Märzrückblick: Deutlich zu mild und vielerorts zu trocken
Im Südosten seit Oktober anhaltende Trockenheit
Wien, 30.03.2019 – Der März 2019 verlief deutlich zu mild, gut 2 Grad beträgt die Abweichung im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Zudem war der zurückliegende Monat von überdurchschnittlich viel Sonnenschein sowie die anhaltende Trockenheit im Südosten geprägt. In Graz geht somit eines der trockensten Winterhalbjahre zu Ende, laut den Experten von UBIMET beträgt das Defizit der vergangenen sechs Monate mehr als 50 Prozent.
Deutlich zu mild
Mit einer landesweiten Temperaturabweichung von mehr als 2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel verlief der März in Österreich deutlich zu mild. Betrachtet man das Land genauer, so ergeben sich hierbei regionale Unterschiede. „Besonders mild war der März im Osten und Nordosten, hier betragen die Abweichungen rund 3 bis 3,5 Grad“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Etwas geringer fallen die Anomalien vom Rheintal bis zum Ausseerland aus, doch auch hier geht der März 1 bis 2 Grad zu mild zu Ende.“ Die einzige Region, in der der März normal temperiert verlief, ist der Ennspongau rund um Radstadt.
Zwar stach der März mit nahezu durchgängig zu mildem Wetter hervor, bei den absoluten Spitzenwerten hatte er jedoch gegenüber dem Februar das Nachsehen. Hier stehen 23,5 Grad in Hermagor stolzen 24,2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg am Ende des Vormonats gegenüber.
Trockenheit im Südosten geht weiter
Mit nur 6 Liter pro Quadratmeter ist der trockenste Ort des Landes in Graz zu finden, doch auch in Gleisdorf und Hartberg hat es mit 7 l/m² nur unwesentlich mehr geregnet. Gegenüber dem langjährigen Mittel für März bedeuten diese Mengen ein Defizit von rund 85%. „In der Steiermark setzt sich somit die Trockenheit fort, das Winterhalbjahr von Oktober bis zum jetzigen Zeitpunkt war dort eines der trockensten überhaupt“, sagt Spatzierer. In diesen sechs Monaten sind beispielsweise in der steirischen Landeshauptstadt nur 110 Liter Regen und Schnee pro Quadratmeter zusammengekommen, zum Durchschnitt von 240 l/m² fehlen rund 55 Prozent.
Generell war der März abseits der Alpen oft etwas zu trocken bzw. genau im Soll, in Wien und Linz ist in etwa so viel Regen und Schnee gefallen wie im Mittel. Zu nasse Regionen sind im Mühlviertel sowie vom Arlberg über das Tiroler Oberland bis zum Salzkammergut zu finden.
Sonne im Soll
Praktisch im ganzen Land erfüllte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll, die letzten hierfür nötigen Sonnenstunden liefert dieses Wochenende. Zu trübe Orte sucht man also vergeblich, deutlich sonniger als in einem durchschnittlichen März war es dagegen in Pörtschach am Wörthersee. Hier wird der März rund 40% sonniger abschließen, rund 225 Sonnenstunden hat im langjährigen Mittel eher ein Juni oder August vorzuweisen.
Der Beginn des Monats verlief ausgesprochen stürmisch, so brachte Sturmtief EBERHARD am 10. März in Melk mit 126 km/h sogar eine Orkanböe. Doch auch in Puchberg am Schneeberg, in Wien-Unterlaa sowie im Ennstal knackte der Sturm die Marke von 100 km/h.
Extremwerte März 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 30.03., 09:00 Uhr
Höchste Temperaturen
23,5 Grad Hermagor (K, 24.)
23,1 Grad Dellach (K, 24.)
23,0 Grad Güssing (B, 24.)
Tiefste Temperaturen
-12,4 Grad Obergurgl (T, 20.)
-12,3 Grad Galtür (T, 20.)
-12,2 Grad St. Jakob in Defereggen (T, 19.)
Nasseste bewohnte Orte
242 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
225 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
183 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
Trockenste bewohnte Orte
6 Liter pro Quadratmeter Graz-Universität (ST)
6 Liter pro Quadratmeter Lassnitzhöhe (ST)
7 Liter pro Quadratmeter Gleisdorf, Hartberg (ST)
Absolut sonnigster bzw. trübster, bewohnter Ort
226 Sonnenstunden, Sillian (T)
80 Sonnenstunden, Ramsau am Dachstein (ST)
Relativ sonnigster bzw. trübster, bewohnter Ort
127 % Pörtschach (K)
81 % Bad Goisern (OÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
126 km/h Melk (NÖ, 10.)
108 km/h Enns (OÖ, 10.), Kollerschlag, Wolfsegg (OÖ, 11.), Brand (V, 6.)
Stärkste Windspitzen Berge
169 km/h Feuerkogel (OÖ, 15.)
166 km/h Brunnenkogel (T, 7.)
155 km/h Patscherkofel (T, 7.)
Maximale Schneehöhe Tallagen
196 cm Schröcken (V, 15.)
167 cm Warth (V, 15.)
147 cm Hochfilzen (T, 15.)
Perfekte Skibedingungen in den Semesterferien
In Vorarlberg, Niederösterreich und Wien beginnen am Freitag die Semesterferien. Das Skiwetter für alle Urlauber in den Wintersportgebieten ist in diesem Jahr tiefwinterlich mit teils strengem Frost auf den Bergen. Am Freitag muss man zudem vor allem nach Süden zu mit starkem Schneefall und entsprechend tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen.
Tief „Kari“ und ein Adriatief bringen den Winter zurück
Am Donnerstag kommt der Winter mit der Kaltfront des Tiefs „Kari“ und einem Adriatief wieder zurück. Vor allem in den südlichen Landesteilen zeichnen sich bis Samstagfrüh sogar vielerorts große Neuschneemengen ab. Diesmal ist der Wintereinbruch nachhaltig. In der ersten Semesterferienwoche könnte sogar ein Schwall kontinentaler Kaltluft für Dauerfrost selbst im Flachland sorgen.
Jänner 2018: Mild, schneereich und trüb
Der Jänner geht als abwechslungsreicher, außergewöhnlich milder und oft nasser Monat in die Statistik ein. Auf den Bergen gab es wahre Schneemassen, in den Niederungen blieb Schnee hingegen die Ausnahme. Alle Sonnenliebhaber kamen zudem kaum auf Ihre Kosten.