Höhentief über Mitteleuropa: Unwettergefahr bleibt hoch
UBIMET: Gewitter, Starkregen, Überflutungen und Muren
Wien, 02.06.2016 – Das vergangene Starkregenereignis in Teilen Oberösterreichs, Salzburgs und im angrenzenden Bayern brachte stellenweise mehr als doppelt so viel Regen wie in einem durchschnittlichen Monat. Verantwortlich für die Unwetter ist ein stationäres Höhentief über Mitteleuropa wodurch sich immer wieder heftige Regenschauer und Gewitter bilden. In den kommenden Tagen schwächt sich das Tief zwar langsam ab, eine nachhaltige Wetterberuhigung zeichnet sich laut UBIMET allerdings frühestens zu Beginn der neuen Woche ab.
Das vergangene Starkregenereignis brachte im Grenzgebiet von Bayern und Oberösterreich binnen 48 Stunden zum Teil mehr als die doppelte durchschnittliche Monatsniederschlagssumme. „In Ranshofen (OÖ) kamen in Summe 150 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, davon fast 100 Liter alleine am Mittwoch in nur 12 Stunden“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „In einem durchschnittlichen Juni fallen hier gerade einmal knapp 70 Liter pro Quadratmeter.“ Ähnliche Mengen wurden auch in Simbach am Inn in Deutschland oder in Mattighofen (OÖ) registriert.
Stationäres Höhentief über Mitteleuropa sorgt für Unwetter
Neben Österreich und Deutschland sorgen zurzeit Unwetter in vielen Teilen Europas für immense Schäden.
Der Grund dafür ist ein seit Tagen stationäres Höhentief mit Zentrum über Mitteleuropa, das mit hochreichend feucht-warmer Luft gefüllt ist, in der sich immer wieder heftige Regenschauer und Gewitter bilden. Aufgrund der langsamen Verlagerungsgeschwindigkeit bewegen sich diese kaum weiter und regnen sich vor Ort aus. Die direkte Folge sind zum Teil enorme Regenmengen binnen kurzer Zeit sowie Überflutungen und Muren. „Speziell in den Sommermonaten sind Höhentiefs immer wieder für Unwetter verantwortlich“, sagt Lukas. „Solche Wetterlagen dauern zudem oftmals übermehrere Tage an.“
Wetterberuhigung erst zu Wochenbeginn
In den kommenden Tagen bleibt der Einfluss des Höhentiefs weiter bestehen. Somit muss man zumindest bis Sonntagnach wie vor mit lokal enormen Regenmengen, Hagel, Überflutungen und Muren rechnen. Das Tief schwächt sich allerdings langsam ab und somit werden die sonnigen Phasen vor allem im Flachland allmählich länger und auch die Temperaturen legen mit bis zu 27 Grad zu.
Eine Wetterberuhigung zeichnet sich allerdings erst für den Montag ab. Ein Hoch über der Ostsee bringt dann voraussichtlich trockenere Luft in den Alpenraum und damit geht die Unwettergefahr allmählich zurück.