Donnerstag erster, kräftiger Schneefall im Süden
UBIMET: Am Wochenende Föhnsturm in den Nordalpen, ergiebige Niederschlagsmengen im Westen und Süden
Wien, 01.12.2020 – Mit dem heutigen Tag beginnt für die Meteorologen der Winter, der Auftakt in die kälteste Jahreszeit fällt standesgemäß und ziemlich turbulent aus. Eine erste Ladung Neuschnee erreicht am Mittwoch und Donnerstag von Süden her unser Land, bis zu 30 cm sind dabei möglich. Noch deutlich größere Niederschlagsmengen kündigen sich dann nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) ab Freitag im Westen und vor allem im Südwesten an, hinzu kommt ein Föhnsturm an der Alpennordseite.
Den Auftakt in eine ausgesprochene erste Winterwoche macht bereits am Mittwoch ein Tiefdruckgebiet über dem Norden Italiens. So beginnt es gegen Mittag von Osttirol bis zur Pack- und Koralpe leicht bis mäßig zu schneien, der Schneefall dauert bis zum Abend hin an. Dabei fallen meist um die 5 cm Neuschnee, im Süden Kärntens sind auch bis zu 10 cm möglich. Nach einer kurzen Pause setzt bereits in der Nacht auf Donnerstag von Süden her kräftiger Schneefall ein. Dann liegt der Schwerpunkt zunächst südlich der Linie Brenner-Packsattel, verlagert sich am Donnerstagnachmittag aber in den Osten und Nordosten Österreichs. Der Schnee fällt bis in tiefe Lagen und so sind von Osttirol bis ins Obere Murtal und der Koralpenregion verbreitet 10-20 cm, nach Süden zu (Karnische Alpen + Karawanken) auch lokal 25-30 cm zu erwarten. Von Graz über das Mürztal und dem Wechsel/Semmering sind 5 bis 10 cm zu erwarten. Richtung Burgenland und Wiener Becken bzw. Wien sind die Niederschlagsmengen sehr gering, hier bildet sich höchstens eine dünne Schneedecke. Besonders vom Südburgenland über den Seewinkel bis ins Weinviertel kann es dagegen durch die mildere Luft in der Höhe zu gefrierendem Regen kommen!
Am Freitag gerät Österreich auf die Vorderseite eines neuen Tiefs namens VIRPY über Nordwesteuropa in eine stürmische Südströmung. Am Tiroler Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten setzt Freitagnachmittag Schneefall ein, der sich sukzessive verstärkt und ab dem Abend intensiv ausfällt.
In der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst gibt es dann am Tiroler Alpenhauptkamm und in den Tauerntälern Salzburgs, besonders aber in Osttirol und Oberkärnten große Niederschlagsmengen, die in Lagen über 1000-1200 m durchwegs als Schnee fallen. Durch die Zufuhr milderer Luft in der Höhe kann am Samstag tagsüber in den Tallagen unter 1000 m der Starkschneefall in Starkregen übergehen. Aus heutiger Sicht reichen die Niederschlagsintensitäten aber aus, dass es selbst bis ins Lienzer Becken und ins Drautal hinab bei nassem Schneefall bleibt. Durch eine aus Westen übergreifende Kaltfront kündigt sich auch in Vorarlberg und dem übrigen Nordtirol anhaltender Schneefall an, hier schneit es durch deutlich kältere Luft bis ins Rhein- und Inntal hinab.
Am Sonntag regnet und schneit es von Vorarlberg bis Kärnten weiter, besonders im Südwesten auch intensiv. Die Schneefallgrenze pendelt dabei zwischen den meisten Tälern im Westen und teils 1300 m im Süden. Besonders dort, wo die Niederschlagsintensität aber hoch genug ist (Osttirol und Oberkärnten) schneit es aus heutiger Sicht weiterhin bis in viele Täler. Im Laufe des Tages lassen Regen und Schneefall langsam nach und klingen in den Abendstunden ab.
Die Neuschneemengen:
Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend sind in Osttirol und Oberkärnten (westlich von Hermagor und Spittal an der Drau) 150-200 mm Niederschlag zu erwarten, punktuell gibt es auch bis zu 250 mm. Somit sind auf den Bergen über 2 Meter Neuschnee zu erwarten, inklusive stark ansteigender Lawinengefahr. In den Tälern handelt es sich um nassen Schnee von bis zu 1 m, somit steigt die Gefahr von Schneebruch an. Dort wo der Schneefall in Regen übergeht, sind lokale Vermurungen und Überschwemmungen zu befürchten.