Schwere Unwetter am Montag, Gefahr noch nicht gebannt

UBIMET: Neuerlich heftige Gewitter, Muren- und Überflutungsgefahr

Wien, 12.07.2016 – Schwere Gewitter entluden sich in weiten Teilen Österreichs ab dem Montagnachmittag und beendeten im Westen bereits die kurze Hitzewelle. Neben österreichweit fast 70.000 Blitzentladungen registrierte der Wetterdienst UBIMET zum Teil große Regenmengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter, schwere Sturmböen und kleinkörnigen Hagel. Zahlreiche Überflutungen und Muren waren die Folge. Die Unwetterlage dauert an, schon heute Dienstag drohen neuerlich teils schwere Unwetter, speziell entlang der Alpen zeichnen sich zudem bis Donnerstagfrüh teils enorme Regenmengen ab.

 

70.000 Blitze, 60 Liter Regen, 90 km/h

Der bislang heißeste Tag des Jahres mit 36 Grad in Krems ging in vielen Regionen mit schweren Gewittern zu Ende. „Betroffen waren vor allem Tirol, Salzburg, Oberösterreich, die Obersteiermark, der Südosten Niederösterreichs und Wien“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. Das hauseigene Blitzmesssystem registrierte am Montag österreichweit knapp 70.000 Blitze, davon rund 23.600 in Oberösterreich. Dazu kam es vielerorts zu Starkregen: So fielen 59 Liter pro Quadratmeter in Reichersberg im Innviertel, 46 Liter in Maria Alm im Salzburger Land und in Rottenmann im steirischen Paltental kamen 40 Liter pro Quadratmeter zusammen.

Auch der Sturm war ein Thema: In Bischofshofen im Salzburger Pongau erreichten die Böen Spitzen von 90 km/h, im oberösterreichischen Waizenkirchen 83 km/h, aber auch in Innsbruck gab es Sturmböen von bis zu 79 km/h. Lokal, wie etwa stellenweise in Wien, in Teilen Tirols und der Obersteiermark, war zudem auch Hagel dabei. Die Folge waren Überflutungen, Muren und Sturmschäden in den betroffenen Gebieten.

Unwettergefahr dauert an

Die Unwetter sind aber noch nicht überstanden. Schon ab Dienstagmittag steigt die Gefahr schwerer Gewitter neuerlich an. „Vor allem von Salzburg ostwärts drohen in Gewittern wieder sintflutartige Regenfälle, großer Hagel, Sturmböen sowie zahlreiche gefährliche Blitzschläge“, sagt Lukas. „Die Unwetter dauern bis weit in die Nacht auf Mittwoch an und werden auch das östliche Flachland treffen.“ Damit sind weitere Schäden zu befürchten.

Ganz im Westen, in Vorarlberg sowie in Teilen Tirols, ist die Gefahr schwerer Gewitter bereits gebannt, hier setzt sich allmählich kühle Luft durch. In diesen Regionen sowie ostwärts bis zum Innviertel und Salzkammergut regnet es aber häufig kräftig und zum Teil gewittrig durchsetzt. Bis zum Donnerstag kommen so gebietsweise große Niederschlagsmengen von bis zu 100 Liter pro Quadratmeter zusammen, örtlich sogar noch mehr. Die Gefahr von Hochwasser und Muren steigt somit weiter an.

Eine nachhaltige Wetterberuhigung zeichnet sich erst nach Abzug der Front im Laufe des Donnerstags ab.

35,7 Grad in Langenlebarn, Hohenau und Stockerau

UBIMET: Bislang heißester Tag des Jahres

Wien, 11.07.2016 – Der Montag brachte laut dem Wetterdienst UBIMET in Österreich an vielen Orten den bislang heißesten Tag des Jahres. „Hitzepol um 15 Uhr war Niederösterreich mit 35,7 Grad in Langenlebarn, Hohenau und Stockerau“, sagt UBIMET- Meteorologe Josef Lukas. Die 30-Grad-Marke wurde in allen Bundesländern überschritten und dazu war es zum Teil drückend schwül. Mit kräftigen, teils sogar unwetterartigen Gewittern kühlt es bis zum Mittwoch aber überall spürbar ab.

