Juni 2016: Nasser Monat mit sommerlichem Ende
UBIMET: Gewaltige Regenmengen im Innviertel
Wien, 29.06.2016 – Der Juni 2016 war laut dem Wetterdienst UBIMET geprägt von wiederholter Schauer- und Gewittertätigkeit. Am Monatsersten sorgte zudem ein heftiges Starkregenereignis im Innviertel und im Salzburger Flachgau für enorme Regenmengen. Der Monat fällt somit in Summe um bis zu 60 Prozent zu nass aus. Erst im letzten Monatsdrittel konnte sich eine stabilere hochsommerliche Wetterphase einstellen.
Ein stationäres Höhentief zeigte sich dafür verantwortlich, dass das Regensoll im Grenzgebiet von Bayern und Oberösterreich teilweise schon am Monatsersten übertroffen wurde. „In Ranshofen fielen innerhalb von 24 Stunden rekordverdächtige 124 Liter Regen pro Quadratmeter, in Feldkirchen bei Mattighofen waren es sogar 128 Liter“, so UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. Bedingt durch die rege Schauer- und Gewittertätigkeit fällt der Monat vielerorts um 10 bis 30 Prozent zu nass aus, vom Bodensee bis zum Innviertel wurde das Soll teils um 60 Prozent überschritten. Absolut gesehen am meisten regnete es in Alberschwende und in Schröcken mit 301 l/m², dicht dahinter folgt Bregenz mit 299 l/m². Von Gewittergüssen weitgehend verschont blieb der äußerste Nordosten, mit 41 l/m² weist Laa an der Thaya sogar ein Niederschlagsdefizit von knapp 40 Prozent auf.
Im Osten um bis zu 1,5 Grad zu warm
Die Temperaturen lagen in der ersten Monatshälfte über weite Strecken im Bereich des langjährigen Mittels. Erst mit Beginn des astronomischen Sommers stellte sich landesweit eine über mehrere Tage andauernde hochsommerliche Wetterphase ein. In dieser Zeit wurden auch die Monatsmaxima registriert. Am heißesten war es laut UBIMET in Innsbruck mit 35,4 Grad am 24., schon tags zuvor kletterten die Temperaturen in Imst auf 35,2 Grad. Alles in allem fällt der Juni aufgrund der warmen Phase am Monatsende verbreitet um 0,5 bis 1,5 Grad zu warm aus mit den höchsten Abweichungen im Nordosten. Von Vorarlberg über Tirol bis nach Oberkärnten liegen die Temperaturen hingegen im Bereich des Klimamittels.
Sonniger Osten, trüber Westen
Was die Sonnenscheindauer anbelangt zeichnet sich vom Waldviertel bis zum Nordburgenland sowie im Südosten verbreitet ein Plus von 10 bis 20 Prozent ab. Der sonnenreichste Ort Österreichs liegt einmal mehr im Burgenland, 274 Stunden schien die Sonne in Mörbisch am Neusiedler See. Dem Sonnenplus im Osten steht ein Defizit im Westen gegenüber. Zwar kommen auch hier bis zum Monatsende noch ein paar Sonnenstunden hinzu, in Summe werden aber von Vorarlberg bis nach Osttirol 10 bis 30 Prozent auf eine ausgeglichen Bilanz fehlen.
Stärkste Böen mit Kaltfrontdurchzug
Der Wind spielte meist nur eine untergeordnete Rolle. Die stärksten Böen wurden in den Niederungen mit Durchzug einer markanten Kaltfront samt Schauern und Gewittern am 25. gemessen. Beachtlich waren hier vor allem die 112 km/h an der Station Kranebitten in Innsbruck. Einige Tage zuvor sorgte starker Südföhn auf den westlichen Gebirgsgruppen für Böen in Orkanstärke. Am stürmischsten war es dabei am Patscherkofel mit 137 km/h am 16. des Monats.
Extremwerte für Juni 2016 (Stand 29.06.2016, 09:00 Uhr)
Höchste Temperaturen (Bundesland, Tag)
35,4 Grad Innsbruck Universität (T, 24.)
35,2 Grad Imst (T, 23.)
35,0 Grad Hopfgarten im Brixental (T, 24.)
Tiefste Temperaturen dauerhaft bewohnte Orte (Bundesland, Tag)
0,8 Grad Galtür (T, 10.)
0,9 Grad Warth (V, 17.)
1,0 Grad Langen (V, 17.)
Absolut nasseste Orte (Summe 1.5. – inkl. 28.6.)
301 l/m² Alberschwende (V)
301 l/m² Schröcken (V)
299 l/m² Bregenz (V)
Absolut trockenste Orte (Summe 1.5. – inkl. 28.6.)
35 l/m² Mörbisch (B)
41 l/m² Laa an der Thaya (NÖ)
47 l/m² Hohenau a.d. March (K)
Sonnigste Orte (Sonnenstunden 1.5. – inkl. 28.6.)
274 Std. Mörbisch (B)
270 Std. Andau (B)
267 Std. Zwerndorf (NÖ)
Höchste Windspitzen in den Niederungen (Bundesland, Tag)
112 km/h Innsbruck (T, 25.)
104 km/h Waizenkirchen (OÖ, 25.)
101 km/h Enns (OÖ, 25.)
Höchste Windspitzen im Gebirge (Bundesland, Seehöhe, Tag)
137 km/h Patscherkofel (T, 2247 m, 16.)
133 km/h Rudolfshütte (S, 2304 m, 16.),
126 km/h Sonnblick (S, 3105 m, 16.)