September: Monat der Extreme – vom Sommer in den Winter
September rund 2,3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel
Wien, 27.09.2018 – Der September 2018 verlief mit einer Abweichung von rund 2,3 Grad viel wärmer als das langjährige Mittel, solch ein warmer September kommt statistisch alle 5 bis 10 Jahre vor. Laut den Experten von UBIMET war hierfür ein ungewöhnlich warmer und lang andauernder Altweibersommer hauptverantwortlich, der nach einem nassen und gewitterreichen Monatsbeginn so richtig in Schwung kam. Rechtzeitig zum astronomischen Herbstbeginn sorgte dann Sturmtief FABIENNE für einen nachhaltigen Temperatursturz, gefolgt von einer der kältesten Nächte der vergangenen 50 Jahre.
Der September schließt nahtlos an die vorangegangenen Monate an, seit April erleben wir überdurchschnittlich temperiertes Wetter. Landesweit fällt der zurückliegende Monat knapp 2,3 Grad zu warm aus, zuletzt war es in den Jahren 2016, 2011 und 2006 ähnlich warm im September. Hauptverantwortlich für einen abermals zu warmen Monat war eine ungewöhnlich warme Spätsommerphase, die Österreich mit nur kurzen Unterbrechungen vom Monatsfünften bis zum astronomischen Herbstbeginn im Griff hatte.
„Erstaunlich ist dabei die gleichmäßige, landesweite positive Abweichung von den Temperaturen. Einzig auf den Bergen war die Abweichung eine Spur geringer, fällt aber mit rund 2 Grad immer noch deutlich positiv aus“, analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.
Grafik: Extremwerte im September 2018
Gewitter, Hitze und Frost
Zu Monatsbeginn hatte eine mächtiges Italientief Österreich im Griff und sorgte vor allem im Burgenland, in Wien und in Niederösterreich für ungewöhnlich starke Gewitter und enorme Regenmengen. So fiel innerhalb von 48 Stunden mehr Regen, als normalerweise im gesamten September. Anschließend setzte sich eine stabile Hochdruckphase durch, dabei wurde es nochmals sehr warm mit Höchstwerten meist zwischen 25 und 30 Grad. „Das macht sich auch bei den Sommertagen bemerkbar, im Südosten gab es noch 17 an der Zahl, in Wien immerhin 14“, so Spatzierer. „Das sind rund dreimal so viele Sommertage wie in einem September üblich“. Hitzetage hingegen gab es nur mehr vereinzelt zur Monatsmitte.
Mit dem astronomischen Herbstbeginn kam es durch Sturmtief FABIENNE zu einem nachhaltigen Wetterwechsel. Mit bis zu 122 km/h brauste der Sturm übers Land und brachte eine markante Abkühlung. Das gipfelte am gestrigen Mittwoch in einer der kältesten Septembernächte der vergangenen 50 Jahre. Verbreitet gab es Frost, Kältepol war Flattnitz mit -5,7 Grad.
Sonne macht Überstunden
Praktisch im ganzen Land erfüllte die Sonne schon vor Ablauf des Monats ihr Soll, somit steht am Ende ein deutliches Plus in der Sonnenscheinbilanz. „In Wien schien die Sonne bis dato schon 194 Stunden, bis zum Monatsende kommen noch 35 Stunden dazu“, sagt der Experte. Mit 222 Sonnenstunden bis zum heutigen Tag liegt der sonnigste Ort des Landes in Vorarlberg, der Rohrspitz dürfte die Spitzenposition auch bis zum Monatsende am Sonntag behalten.
Extremwerte September 2018 (Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand 27.9.
Höchste Temperaturen
31,7 Grad Loosdorf (NÖ, 12.)
31,4 Grad St. Pölten (NÖ, 12.)
31,2 Grad Wien-Innere Stadt (W, 12.)
Tiefste Temperaturen
-5,7 Grad Flattnitz (K, 26.)
-5,0 Grad Mariapfarr (S, 26.)
-4,9 Grad Obertauern (S, 26.)
Sommertage (Höchstwert von 25 Grad oder mehr)
17 Bad Gleichenberg, Bad Radkersburg, Leibnitz-Wagna (alle ST), Güssing und Kleinzicken (B)
16 Mörbisch und Andau (B), Hartberg und Graz-Straßgang (ST)
Nasseste Orte
182 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
149 Liter pro Quadratmeter Bad Bleiberg (K)
147 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
Trockenste Orte
24 Liter pro Quadratmeter Nauders (T)
29 Liter pro Quadratmeter Mittewald an der Drau (T)
32 Liter pro Quadratmeter Virgen (T)
Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
222 Sonnenstunden, Rohrspitz (V)
86 Sonnenstunden, Böckstein (S)
Relativ sonnigster bzw. trübster Ort
130 % Feldkirch (V)
93 % Bischofshofen (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
122 km/h Reichenau an der Rax (NÖ, 24.)
112 km/h Reutte (T, 23.)
108 km/h Ramsau (ST, 24.)
1 Meter Neuschnee in den Bergen sorgt für große Lawinengefahr
Im Westen zunehmend winterlich – 1 Meter Neuschnee am Arlberg
Meteorologischer Winterbeginn