Die vorläufigen Höchstwerte von 15:30 Uhr in jedem Bundesland

35,7 Grad, Langenlebarn, Hohenau, Stockerau (NÖ)
34,8 Grad, Wien-Donaufeld (W)
34,7 Grad, Eisenstadt (B)
33,6 Grad, Haag (OÖ)
33,3 Grad, Leoben (ST)
33,3 Grad, Hopfgarten im Brixental (T)
33,2 Grad, Ferlach (K)
33,6 Grad, Haag (OÖ)
32,9 Grad, Salzburg (S)
31,5 Grad, Bludenz (V)

In den nächsten Stunden nimmt von Westen her die Unwettergefahr zu. Die Gewitter können heftig ausfallen mit starkem Regen, Sturmböen und Hagel und auch auf das östliche Flachland, etwa den Raum übergreifen.

Kaltfront beendet Hitze: Unwetter und Temperatursturz

UBIMET: Starkregen, großer Hagel und Sturmböen, Schnee bis unter 2.000 m

Wien, 11.07.2016 – Die kurze Hitzephase mit dem Höhepunkt am Montag geht schon am Dienstag mit einer Kaltfront aus Westen überall zu Ende. Neben unwetterartigen Gewittern samt starkem Regen, großem Hagel und Sturmböen zeichnen sich in vielen Landesteilen teils große Regenmengen ab. Damit gehen die Temperaturen vor allem im Westen markant zurück, bis zum Donnerstag sinkt die Schneefallgrenze laut dem Wetterdienst UBIMET kurzzeitig sogar auf unter 2.000 m. In den Gletscherregionen zeichnet sich viel Neuschnee für Mitte Juli ab. Schon am Sonntagabend gingen im Westen erste, heftige Gewitter nieder. Das Blitzmessnetz von UBIMET registrierte allein in Tirol mehr als 17.700 Blitze.

Schwere Gewitter beenden die Hitze

Am Montag erreicht die kurze Hitzeperiode mit bis zu 36 Grad in Ostösterreich ihren Höhepunkt. Die Hitze währt aber nicht lange: Im Vorfeld einer Kaltfront bilden sich noch im Laufe des Montags vom Bergland ausgehend zahlreiche und heftige Gewitter. „Auch Unwetter mit Starkregen, großem Hagel und Sturm sind dabei stellenweise zu befürchten“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. Am größten ist die Unwettergefahr zunächst in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und in Oberösterreich. Am Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt weiter in den Süden und Osten, dann sind vor allem von Salzburg ostwärts schwere Gewitter möglich, die sich auch auf das Flachland ausbreiten können.

Im Westen regnet es weiterhin häufig und mitunter gewittrig durchsetzt, zum Teil sind große Regenmengen von bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Hochwasser- und Murengefahr nimmt dadurch wieder zu!

Schnee auf unter 2.000 m

Die Temperaturen gehen zudem markant zurück, im Bergland Westösterreichs sinkt die Schneefallgrenze bis zum Donnerstagmorgen zum Teil auf unter 2.000 m. „Speziell in Lagen über 2.500 m zeichnen sich Neuschneemengen von bis zu 30 Zentimeter ab“, sagt Lukas. Dementsprechend kühl bleibt es tagsüber, die Temperaturen kommen kaum mehr über 10 bis 18 Grad hinaus. Milder bleibt es nur im Süden und Osten mit Werten knapp über 20 Grad.

Erste kräftige Gewitter am Sonntag

In Teilen Tirols und Vorarlbergs gingen schon am Sonntagabend erste, heftige Gewitter nieder. Das Blitzmesssystem vom UBIMET registrierte alleine in Tirol mehr als 17.700 Blitze. Dazu gab es stellenweise Sturmböen, starken Regen und kleinkörnigen Hagel. „An der Station Innsbruck-Kranebitten schüttete es pünktlich zu Beginn des EM-Finales knapp 27 Liter pro Quadratmeter und dazu gab es Sturmböen von bis zu 72 km/h“, so Lukas. „In Schröcken in Vorarlberg kamen während eines kräftigen Gewitters sogar fast 51 Liter pro Quadratmeter zusammen.“ Auch heute muss man im Tagesverlauf wieder mit schweren Gewittern rechnen.

