhaltig.
Turbulenter Freitag
Bereits am Freitag sind im Südwesten des Landes wieder große Niederschlagsmengen zusammengekommen, mehr als 100 l/m² teils als Regen, teils als Schnee verzeichneten beispielsweise Kornat, Dellach und Mallnitz. In Folge des nassen und sehr schweren Neuschnees stürzten mancherorts Bäume um, folglich mussten in den Hochtälern einige Straßen gesperrt werden.
„Nördlich des Hauptkamms tobte dagegen ein Föhnsturm, 104 km/h wurden in Zell am See gemessen“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Doch auch in Warth, Bichlbach und Rottenmann wehte der Südföhn mit Tempo 100.“ Auf den Bergen im Südwesten herrscht mittlerweile die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4.
Gesamtschneehöhen am Samstagmorgen (Auswahl):
101 cm Obergurgl (T)
92 cm St. Jakob in Defereggen (T)
87 cm Virgen (T)
72 cm Sillian (T)
70 cm Kals (T)
67 cm Kornat (K)
58 cm Brenner (T)
37 cm Lienz (T)
36 cm Mallnitz (K)
18 cm Dellach/Drautal (K)
Neues Italientief kommende Nacht
In der kommenden Nacht erreicht uns das nächste Italientief, auch dieses hat wieder große Regen- und Schneemengen im Gepäck. Vom Tiroler Alpenhauptkamm bis zum Lungau sowie in Osttirol und Oberkärnten regnet und schneit es intensiv. Die Schneefallgrenze pendelt zwischen 1000 und 1400 m, lokal kann es aber auch wieder etwas weiter hinab schneien. In diesen Regionen kommen verbreitet 50 bis 100 l/m² zusammen, örtlich auch mehr. In den Hochtälern sind weitere Neuschneemengen von 20 bis 50 cm zu erwarten.
Noch mehr Regen und Schnee zu Wochenbeginn
Der Montag bringt eine vorübergehende Wetterberuhigung, doch schon in den Abendstunden erreicht von Italien her der nächste Regen und Schneefall den Süden und Südwesten Österreichs. Zunächst schneit es nur oberhalb von 1400 m, in der Nacht auf Dienstag sinkt die Schneefallgrenze aber wieder bis auf knapp unter 1000 m ab. Vor allem Osttirol und Oberkärnten stehen abermals große Niederschlagsmengen bevor, aus heutiger Sicht kommen hier in den Tälern 40 bis 70 l/m² zusammen. In höheren Tallagen dürften dagegen wieder 20-40 cm Nassschnee fallen.
Steigende Überflutungsgefahr
Durch die extrem nasse Vorgeschichte steigt neben der Schneebruch- und Murengefahr auch die Überflutungsgefahr deutlich an. So wird an der Unteren Drau, der Gurk, Glan und Vellach ein Hochwasser erwartet, das statistisch gesehen alle 10 bis 30 Jahre vorkommt. Doch auch abseits der Flüsse kann es auf Wiesen und Feldern zu Überschwemmungen kommen.
Lokal neue Monats-Rekordwerte
Die ausgesprochen nassen ersten beiden Wochen des Novembers führen in Osttirol und Kärnten sowie im Lungau lokal bereits zu ersten neuen Rekordwerten. So war es beispielsweise im laufenden Monat mit 366 l/m² in Spittal an der Drau ebenso wie mit 206 l/m² in St. Michael im Lungau noch nie in einem November so nass wie heuer. „Mit den erwarteten großen Regen- und Schneemengen der kommenden Tage dürften sich noch einige weitere Wetterstationen auf der Rekordliste eintragen, selbst der uralte Novemberrekord in Klagenfurt gerät ins Wanken“, so Spatzierer. „Im November anno 1851 wurden in der Landeshauptstadt 320 l/m² verzeichnet, aktuell hält Klagenfurt schon bei 155 l/m².“
Ab Mittwoch nachhaltige Wetterberuhigung
Zur Wochenmitte beruhigt sich das Wetter dann spürbar. Zwar liegt der Alpenraum weiterhin im Einflussbereich einer föhnigen Südwestströmung, die Serie an Italien- bzw. Mittelmeertiefs reißt jedoch ab. Nennenswerte Regen- oder Schneemengen sind nach derzeitigem Stand also nicht mehr in Sicht, womit sich die Situation im Südwesten Österreichs allmählich entspannen dürfte.
Der Altweibersommer kommt
Nach einem unbeständigen Freitag setzt sich am Wochenende allmählich stabiles, warmes Spätsommerwetter ein, der Altweibersommer kommt und scheint in gesamte kommende Woche zu bleiben.
Blitzstatistik Sommer 2018
Der meteorologische Sommer ist nun vorbei. Wir haben einen Blick auf die Gewitter in den vergangenen 3 Monaten geworfen.
Auf Italientief folgt Wetterberuhigung mit bis zu 26 Grad
Am Dienstag gibt es besonders im Nordosten noch ein paar Schauer und Gewitter, ab Mittwoch stellt sich aber ruhiges Spätsommerwetter ein.