Ex-Hurrikan Lorenzo erreicht am Wochenende Deutschland
Ehemaliger Wirbelsturm sorgt hierzulande für kühles Herbstwetter
Karlsruhe, 02.10.2019 – Hurrikan Lorenzo ist am Mittwochmorgen mit Orkanböen um 140 km/h über die Azoren hinweggezogen und wandelt sich derzeit langsam in ein außertropisches Sturmtief um. Nach Angaben der Experten von UBIMET wird er Donnerstagnacht auf Irland treffen und erreicht am Wochenende unter weiterer Abschwächung auch noch Mitteleuropa. In Deutschland sorgt Lorenzo am Freitag und Samstag für unbeständige und bis auf Weiteres auch kühle Wetterbedingungen.
Hurrikan Lorenzo sorgt seit mehreren Tagen für Schlagzeilen, so war er der stärkste Hurrikan, der je so weit im Nordosten des Atlantiks beobachtet wurde. Mittlerweile schwächt er sich auf den immer kühleren Gewässern des Nordatlantiks ab und gerät in den Einflussbereich des Jetstreams. „Dadurch wandelt sich das einst tropische Tief allmählich in ein Sturmtief der mittleren Breiten um, welches im Gegensatz zu einem Wirbelsturm eine unsymmetrische Struktur mit einer Kalt- und Warmfront aufweist“, so Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.
Ex-Hurrikan zieht nach Mitteleuropa
Lange war die Zugbahn von Lorenzo ungewiss, so waren sich die Modelle nicht einig, ob der ehemalige Wirbelsturm in Richtung Island oder in Richtung Britische Inseln ziehen würden. Mittlerweile steht aber fest, dass Lorenzo Donnerstagnacht als Sturmtief auf Irland treffen wird. Besonders an der Westküste der Grünen Insel muss man dabei mit Orkanböen um 120 km/h rechnen. In weiterer Folge zieht Lorenzo unter deutlicher Abschwächung als gewöhnliches Tiefdruckgebiet weiter nach Mitteleuropa, der Wind spielt dabei keine Rolle mehr. „Für den Normalbürger präsentiert sich der ehemalige Hurrikan der höchsten Kategorie nur noch als ganz gewöhnliches Tiefdruckgebiet“, so Spatzierer.
Unbeständiges und kühles Wochenende
Am Freitag zeigt sich im äußersten Nordosten sowie in Nieder- und Oberbayern anfangs noch die Sonne, sonst sorgt Lorenzo bereits für kompakte Wolken und von Rheinland-Pfalz bis zur Nordsee auch für Regen. Im Laufe der zweiten Tageshälfte greift der Regen auf das gesamte Land über. Die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im nördlichen Mittelgebirgsraum und 17 Grad im Breisgau.
Der Samstag beginnt besonders im Süden und Osten häufig nass, sonst gehen nur noch vereinzelt kurze Schauer nieder und besonders im Bereich der Nordsee kommt oft die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen liegen am Nachmittag zwischen 7 Grad im Vogtland und 16 Grad am Oberrhein.
Am Sonntag kommt von Sachen bis Schleswig-Holstein zeitweise die Sonne zum Vorschein, sonst überwiegen die Wolken und im Südwesten setzt neuerlich Regen ein. Die Temperaturen kommen nicht über 8 bis 14 Grad hinaus.