Hohe Waldbrandgefahr im Osten, Unwetter ab Montag

UBIMET: Auf große Hitze folgen ab Montag schwere Gewitter

Wien, 09.07.2016 – Die zuletzt trockene Witterung sowie das nun kommende sehr heiße Wetter lassen derzeit die Waldbrandgefahr im Osten des Landes von Tag zu Tag ansteigen. Stellenweise gab es bereits erste Flurbrände, beim Hantieren mit Feuer im Freien ist also Vorsicht geboten. Montag und Dienstag drohen zudem verbreitet kräftige Gewitter mit Unwettergefahr. Diese beenden die markante Hitzewelle.

Nach und nach machen sich die Schattenseiten des sonnigen, trockenen und häufig windigen Hochdruckwetters im äußersten Osten des Landes bemerkbar. Vom Weinviertel bis zum Nordburgenland herrscht besonders am Montag stellenweise die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe. „Anders als in großen Teilen Österreichs fiel der Juni hier zu trocken aus“, erklärt UBIMET-Meteorologe Martin Puchegger. „So regnete es in Eisenstadt beispielsweise nur 57% der üblichen Niederschlagsmenge des Juni.“ Zudem versickert das Wasser hier aufgrund des hohen Sand- und Kiesgehalts der Böden besonders schnell.

„Das Entzünden von Feuern sollte in den besonders gefährdeten Gebieten vorerst vermieden werden“, rät der Wetterexperte. „Örtlich gab es bereits erste Flurbrände, schon ein Funke reicht aus, um einen Brand auszulösen.“ Ein entfachtes Feuer kann sich zudem durch den lebhaften Südwind am Montag rasch ausbreiten.

Unwetter am Montag und Dienstag

Die kurze, aber markante Hitzewelle findet am Montag und Dienstag im Osten und Südosten mit bis zu 35 Grad ihren Höhepunkt. Gleichzeitig steigt von Westen her im Vorfeld einer Kaltfront die Gewitterneigung deutlich an. Ab Montagmittag muss vor allem von Vorarlberg bis Oberösterreich sowie in der Obersteiermark mit schweren Gewittern gerechnet werden. „In der energiereichen Luftmasse besteht Unwettergefahr durch Starkregen, großen Hagel und schwere Sturmböen“, warnt Puchegger.

Am Dienstag zeichnen sich verbreitet Schauer und Gewitter ab, besonders hoch ist die Unwettergefahr im Osten und Süden des Landes. Hier wird es zuvor noch einmal schwül- heiß mit Höchstwerten von erneut bis zu 35 Grad. Am Mittwoch sind dann Unwetter zwar kein Thema mehr, allerdings gehen die Temperaturen im Vergleich zum Vortag um teilweise mehr als 10 Grad zurück.

Supertaifun „Nepartak“ nimmt Kurs auf Taiwan und China

UBIMET: Windspitzen von mehr als 335 Kilometer pro Stunde, sintflutartige Regenfälle
Wien, 07.07.2016 – Der Taifun „Nepartak“ hat sich im Nordwestpazifik auf Kategorie fünf verstärkt und zieht als Supertaifun in Richtung Taiwan und China. Die Windspitzen liegen zur Zeit bei bis zu 335 Kilometer pro Stunde. In der Nacht auf Freitag mitteleuropäischer Zeit überquert „Nepartak“ mit voller Wucht Taiwan bevor er im Laufe des Freitags unter deutlicher Abschwächung den Osten Chinas erreicht. Neben Sturmschäden drohen laut dem Wetterdienst UBIMET aufgrund der enormen Regenmengen massive Überschwemmungen, Schlammlawinen, Erdutsche und Sturzfluten.

