Samstag brachte Starkregen, Hagel und Sturmböen
Wien, 22.07.2018 – Im Vorfeld eines Höhentiefs über Frankreich kam es am Samstag besonders im Osten Österreichs zu heftigen Gewittern. Neben Starkregen gab es lokal auch Hagelschlag und Sturmböen. Nach Angaben der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) gab es in Summe rund 34.000 Blitzentladungen, wobei das blitzreichste Bundesland Niederösterreich war. Im Laufe der kommenden Woche steigen die Temperaturen zwar wieder auf ein hochsommerliches Niveau, stabiles Sommerwetter ist aber weiterhin nicht in Sicht.
Gewitterhotspot Niederösterreich
Nach einem hochsommerlichen Tag mit Temperaturen von bis zu 31,8 Grad in Hohenau gab es am Samstagnachmittag und -abend ein turbulentes Ende.„Zunächst war vor allem der Bezirk Krems-Land betroffen, gegen Abend gab es dann im gesamten östlichen Flachland kräftige Gewitter“, sagt Manfred Spatzierer, Wetterexperte bei UBIMET. Landesweit wurden 34.039 Blitze detektiert, davon 19.982 in Niederösterreich, 6.375 in der Steiermark und 5.540 im Burgenland. Selbst auf der vergleichsweise kleinen Fläche von Wien gab es 626 Entladungen.
Blitzreichste Bezirke am Samstag
- 3.937 Neusiedl am See (B)
- 2.163 Gänserndorf (NÖ)
- 2.059 Mistelbach (NÖ)
- 1.790 Baden (NÖ)
Auf Gemeindeebene gab es die meisten Blitze in Nickelsdorf mit 795 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 214.000 Ampere wurde in der Gemeinde Wald am Schoberpaß in der Steiermark registriert.
Regen, Hagel und Sturmböen
In Summe gab es allein in Niederösterreich über 100 Feuerwehreinsätze, hier mussten aufgrund der ergiebigen Regenmengen mehrere Keller ausgepumpt werden. „In Moosbrunn fielen innerhalb von wenigen Stunden rund 64 Liter pro Quadratmeter Regen, das liegt nur knapp unterhalb des mittleren Monatsniederschlags“, analysiert der Experte. Weiters wurde lokal Hagel gemeldet, wie etwa in den Bezirken Neusiedl am See und Baden. In Neumarkt in der Steiermark gab es zudem schwere Sturmböen von bis zu 90 km/h, im Flachland lagen die Spitzenwerte bei 79 km/h am Flughafen Schwechat bzw. 71 km/h in Mörbisch.
Sommerliche Aussichten
Kommende Woche steigen die Temperaturen rasch wieder auf ein hochsommerliches Niveau, so sind bereits am Montag wieder bis zu 29 Grad im Osten zu erwarten. „Ab Dienstag gibt es wieder sonniges Sommerwetter mit Höchstwerten im Bereich der 30-Grad-Marke“, prognostiziert Spatzierer. Gänzlich beständiges Wetter ist aber nicht in Sicht, da an der Südflanke eines ungewöhnlich ausgeprägten Hochdruckgebiets über Skandinavien der Weg für ein weiteres Höhentief frei ist. Die Schauer- und Gewitterneigung steigt somit in der zweiten Wochenhälfte voraussichtlich wieder an.
Blitz-Report
Einmalige Datenqualität
Blitzdaten sind besonders wichtig, um Gewitter erfassen, analysieren und vorhersagen zu können. Mit dem globalen Blitzortungssystem powered by nowcast kann UBIMET Gewitterzellen genau identifizieren und detaillierte und präzise Unwetterwarnungen frühzeitig herausgeben.
Blitzdatenreport Deutschland 2016
In Deutschland herrschte auch 2016 Extremwetter. Vor allem am 25. Juni waren die Gewitter besonders stark und dauerten fast bis zu fünf Stunden. Blitzhauptstadt 2016 ist Dettingen an der Erms am Fuße der Schwäbischen Alb.
Blitze in Österreich 2015 Jahresbericht
Das Blitzortungssystem von UBIMET powered by nowcast registrierte österreichweit im Jahr 2015 exakt 763.526 Blitze. Das blitzreichste Bun-desland ist die Steiermark, wo rund 30 % aller Blitze geortet wurden. Dort liegt auch die Region mit den meisten Gewittern im Jahresverlauf: der Großraum Graz.
Blitze in Österreich 2017 Sommerbilanz
Der Sommer 2017 war nach 2003 und 2015 der drittheißeste Sommer der Messgeschichte und geht als ein historischer Gewittersommer in die Geschichte ein. Das Blitzmessnetz von UBIMET registrierte österreichweit exakt 1.820.427 Blitzentladungen und damit rund 37 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.