Augustrückblick: Markante Hitzewelle mit frühwinterlichem Ende
August fast 3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel
Wien, 28.08.2018 – Der August 2018 verlief mit einer Abweichung von knapp 3 Grad viel wärmer als das langjährige Mittel, es ist dies somit voraussichtlich der viertwärmste August der österreichischen Messgeschichte. Hauptverantwortlich hierfür war eine Hitzewelle, die nach drei Wochen mit einem landesweiten Temperatursturz, Schnee bis 1000 m und der kältesten Augustnacht seit 20 Jahren abrupt zu Ende ging.
Der August hat eine Fortsetzung des seit April überdurchschnittlich temperierten Wetters gebracht, landesweit fällt der zurückliegende Monat knapp 3 Grad zu warm aus. Damit reiht sich der August 2018 voraussichtlich auf Platz 4 der Bestenliste ein, die Augustmonate 1807, 1992 und 2003 bleiben unerreicht. Hauptverantwortlich für einen abermals zu warmen Monat ist eine Hitzewelle, die Österreich mit nur kurzen Unterbrechungen vom Monatsersten bis zum letzten Augustwochenende im Griff hatte.
Besonders warm fällt der Monat vom Inn- bis ins Weinviertel und ins Nordburgenland aus: „In Hohenau an der March beispielsweise war es fast 5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel“, analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Am geringsten, jedoch immer noch deutlich positiv, fällt die Abweichung in den Bergen der Steiermark aus. Zeltweg weist zum Beispiel einen 2 Grad zu warmen August auf.
Hitze und Schnee
Die Intensität der Hitzewelle lässt sich an denn Kennzahlen für den Sommer gut festmachen. Im östlichen Flachland wurden verbreitet mehr als 20 Hitzetage registriert, das sind Tage, an denen die 30-Grad-Marke erreicht oder überschritten wurde. Nach Westen zu fiel die Hitzewelle etwas kürzer und nicht ganz so markant aus, Innsbruck und Salzburg melden aber auch 19 bzw. 17 Hitzetage.
Die Hitzewelle ging mit einer kräftigen Kaltfront jäh zu Ende, am vergangenen Wochenende stürzten die Temperaturen landesweit ab. Mit einem Genuatief gab es zudem den ersten flächendeckenden Regen seit mehreren Wochen. „In Bad Gastein beispielsweise fielen rund 90 Liter pro Quadratmeter, dabei sank die Schneefallgrenze am Morgen des 26. bis auf knapp unter 1000 m ab“, so Spatzierer. „Im Gasteiner Tal war es überhaupt der erste Augustschnee der Messgeschichte.“ Auf den Bergen der Hohen Tauern kam fast ein halber Meter Schnee zusammen, ähnlich viel wie zuletzt vor 8 Jahren im August.
Sonne macht Überstunden
Praktisch im ganzen Land erfüllte die Sonne schon vor Ablauf des Monats ihr Soll, somit steht am Ende ein deutliches Plus in der Sonnenscheinbilanz. In Wien schien die Sonne bis dato schon 271 Stunden, im langjährigen Mittel weist der August in der Bundeshauptstadt rund 250 Stunden auf. Bis zum Monatsende kommen noch 30 Stunden dazu. Mit 286 Sonnenstunden bis zum heutigen Tag liegt der sonnigste Ort des Landes in Niederösterreich, Tullnerfeld dürfte die Spitzenposition auch bis zum Monatsende am Freitag behalten.
Extremwerte August 2018 (Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand 28.8.
Höchste Temperaturen
- 38,0 Grad Haag (NÖ, 09.)
- 37,3 Grad Loosdorf und Enns (beide NÖ, 09.)
- 37,0 Grad Wieselburg (NÖ, 09.)
- 36,8 Grad Amstetten (NÖ, 09.)
Tiefste Temperaturen
- -1,6 Grad Flattnitz (K, 27.)
- -0,9 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 27.)
- -0,6 Grad Mariapfarr (S, 27.)
Hitzetage (Höchstwert von 30 Grad oder mehr)
- 22 Hohenau (NÖ)
- 20 Andau (B), Wolkersdorf (NÖ) und Langenlebarn (NÖ)
- 19 Lutzmannsburg (B), Seibersdorf (NÖ), Mörbisch (B), Tullnerfeld (NÖ), Gänserndorf (NÖ), Innsbruck-Uni, Wien-Stammersdorf (W), Haag (NÖ), Bruckneudorf (B), Wien-Mariabrunn (W), Wien-Donaufeld (W), Stockerau (NÖ), Wien-Hohe Warte (W), Neusiedl am See (B), Wien-Innere Stadt (W)
Sommertage (Höchstwert von 25 Grad oder mehr)
- 25 Langelois, Loosdorf, Krems (alle NÖ)
- 24 u.a. St. Pölten (NÖ), Wien-Hohe Warte (W), Villach-Fürnitz (K), Andau (B)
Nasseste Orte
- 200 Liter pro Quadratmeter St. Radegund (ST)
- 195 Liter pro Quadratmeter Krimml (S)
- 191 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
Trockenste Orte
- 13 Liter pro Quadratmeter Schöngrabern (NÖ)
- 15 Liter pro Quadratmeter Horn (NÖ)
- 16 Liter pro Quadratmeter Wien-Unterlaa (W)
- 17 Liter pro Quadratmeter Langenlois (NÖ)
Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
- 286 Sonnenstunden, Tullnerfeld (NÖ)
- 100 Sonnenstunden, Böckstein (S)
Relativ sonnigster bzw. trübster Ort
- 118 % Seibersdorf (NÖ)
- 94 % Bad Gastein (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 97 km/h Innsbruck-Kranebitten (T, 01.)
- 86 km/h Preitenegg (K, 05.) und Kremsmünster (OÖ, 13.)
- 83 km/h Vöcklabruck (OÖ, 13.)
Perfekte Skibedingungen in den Semesterferien
In Vorarlberg, Niederösterreich und Wien beginnen am Freitag die Semesterferien. Das Skiwetter für alle Urlauber in den Wintersportgebieten ist in diesem Jahr tiefwinterlich mit teils strengem Frost auf den Bergen. Am Freitag muss man zudem vor allem nach Süden zu mit starkem Schneefall und entsprechend tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen.
Tief „Kari“ und ein Adriatief bringen den Winter zurück
Am Donnerstag kommt der Winter mit der Kaltfront des Tiefs „Kari“ und einem Adriatief wieder zurück. Vor allem in den südlichen Landesteilen zeichnen sich bis Samstagfrüh sogar vielerorts große Neuschneemengen ab. Diesmal ist der Wintereinbruch nachhaltig. In der ersten Semesterferienwoche könnte sogar ein Schwall kontinentaler Kaltluft für Dauerfrost selbst im Flachland sorgen.
Jänner 2018: Mild, schneereich und trüb
Der Jänner geht als abwechslungsreicher, außergewöhnlich milder und oft nasser Monat in die Statistik ein. Auf den Bergen gab es wahre Schneemassen, in den Niederungen blieb Schnee hingegen die Ausnahme. Alle Sonnenliebhaber kamen zudem kaum auf Ihre Kosten.