Im Pazifik ist die Taifunsaison in vollem Gange: „Nepartak“ ist als Taifun der höchsten Kategorie fünf der bislang stärkste Sturm in diesem Jahr. Seine mittleren Windgeschwindigkeiten erreichen mittlerweile bis zu 280 Kilometer pro Stunde. „Die Spitzenböen werden von den örtlichen Behörden allerdings sogar auf bis zu 335 Kilometer pro Stunde geschätzt“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. Der Sturm befindet sich Donnerstagfrüh mitteleuropäischer Zeit einige hundert Kilometer östlich der taiwanesischen Küste. Spätestens in der Nacht auf Freitag überquert der Taifun aber mit voller Wucht die Insel, für die bereits eine Taifunwarnung gilt.

Mehr als 500 Liter Regen

Damit drohen Taiwan, wie zuletzt durch Taifun „Sudelor“ im August 2015, neuerlich Orkanböen und sintflutartige Regenfälle von mehr als 500 Liter pro Quadratmeter. „In den Bergen sind sogar noch höhere Niederschlagssummen von bis zu 1.000 Liter Regen pro Quadratmeter möglich“, sagt Lukas. Damit muss man im gebirgigen Land neben Sturmschäden mit massiven Überschwemmungen, Erdrutschen, Schlammlawinen und Sturzfluten rechnen.

Im Laufe des Freitags erreicht der Taifun deutlich abgeschwächt den Osten Chinas. Auch dort drohen enorme RegenmengenSupertaifun und Windspitzen von bis zu 130 km/h. Auf seinem weiteren Weg ins Landesinnere wird sich „Nepartak“ rasch weiter abschwächen. Allerdings könnte sogar die Metropole Shanghai von seinen Ausläufern im Laufe des Wochenendes überquert werden.

Wieder Unwetter: Knapp 29.000 Blitzentladungen, Starkregen und Hagel

UBIMET: Bergland besonders betroffen, kommende Tage ruhiger

Wien, 06.07.2016 – Schwere Gewitter sorgten am Dienstag in Teilen Österreichs wieder für Schäden. Besonders betroffen waren Teile Tirols und Salzburgs, Kärnten, die Steiermark sowie der Südosten Niederösterreichs. Durch den starken Regen kam es lokal zu Murenabgängen und Überflutungen, auch Hagel war stellenweise dabei. Das Blitzmessnetz des Wetterdienstes UBIMET registrierte österreichweit knapp 29.000 Blitzentladungen. Mit den Unwettern ist es aber vorerst vorbei, die kommenden Tage verlaufen ruhig und weitgehend trocken.

Der gewitterreiche Sommer setzte sich am Dienstag fort: Im Bergland  entluden sich am Nachmittag und Abend neuerlich zahlreiche heftige Regenschauer und Gewitter. „Diese gingen oft mit Wolkenbruch, kleinem Hagel und zahlreichen Blitzen einher“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „Besonders betroffen waren diesmal in Niederösterreich die Semmering-Wechsel-Region, das Mur- und Mürztal in der Steiermark, der Salzburger Tauernbereich sowie Kärnten.“ Der vielfach gesättigte Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen – kleinräumige Überflutungen und Muren waren die Folge.

Kärnten Spitzenreiter

Die Gewitter schlagen sich auch in der Blitzstatistik nieder: Exakt 28.863 Blitze registrierte  das Blitzmesssystem von UBIMET insgesamt, davon mehr als 9.300 in Kärnten. Aber auch in der Steiermark blitzte es 6.400 Mal, gefolgt von Salzburg mit rund 5.000 Entladungen.

Mit 1,6 Blitzen pro Quadratkilometer liegt der Kärntner Bezirk Hermagor bei der Blitzdichte an erster Stelle. „Feistritz ob Bleiburg im Kärntner Bezirk Völkermarkt war mit 6,5 Blitzen pro Quadratkilometer der blitzreichste Ort Österreichs“, sagt Lukas. „Am Kärntner Weissensee fiel mit 54 Liter pro Quadratmeter zudem am meisten Regen.“

Den stärksten Blitz gab es mit 227.000 Ampere in Bad Gastein, Salzburg. „Damit wurde in kürzester Zeit rund 14.000 Mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose von 16 Ampere verfügbar ist“, so Lukas.

