Sonniger Südosten, Gewitter mit Sturmböen
Wien, 31.07.2017 – Der Juli 2017 war laut dem Wetterdienst UBIMET wieder ein überdurchschnittlich warmer Sommermonat. Insgesamt fiel der Monat um rund 0,9 Grad zu warm aus, wobei die Abweichungen im Osten und Südosten am größten waren. Hier gab es mit bis zu 16 Tagen in Zwerndorf auch die meisten heißen Tage. Im Bergland war es zudem ausgesprochen nass. Zahlreiche heftige Regenschauer und Gewitter brachten vielerorts große Regenmengen. In Teilen Kärntens fiel etwa am 24. innerhalb von 12 Stunden die durchschnittliche Monatsniederschlagsmenge. Im Osten und ganz im Südosten war es hingegen nach wie vor zu trocken. Die Sonne hat weitgehend ihr Soll erfüllt, von Unterkärnten bis in die südliche Steiermark sogar um bis zu 20 Prozent überschritten.
Mit einer positiven Abweichung von rund 0,9 Grad brachte auch der zweite Sommermonat überdurchschnittliche Temperaturen. Das spiegelt sich auch in der Zahl der Tage über 30 Grad, den sogenannten Tropentagen, wieder: Im niederösterreichischen Zwerndorf gab es im Juli bislang 16 Tage, in Andau im Burgenland 15 und selbst im üblicherweise nicht so heißen Dornbirn 6 Tage. Aber auch die Nächte verliefen speziell im Raum Wien oft ausgesprochen warm. „In der Wiener Innenstadt ist die Temperatur an sechs Nächten nicht unter 20 Grad gesunken“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. In diesem Monat gab es aber auch eine kühle Wetterphase, speziell im Westen kam die Temperatur im letzten Monatsdrittel für ein paar Tage kaum über 20 Grad hinaus. „Der 26. Juli war der kühlste Tag im Juli, damals gab es sogar im Osten nur rund 20 Grad“, so Spatzierer. Auf den Bergen Westösterreichs lagen oberhalb von rund 2.200 m sogar bis zu 30 Zentimeter Neuschnee. Der Monatshöchstwert stammt mit 35,8 Grad aus dem niederösterreichischen Wolkersdorf.
Arlberg besonders nass
Die Niederschlagsverhältnisse waren sehr unterschiedlich und von zahlreiche heftigen Regenschauer und Gewittern geprägt. Entsprechend fällt der Monat im Bergland und im Westen durchwegs um 10 bis 50 Prozent zu nass aus. Herausragend war vor allem das Starkregenereignis im Süden am 24. wo im Kärntner Flattnitz 144 Liter pro Quadratmeter fielen und somit so viel wie sonst im ganzen Monat. Anders war die Situation hingegen im Osten Oberösterreichs, in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland sowie im Südosten der Steiermark, wo am Ende oft 20 bis 50 Prozent auf das Niederschlagssoll fehlen. Entsprechend setzte sich die Trockenheit trotz einiger Gewitter weiter fort. Der nasseste Ort war mit 417 Liter pro Quadratmeter Warth am Arlberg, am trockensten war es hingegen mit nur 34 Litern in Bad Radkersburg in der Steiermark.
Steiermark und Unterkärnten sonnigste Regionen
Die Sonnenscheindauer liegt bis zum Monatsende im größten Teil Österreichs im Bereich oder knapp über dem langjährigen Durchschnitt. Um bis zu 25 Prozent sonniger war es stellenweise von Unterkärnten bis in die südliche Steiermark. In Vorarlberg und Tirol fehlen dafür am Ende rund 10 Prozent auf das Soll, etwa im Bregenzerwald und im Tiroler Außerfern. Die meisten Sonnenstunden kamen mit bislang 303 Stunden im steirischen Bad Radkersburg zusammen.
166 km/h in Innsbruck
Während der Gewitter frischte auch der Wind immer wieder stürmisch auf. Die stärksten Böen gab es am Abend des 30. Juni mit 166 km/h am Innsbrucker Flughafen. Aber auch in Bad Zell reichte es für eine Spitzenböe von 104 km/h und selbst im sonst eher windschwachen Murau, gab es am 9. Juli eine Gewitterböe mit 90 km/h.
Extremwerte Juli 2017 (Stand 30. Juli, 9 Uhr)
Österreich, bewohnte Orte (Tag des Auftretens):
35,8 Grad, Wolkersdorf (20.), Höchste Temperatur
1,9 Grad, Obergurgl (T), (27.), Tiefste Temperatur
417 Liter pro Quadratmeter, Warth am Arlberg (V), Nassester Ort
34 Liter pro Quadratmeter, Bad Radkersburg (St), Trockenster Ort
166 km/h, Innsbruck Kranebitten (T), (30.), Höchste Windgeschwindigkeit
304 Stunden, Bad Radkersburg (St), Höchste Anzahl der Sonnenstunden
Bergstationen (Bundesland, Seehöhe, Tag)
-7,8 Grad, Brunnenkogel (T, 3.440 m, 16.)
130 km/h, Rudolfshütte (S, 2.304 m, 10.)
446 Liter pro Quadratmeter (S, 2.304 m, 10.)