Im Norden im Frühjahr bislang kaum Regen
Italientief bringt zu Wochenbeginn eine Linderung der Trockenheit
Wien, 26.04.2019 – Das Frühjahr 2019 steht derzeit besonders im Norden und Osten im Zeichen der Trockenheit. Laut den Experten vom Wetterdienst UBIMET gibt es seit Februar in weiten Teilen des Landes unterdurchschnittliche Regenmengen, der Frühling brachte im Norden gebietsweise bislang sogar weniger als 10 Liter pro Quadratmeter Regen. Am Wochenende verlagert sich aber ein Höhentief in den Mittelmeerraum, somit zeichnet sich zu Beginn der kommenden Woche auch im Norden Regen ab. Im Bergland wird zudem auch Schnee nochmals zum Thema.
Der April neigt sich langsam dem Ende zu und bereits jetzt kann man eine düstere Bilanz ziehen: Der Monat wird an der Alpennordseite und im Osten verbreitet zu warm und zu trocken ausfallen, im Norden fällt das Niederschlagsdefizit sogar eklatant aus. „Vor allem in Oberösterreich und im Waldviertel ist die Entwicklung besorgniserregend“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe bei UBIMET. „In diesen Regionen gab es im April weniger als 10% des durchschnittlichen Monatsniederschlags, lokal wie etwa in Freistadt und Schärding hat es in diesem Monat bislang weniger 1 Liter pro Quadratmeter Regen gegeben“. Nur vom südlichen Osttirol über Kärnten bis zur südlichen Steiermark sowie in den Ötztaler Alpen wurde das Soll erreicht oder übertroffen.
Gefahr durch Borkenkäfer
Der Winter war zwar mit Ausnahme des Februars generell feuchter als üblich, bereits im vergangenen Jahr hatten weite Teile Mitteleuropas aber mit Trockenheit zu kämpfen. Die Folgen der Dürre im Jahr 2018 machen sich über den feuchten Winter hinaus bemerkbar, zudem begünstigt das trockene und warme Frühjahr die Verbreitung des Borkenkäfers. „Der schneereiche Winter hat für viel Schadholz durch Schneebruch und Lawinen gesorgt“, sagt Spatzierer. „Die Kombination von Trockenheit, Wärme und Schadholz stellen die idealen Voraussetzungen für eine rasche Ausbreitung des Borkenkäfers dar“.
Linderung der Trockenheit in Sicht
Eine Kaltfront sorgt am Wochenende für einen Temperaturrückgang von rund 15 Grad, vorerst gibt es im Norden aber nur geringe Regenmengen und im Osten bleibt es teils sogar gänzlich trocken. Zu Beginn der kommenden Woche verlagert sich das wetterbestimmende Tief aber in den nördlichen Mittelmeerraum und mit einer nordöstlichen Höhenströmung gelangen feuchte und noch etwas kühlere Luft ins Land. „Am Montag steigt die Wahrscheinlichkeit für Regen im Norden und Osten an, spätestens in der Nacht auf Dienstag ist nach derzeitigem Stand verbreitet mit Regen zu rechnen“, prognostiziert Spatzierer. Im Bergland wird es zudem nochmals spätwinterlich, so fällt am Sonntag– und Montagmorgen in den Nordalpen Schnee teils bis auf 800 m herab. „Zumindest vorübergehend ist für Landwirte im Norden des Landes eine Entspannung in Sicht, von einer Entwarnung kann aber noch keine Rede sein“, so der Meteorologe. Um die Trockenheit dauerhaft zu lindern ist zumindest ein überdurchschnittlich nasser Mai notwendig.
Der Winter gibt noch einmal Vollgas
Zum Ende des meteorologischen Winters zeigt er noch einmal so richtig was er kann: Bis Freitagfrüh bildet sich in der gesamten Osthälfte Österreichs zumindest eine dünne Schneedecke und danach macht sich kirrend kalte, kontinentale Polarluft auf den Weg nach Mitteleuropa. Damit stehen die kältesten Tage des Winters bevor, selbst extreme Kälte mit Tiefstwerten bei klarem Himmel von unter -25 Grad sind aus derzeitiger Sicht möglich.
Gutes Skiwetter auch in der zweiten Ferienwoche
Adriatief sorgt für Wintereinbruch