Ruhiges Sommerwetter in Sicht

In den kommenden Tagen beruhigt sich das Wetter nachhaltig. Am Mittwoch muss man zwar speziell im Süden Kärntens und der Steiermark neuerlich mit teils kräftigen Schauern und Gewittern rechnen, sonst gibt es nur noch unergiebige Schauer. In den kommenden Tagen stellt sich überall ruhiges Sommerwetter ein und die Temperaturen steigen bis zum Wochenende auf badetaugliche 26 bis 33 Grad.

Formel 1 in Silverstone

Österreichweit 330.873 Blitze im Juni 2016

Karte_Oesterreich_Blitze_JuniUBIMET: Schwerpunkte der Gewitter in Oberösterreich, der Steiermark und in Tirol

Wien, 04.07.2016 – Im zurückliegenden Juni registrierte das globale Blitzmessnetz von UBIMET österreichweit exakt 330.873 Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war mit insgesamt 82.432 Blitzen wie schon im Vormonat Oberösterreich. Jeder vierte Blitz in Österreich entfällt somit auf dieses Bundesland. Auch der Bezirk mit den meisten Entladungen befindet sich mit Vöcklabruck dort. Die drei stärksten Blitze wurden jedoch in Tirol gemessen, mit 361.000 Ampere führt eine Entladung in Fügenberg die Rangliste mit großem Abstand an.

Der Juni bildet zusammen mit Juli und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. „In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten“, sagt UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Der Sonnenstand erreicht zu dieser Zeit seinen Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Mittelmeerluft und der gebirgigen Oberfläche Österreichs können sich zahlreiche Gewitter entwickeln.“ In diesem Juni registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 330.873 Blitze. Damit brachte der Juni bereits gut doppelt so viele Blitzentladungen wie noch der Mai.

Spitzenreiter Oberösterreich

Mit exakt 82.432 Blitzen führt Oberösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit knapp 80.000 und Tirol mit etwa 42.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, für 326 Blitze reichte es in der Bundeshauptstadt.

Oberösterreich liegt mit fast sieben Blitzen pro Quadratkilometer auch hinsichtlich der Blitzdichte an erster Stelle. „So verwundert es auch nicht, dass die ersten zehn Plätze im Gemeinde-Ranking mit oberösterreichischen Gemeinden belegt sind“, sagt Brandes. „Spitzenreiter in dieser Statistik ist Berg im Attergau, wo im Juni 72 Blitze pro Quadratkilometer erfasst wurden.“ Generell war die Region rund um den Attersee die blitzreichste Gegend Österreichs.

Gewitterfreie Tage bildeten im Juni die Ausnahme, an insgesamt 28 von 30 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert. Damit wurde der Juni als erster Sommer- und zugleich einer der blitzreichsten Monate im Jahr voll und ganz gerecht.

Stärkste Blitze in Tirol

Die Stärke von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Die drei stärksten Blitze des Landes wurden allesamt in Tirol registriert. „Spitzenreiter ist eine Entladung mit 361.000 Ampere am Abend des 6. Juni in Fügenberg“, so Brandes. „In kürzester Zeit wurde dabei rund 22.000 mal mehr Energie freigesetzt als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.“

Die Messung von Blitzen

Das UBIMET-Blitzmessnetzsystem powered by nowcast beruht auf der Erfassung elektromagnetischer Wellen, die von den Blitzen ausgesendet werden. „Jeder Blitz wird von mehreren Sensoren erfasst und so der Ort, die Zeit und die Stärke des Blitzes bestimmt“, sagt der Meteorologe. „Selbst schwache Blitze können mit dieser patentierten 3-D- Technologie gemessen werden.“

 

Blitze nach Bundesland (Anzahl und Blitzdichte)

Oberösterreich: 82.432 – 6,88 Blitze/km2
Steiermark: 79.668 – 4,86 Blitze/km2
Tirol: 41.851 – 3,31 Blitze/km2
Niederösterreich: 35.925 – 1,87 Blitze/km2
Kärnten: 33.624 – 3,52 Blitze/km2
Salzburg: 30.938 – 4,32 Blitze/km2
Vorarlberg: 15.594 – 5,98 Blitze/km2
Burgenland: 10.515 – 2,65 Blitze/km2
Wien: 326 – 0,79 Blitze/km2
Österreich Gesamt: 330.873 – 3,94 Blitze/km2

