Kaltfront brachte teils orkanartige Sturmböen
UBIMET: Wetter bleibt in den nächsten Tagen kühl und unbeständig
Wien, 24.05.2020 – Der erste heftige Gewittertag des Jahres liegt zurück. In Verbindung mit einer markanten Kaltfront kam es am Samstag nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) vor allem entlang der Alpennordseite zu kräftigen Gewittern mit Sturmböen und teils anhaltendem Starkregen. Inzwischen liegt der Alpenraum in einer lebhaften Nordwestströmung, welche bis weit in die neue Woche hinein unbeständiges und leicht zu kühles Wetter zur Folge hat. Erst im Laufe des Pfingstwochenendes deutet sich eine Rückkehr zu sommerlichen Temperaturen an.
Erstmals 30 Grad in Österreich gemessen
Die Kaltfront des Tiefs GUDRUN hatte es in sich. Doch bevor sie ab den frühen Nachmittagsstunden des Samstags von Westen her auf Österreich übergriff, konnte im Tiroler Oberland mit leicht föhnigem Südwind zum ersten Mal in diesem Jahr die 30 Grad-Marke überschritten werden. „Ganze 32,2 Grad zeigte das Thermometer kurzzeitig in Imst, auch in Innsbruck wurde der erste so genannte Hitzetag 2020 erreicht“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Die Luft war hier jedoch sehr trocken, damit waren die Bedingungen gegeben für kräftigen Sturm, welcher mit Eintreffen der Kaltfront besonders über das Inntal herein brach. In Innsbruck an der Uni wurden maximale Böen von 104 km/h gemessen, in Haiming 102 km/h, in Jenbach waren es 90 km/h.
Häufig kräftiger Regen
Von kräftigen Gewittern begleitet war die Kaltfront entlang der Alpennordseite vom Achensee über das Salzkammergut und die Eisenwurzen bis zum südlichen Wienerwald. „Auch hier wurden an mehreren Orten teils orkanartige Sturmböen über 100 km/h registriert, wie bspw. in Abtenau, Windischgarsten und Mooslandl/Hieflau“, so Spatzierer. Einher gingen die Gewitter stellenweise mit sintflutartigem Regen und Mengen über 20 l/m² innerhalb einer Stunde. Beim Regen blieb es schließlich bis hinein in die Nacht, so dass generell im Norden und Osten des Landes verbreitet zwischen 15 und 40 l/m² zusammen kamen.
Kühle Wetterphase bis Pfingsten
Auf der Rückseite der Kaltfront ist nun deutlich kühlere Luft eingeflossen. In den kommenden Tagen verbleibt der Alpenraum zwischen Hoch STEFFEN über West- und einem Tief über Osteuropa. Besonders von Innsbruck ostwärts muss man mit einigen Wolken und wiederholten Schauern sowie einzelnen Gewittern rechnen, direkt an der Alpennordseite regnet es insbesondere am Montag auch für längere Zeit. Dazu bleiben die Temperaturen hier mit meist 13 bis 20 Grad deutlich unter den für diese Jahreszeit üblichen Höchstwerten von rund 22 Grad. Einzig im äußersten Westen sowie in Osttirol und Kärnten werden diese Woche bei deutlich mehr Sonnenschein und weitgehend trockenen Verhältnissen Höchstwerte bis 24 Grad erreicht.
Eine Rückkehr von ruhigem Sommerwetter ist derzeit also noch in weiter Ferne. Aktuelle Wettermodelle sehen Anzeichen dafür im Laufe des Pfingstwochenendes, möglicherweise aber auch erst danach.