Markante Kaltfront bringt am Dienstag Abkühlung, Sturm und Neuschnee
Vielerorts Böen bis Tempo 100, ab Donnerstag wieder Wetterberuhigung
Wien, 03.02.2020 – Österreich steht ein turbulenter Dienstag bevor. Ein kleinräumiges Tief namens PETRA sowie dessen zugehörige markant ausgeprägte Kaltfront bringen verbreitet Sturmböen und lokal auch schwere Sturmböen. Zudem sickert 10 bis 15 Grad kältere Luft als bislang ein, somit kündigen sich nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) in den Staulagen der Nordalpen große Neuschneemengen an. Mittwoch tagsüber beruhigt sich die Situation wieder, die übrige Woche bringt unter kräftigem Hochdruckeinfluss ruhiges Winterwetter.
Das Tief PETRA entwickelt sich an einer Luftmassengrenze, die wiederum seit gestern Früh große Regenmengen bringt. Zum Beispiel sind im Bregenzerwald, am Arlberg und von den Kitzbüheler Alpen bis zur Eisenwurzen schon 50 bis knapp 80 l/m² zusammengekommen. Die Pegel kleinerer Bäche haben in diesen Regionen bereits ein einjähriges Hochwasser erreicht. Der kräftige Dauerregen hält im Nordstau noch bis heute Abend an, bevor er für ein paar Stunden abklingt. Bis dahin sind hier weitere 30 bis 50 l/m² zu erwarten. „Da die Schneefallgrenze in Westösterreich im Hochgebirge liegt, besteht lokal die Gefahr für Vermurungen und weiterhin für das Überlaufen von kleineren Flussläufen“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.
Stürmische PETRA
Bereits in der zweiten Nachthälfte kommt in Vorarlberg, in den Morgenstunden auch bis Oberösterreich die kräftige Kaltfront des Randtiefs PETRA auf. Diese bringt zunächst schauerartig verstärkten und teils auch gewittrig durchsetzten Regen, jedoch auch eine rasch bis in viele Täler absinkende Schneefallgrenze. Nur unterhalb von etwa 500 m bleibt es noch bei Regen. Auch im Flachland und im Süden ziehen in der ersten Tageshälfte mitunter kräftige Regen- und Graupelschauer durch. Große Schneemengen kommen in den klassischen Staulagen der Nordalpen zusammen, oberhalb von rund 700 bis 1000 m sind hier am Dienstag 10 bis 30 cm, rund um den Arlberg auch 30 bis 50 cm zu erwarten.
Mit dem Randtief und insbesondere mit der angesprochenen Kaltfront frischt in weiten Teilen des Landes stürmischer Westwind auf. Bezüglich der genauen Zugbahn gibt es in den Modellen noch gewisse Unsicherheiten, dies wirkt sich hauptsächlich auf die zu erwartenden Böen entlang der Donau und im Großraum Wien aus. „Nach aktuellem Stand sind hier gebietsweise Sturmböen zwischen 60 und 80 km/h zu erwarten, mit eingelagerten Gewittern oder bei geringfügig nördlicherer Zugbahn von PETRA sind jedoch auch schwere Sturmböen um 100 km/h nicht auszuschließen“, so Spatzierer. „Im Wiener Becken und am Alpenostrand bis zur Buckligen Welt erscheinen Böen zwischen 80 und 100 km/h hingegen als recht wahrscheinlich.“
Mit der Kaltfront greift der stürmische Wind auch in viele Alpentäler durch. Somit muss Dienstagfrüh und -vormittag selbst inneralpin kurzzeitig mit Sturmböen bis 80 km/h, am Bodensee, im Außerfern, im Raum Achenkirch und im Inntal bis 100 km/h gerechnet werden. Südlich des Alpenhauptkamms kommt nach Durchzug der Front Nordföhn auf, in prädestinierten Tälern sind hier im Tagesverlauf Böen bis 80 km/h zu erwarten.
Am Mittwoch weiterhin nasskalt und stürmisch
Die Wochenmitte bringt den Nordstaulagen vom Bregenzerwald bis zum Mariazellerland weiteren Schneefall, und das bis in alle Täler. Dabei muss man mit weiteren Neuschneemengen zwischen 5 und 15 cm rechnen, 20-25 cm Neuschnee kommen in etwas höheren Lagen am Arlberg sowie zwischen Lofer und Eisenerz zusammen. Die Intensität des Schneefalls lässt aber allmählich nach, im Laufe des Tages werden dann auch die trockenen Phasen immer zahlreicher. Abseits der Berge ziehen ohnehin nur ein paar Regen-, Schnee- und Graupelschauer durch. Die Schneefallgrenze pendelt hier zwischen tiefen Lagen und rund 500 m.
Auch der Wind bleibt am Mittwoch noch ein Thema: Im östlichen Flachland, am Alpenostrand sowie in den Nordföhntälern von Osttirol bis zum Grazer Bergland muss man weiterhin mit Böen zwischen 60 und 80 km/h rechnen, lokal sind auch schwere Sturmböen von knapp 100 km/h einzuplanen.
Anschließend nachhaltige Wetterberuhigung
Ab Donnerstag herrscht dann wieder landesweit kräftiger Hochdruckeinfluss. Dieser hält den neuesten Modellberechnungen bis zum Ende der Woche an, dabei steigen die Temperaturen im Laufe des Wochenendes wieder auf ein vorfrühlingshaftes Niveau an. Stürmisch wird es dann erst wieder in der kommenden Woche.
Sturmtief „Friederike“ fegt über Teile Europas
Wetterwoche fährt Achterbahn
Im Osten kehrt der Winter zurück