Die fünf stärksten Blitze

361.000 A Fügenberg (T)
291.000 A Sölden (T)
265.000 A Flaurling (T)
252.000 A Ansfelden (OÖ)
250.000 A Dornbirn (V)

Unwetterartige Gewitter beenden Hitze

UBIMET: Schwere Sturmböen von 94 km/h in Innsbruck, 132 Liter Regen pro Quadratmeter in Bad Zell

Wien, 03.07.2016 – Die lang gezogene Kaltfront der beiden Tiefs PAMELA und OLIANE hat am Samstag den Westen erfasst und in der Nacht auf Sonntag Österreich ostwärts überquert. Im Vorfeld der Kaltfront lagerte dabei labil geschichtete, schwülheiße Luft, in Hohenau an der March wurden am Samstag noch einmal 33,6 Grad erreicht. In der energiereichen Luft kam es zu teilweise schweren Gewittern mit Sturm, Hagel und starkem Regen. Besonders heftig traf es Innsbruck und das östliche Mühlviertel. In der Tiroler Landeshauptstadt wurden schwere Sturmböen von 94 km/h gemessen, in Bad Zell (OÖ) 132 Liter Regen pro Quadratmeter.

65.000 Blitze am Himmel über Österreich

Die gefährliche Lage schlägt sich auch in der Blitzstatistik vom Samstag nieder. „Unser hauseigenes Messsystem hat 64.628 Entladungen in ganz Österreich registriert“, sagt UBIMET-Meteorologe Martin Puchegger. „Die blitzreichsten Bundesländer waren dabei Niederösterreich (26.462) und die Steiermark (22.128), keinen einzigen Blitzeinschlag gab es dagegen in Vorarlberg, hier war bereits früh die Kaltluft zugegen.“

Wolkenbruchartiger Regen

Neben den Blitzentladungen gab es in den Gewittern stellenweise enorme Regenmengen: Im oberösterreichischen Bad Zell fielen bis Sonntagfrüh 132 Liter Regen pro Quadratmeter. „Das entspricht zum Vergleich etwa der eineinhalbfachen durchschnittlichen gesamten Regenmenge für den Juli in dieser Region und sogar der doppelten von Wien“, sagt Puchegger. „Auch in Aigen im Ennstal (ST) und in Altmünster (OÖ) kamen in Summe über 55 Liter pro Quadratmeter zusammen.“

Zum Teil gab es sogar regelrechte Wolkenbrüche: In Bad Zell in Oberösterreich fielen am Samstagabend in einem Gewitter allein in 10 Minuten 13 Liter Regen. „Das Wasser stürzte hier tonnenweise vom Himmel. Von 19 bis 20 Uhr kamen 57 Liter, in der Stunde darauf 40 Liter und bis 22 Uhr nochmals 22 Liter pro Quadratmeter hinzu“, so Puchegger.

Heißer Osten

Vor der Kaltfront stiegen die Temperaturen von Linz und Villach ostwärts noch einmal auf hochsommerliche Werte. „Am heißesten war es am Samstag in Hohenau an der March mit schweißtreibenden 33,6 Grad, dicht gefolgt von Eisenstadt und Zwerndorf mit je 32,9 Grad“, so Puchegger. „Selbst auf der Rax, in über 1.500 m Höhe, war es mit einem Spitzenwert von 22,3 Grad wärmer als beispielsweise in Bregenz.“ Mit der Kaltfront hat es über Nacht aber im ganzen Land abgekühlt, heute kommen die Höchstwerte nicht mehr über 16 bis 24 Grad hinaus.

