Bis zu 37 Grad am Donnerstag, Abkühlung frühestens nächste Woche
Wien, 31.07.2018 – Die erste markante Hitzewelle des Jahres lässt Österreich stöhnen. 34,6 Grad zu Wochenbeginn waren nur der Anfang, nach Angaben der Experten von UBIMET sind am Donnerstag Spitzenwerte bis zu 37 Grad im Bereich des Möglichen. Neben den hohen Temperaturen tagsüber rauben die warmen Nächte vielen Menschen den Schlaf. Gewitter bringen dabei nur eine lokale und kurzzeitige Abkühlung, eine Umstellung der Großwetterlage hin zu gemäßigteren Temperaturen kündigt sich erst frühestens kommende Woche an.
Bereits zum Wochenauftakt kletterten die Temperaturen an 185 der rund 300 Wetterstationen im Land auf über 30 Grad. „Der Hitzepol lag dabei in Innsbruck, die Tiroler Landeshauptstadt schraubte die österreichweite Bestmarke für den Juli 2018 auf 34,6 Grad hoch“, analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Zuvor belegten 34,3 Grad in Hohenau und Wolkersdorf diese Spitzenposition. Der gestrige Tag war somit bis dato auch der heißeste Tag des Jahres.“
Lange hält Innsbruck aber wohl nicht den Platz an der Sonne inne. Denn schon heute wird die 35-Grad-Marke neben dem Inntal auch im Rhein- und Drautal sowie generell im östlichen Flachland geknackt. Auch die kommenden Tage versprechen hochsommerliche Hitze meist mit Nachmittagswerten zwischen 30 und 35 Grad. Noch etwas heißer wird es vor allem am Donnerstag, dann sind im östlichen Niederösterreich sogar 36 oder punktuell 37 Grad möglich.
Gewitter bringen nur wenig Abkühlung
Wer genug von der Hitze hat, sollte sich in luftige Höhen begeben. Auf dem Sonnblick in über 3.100 m Höhe liegen die nächtlichen Tiefstwerte bei 5 Grad, tagsüber werden angenehme 10 Grad erreicht. „Abseits vom Hochgebirge liegt die einzige Hoffnung auf eine kurzzeitige Abkühlung hingegen auf Hitzegewittern“, prognostiziert Spatzierer. „Diese treten vor allem am Donnerstag und dann wieder am Sonntag etwas häufiger auf, sonst bleibt es aber meist trocken.“
Schlaflose Nächte
Mit der sengenden Hitze tagsüber geraten nun die Nächte vermehrt in den Fokus. Besonders in den Städten sowie in leicht exponierten Lagen sinken die Temperaturen derzeit kaum noch unter 20 Grad. So meldete die Wiener Innenstadt in der Nacht auf Dienstag einen Tiefstwert von 23,5 Grad, ähnlich warm war es in Eisenstadt. Damit hält die Station Wien-City in diesem Jahr schon bei 24 Tropennächten, der Rekord aus dem Vorjahr mit 34 Nächten über 20 Grad gerät somit zumindest in Reichweite. Selbst auf dem 1114 m hohen Kolomansberg in Oberösterreich wurde mit einer Tiefsttemperatur von 20,5 Grad eine sogenannte Tropennacht registriert.
Beständige Wetterlage
Am längsten dauert die Hitzewelle schon im östlichen Flachland. Nexing im Weinviertel registrierte seit dem 23. Juli an 8 Tagen hintereinander Höchstwerte über 30 Grad. Das stabile Hochdruckwetter mit subtropischen Luftmassen hält in jedem Fall die ganze Woche an, erst im Laufe der nächsten Woche könnte sich aus Nordwesten etwas kühlere Luft durchsetzen. Die Hitzewelle könnte also vor allem im Osten durchaus 15 Tage oder sogar noch etwas länger andauern. Die längste Hitzewelle der österreichischen Messgeschichte datiert übrigens aus dem Jahr 2003, sie dauerte in Wien, St. Pölten und Eisenstadt 29 Tage.
Blitzreport für Juli 2018
Die Trockenheit im Juli macht sich auch bei der Gewittertätigkeit bemerkbar. Im Juli gab es ungewöhnlich wenig Gewitter bzw. Blitze im Vergleich zu den Vorjahren bzw. Vormonaten. Anbei finden Sie den detaillierten Blitzreport für Juli von UBIMET sowie eine Grafik über die Blitzdichte/-verteilung in Österreich.
Extreme Hitze, neuer europaweiter Temperaturrekord?
Der Iberischen Halbinsel steht eine extreme Hitzewelle bevor, selbst der europaweite Temperaturrekord von 48 Grad könnte gebrochen werden. Zudem befindet sich am Ende der Presseaussendung noch ein Absatz über die gestrigen Unwetter in Westösterreich + als Grafik die gefallenen Niederschlagsmengen.
Die Hitze hat Österreich im Griff
34,6 Grad meldete Innsbruck gestern, der bisherige Höchstwert in diesem Jahr. Die Hitzewelle hat Österreich fest im Griff, und das wohl noch bis in die kommende Woche hinein.