Italientief bringt nun auch dem Süden Neuschnee
UBIMET: Bis zu 50 cm innerhalb von 24 Stunden örtlich in Osttirol und Kärnten
Wien, 08.02.2016 – Pünktlich zu den Semesterferien in Kärnten kündigen sich ab Dienstagnachmittag für den äußersten Süden Österreichs große Neuschneemengen an. Bis zu 50 cm der weißen Pracht erwartet der Wetterdienst UBIMET bis Mittwochvormittag an der Grenze zu Italien und Slowenien. Die Nordalpen präsentieren sich dagegen am Dienstag noch föhnig und frühlingshaft mild, ehe eine Kaltfront auch hier einige Zentimeter Neuschnee bis in die Täler bringt. Ein nachhaltiger Wintereinbruch im Flachland ist aber weiterhin nicht in Sicht.
Bereits am Dienstagvormittag beginnt es in den südlichen Teilen Kärntens und Osttirols zu regnen, die Schneefallgrenze liegt aber noch über 1.000 m. „Im weiteren Verlauf verstärken sich Regen und Schneefall allmählich, mit zunehmender Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze rasch auf etwa 700 m“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „In der Nacht auf Mittwoch wird der Schneefall dann noch stärker und breitet sich auf das gesamte Bergland aus.“ Die größten Neuschneemengen kommen dabei vom Lesach- über das Gailtal und die Karawanken bis zur Koralpe zusammen. Hier fallen in den Tälern örtlich 50 cm der weißen Pracht, auf den Bergen sogar bis zu 100 cm. Aber auch im restlichen Kärnten und in den südlichen Teilen Salzburgs fallen oberhalb von 700 m zwischen 20 und 30 cm Neuschnee.
Föhn an der Alpennordseite hält dagegen
Typisch für eine solche Wetterlage ist neben dem kräftigen Schneefall beziehungsweise Regen südlich des Alpenhauptkamms stürmischer Föhn an der Alpennordseite. „Von Vorarlberg bis zum Mostviertel hält der Föhn die Schneewolken am Dienstag lange Zeit zurück und treibt die Temperaturen mit bis zu 16 oder 17 Grad in frühlingshafte Höhen“, sagt Brandes. „Die Hotspots werden dabei die Föhnstriche wie etwa das Walgau und das Salzkammergut sein, aber auch in der Südsteiermark wird es mit rund 15 Grad sehr mild.“ Mit einer kräftigen Kaltfront kühlt es zum Mittwoch hin im Großteil des Landes um rund 10 Grad ab, zweistellige Höchstwerte gehören dann der Vergangenheit an.
Lawinengefahr steigt weiter an
Bis Mittwochfrüh weht in den Alpen kräftiger bis stürmischer, föhniger Südwestwind. Anschließend dreht der Wind zwar auf Nordwest, bleibt dabei jedoch ausgesprochen kräftig. „In den neuschneereichen Gebirgsgruppen sorgen Windspitzen von 70 bis 100 km/h für entsprechend große Triebschneeablagerungen, die Bindung zur Altschneedecke ist verbreitet nur schwach ausgeprägt“, so Brandes. „So muss oft mit einer erheblichen (Stufe 3 von 5), vereinzelt sogar mit einer großen Lawinengefahr (Stufe 4 von 5) gerechnet werden.“ Durch die Winddrehung sind zur Wochenmitte dann sowohl nordwärts als auch südwärts ausgerichtete Hänge und Rinnen besonders anfällig. Oftmals reicht hier die geringe Zusatzbelastung durch einen einzelnen Skifahrer aus, um eine Lawine auszulösen.