Neue Woche beginnt deutlich ruhiger

Am Montag setzt sich hoher Luftdruck durch, somit sind bei bis zu 28 Grad vorübergehend keine Gewitter zu erwarten. „Erst am Dienstag kündigen sich mit einer sich nähernden Kaltfront ausgehend von den Bergen neue kräftige Gewitter an“, sagt Puchegger. „Stabiles Sommerwetter über mehrere Tage hinweg ist somit weiterhin nicht in Sicht.“

Die stärksten Windböen (gültig Samstag 06 Uhr bis Sonntag 07 Uhr):

Ort (Bundesland)

Spitzenböe

Innsbruck Kranebitten (T)

94 km/h

Hollenthon/Bucklige Welt (NÖ)

90 km/h

Fischbach (ST)

76 km/h

Reichenau an der Rax (NÖ)

76 km/h

Gars am Kamp (NÖ)

72 km/h

Rinn (T)

72 km/h

Raabs an der Thaya (NÖ)

68 km/h

Zeltweg (ST)

68 km/h

Eisenstadt (B)

68 km/h

Hartberg (ST)

65 km/h

Die größten Regenmengen (gültig Samstag 06 Uhr bis Sonntag 06 Uhr):

Ort (Bundesland)

24-stündige Regenmenge

Bad Zell (OÖ)

132 l/m2

Feuerkogel (OÖ, Bergstation, 1618 m)

64 l/m2

Aigen im Ennstal (ST)

61 l/m2

Lilienfeld/Tarschberg (NÖ)

58 l/m2

Altmünster (OÖ)

56 l/m2

Innsbruck Flughafen (T)

54 l/m2

Micheldorf (OÖ)

48 l/m2

Bärnkopf (NÖ)

44 l/m2

Rinn (T)

44 l/m2

Eichberg (ST)

43 l/m2

Unwetter und Hitze am Samstag: Die Zwischenbilanz

Unwetter und Hitze am Samstag: Die Zwischenbilanz UBIMET: 33,6 Grad in Hohenau, 94 km/h in Innsbruck

Wien, 02.07.2016 – Die lang gezogene Kaltfront der beiden Tiefs PAMELA und OLIANE hat Österreich heute erfasst, dabei kam es zu teils schweren Gewittern. Diese breiteten sich im Tagesverlauf ausgehend von Vorarlberg und Tirol auf weite Teile des Landes aus. In Innsbruck kam es dabei nach Angaben von UBIMET zu schweren Sturmböen von 94 km/h. In der Nacht auf Sonntag wird die Warmluft aus ganz Österreich verdrängt, am Sonntag stellt sich somit deutlich kühleres, dafür aber auch ruhigeres Wetter ein.

Heißer Osten

Vor der Kaltfront stiegen die Temperaturen von Linz und Villach ostwärts noch einmal auf hochsommerliche Werte. „Am heißesten war es am Samstag in Hohenau an der March mit schweißtreibenden 33,6 Grad, dicht gefolgt von Eisenstadt und Zwerndorf mit je 32,9 Grad“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „Selbst auf der Rax in über 1.500 m Höhe war es mit einem Spitzenwert von 22,3 Grad wärmer als beispielsweise in Bregenz.“

Die stärksten Windböen (gültig Samstag 06 Uhr bis Samstag 17:30 Uhr, Auswahl):

Ort (Bundesland)

Spitzenböe

Innsbruck Kranebitten (T)

94 km/h

Innsbruck (Uni) (T)

86 km/h

Rinn (T)

72 km/h

Gars am Kamp (NÖ)

72 km/h

Limberg (NÖ)

71 km/h

Die größten Regenmengen (gültig Samstag 06 Uhr bis Samstag 17:30 Uhr, Auswahl):

Ort (Bundesland)

12-stündige Regenmenge

Kindberg (ST)

29 l/qm

Gars am Kamp (NÖ)

29 l/qm

Micheldorf (OÖ)

28 l/qm

Rinn (T)

28 l/qm

Hochzirl (T)

26 l/qm

Innsbruck Kranebitten (T)

22 l/qm

Die höchsten Temperaturen vom Samstag:

Ort (Bundesland, Seehöhe)

Höchstwert

Hohenau (NÖ, 155 m)

33,6 Grad

Zwerndorf (NÖ, 146 m)

32,9 Grad

Eisenstadt (B, 184 m)

32,9 Grad

Andau (B, 122 m)

32,6 Grad

Wien-Innere Stadt (W, 171 m)

32,4 Grad

Podersdorf (B, 116 m)

32,4 Grad

Poysdorf (NÖ, 202 m)

32,3 Grad

Wien Donaufeld (W, 161 m)

32,1 Grad