Bilanz der Unwetter von Donnerstag
In den vergangenen 24 Stunden gingen in weiten Teilen Österreichs schwere Unwetter nieder. Das Blitzmessnetz von UBIMET registrierte österreichweit knapp 120.000 Blitze. Dazu gab es Orkanböen und sintflutartige Regenfälle.
Leicht wechselhaftes Wochenende
In der vergangenen Nacht hat es vor allem in Kärnten und in Teilen der Steiermark kräftige Gewitter gegeben. In Kärnten waren, etwa im Bereich von Feldkirchen und St. Veit an der Glan, sogar Hagelkörner von mehreren Zentimetern Durchmesser dabei. Zudem regnete es teils stark und es kam zu zahlreichen Blitzentladungen. Insgesamt gab es österreichweit 28.782 Blitze, davon 8.980 in der Steiermark, 8.058 in Kärnten und 5.045 in Tirol. Am meisten Regen kam mit 48 Liter pro Quadratmeter in Feldkirchen in Kärnten zusammen.
Tief „Hartmut“: Große Temperaturunterschiede, Unwettergefahr
Das Tief „Hartmut“ sorgt in den kommenden beiden Tagen für turbulentes Wetter: Wieder sind heftige Regenschauer und Gewitter zu erwarten, zum Teil regnet es auch länger anhaltend und sehr ergiebig. Dabei besteht Unwettergefahr, außerdem steigt aufgrund der oft bereits nassen Böden die Gefahr von Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschungen an.
250.000 Blitze von Freitag bis Sonntag
Die schweren Unwetter, die seit Freitag in weiten Landesteilen wüteten, haben laut dem Blitzmessnetz von UBIMET rund 250.000 Blitze gebracht und somit mehr als im gesamten August des Vorjahres. Enorme Wassermassen, Hagel und Sturm sorgten zusätzlich für Probleme. In einigen Bereichen der Niederen Tauern in der Steiermark fiel in nur drei Tagen mehr Regen, als sonst im gesamten Monat.
Diese Woche beginnt ruhig, das ändert sich aber ab Dienstag langsam wieder: Die Temperaturgegensätze über Österreich verschärfen sich, dadurch steigt die Unwettergefahr wieder markant an. Der Westen bekommt jedenfalls einen Vorgeschmack auf den Herbst, im Osten darf wieder kräftig geschwitzt werden.
+38,9 Grad in Wien-Innere Stadt; Heissester Tag des Jahres
Der bislang heisseste Tag des Jahres neigt sich dem Ende zu: In Wien-Innere Stadt (W) war es mit +38,9 Grad am wärmsten, gefolgt von Wien-Stammersdorf (W) mit +38,8 Grad.
Am wärmsten war es Donnerstagnachmittag im östlichen Flachland vom Weinviertel über den Raum Wien bis ins Nordburgenland sowie im Südosten der Steiermark.
Unwettergefahr: Wochenende schwül und gewittrig, extreme Hitze geht zu Ende
Heute Donnerstag und morgen Freitag ist der vorläufige Höhepunkt dieser Hitzewelle mit Spitzenwerten von bis zu 39 Grad in Süd- und Ostösterreich.
Am Wochenende geht die extreme Hitze zu Ende, Regenschauer und Gewitter werden immer häufiger und zum Teil ist es drückend schwül. Am Sonntag sorgt dann schließlich eine Kaltfront verbreitet für heftige Regenschauer und Gewitter, gebietsweise besteht dabei Unwettergefahr. Am Montag kann man dann bei maximal 22 bis 31 Grad überall durchlüften, vor allem im Osten ist zum Teil 15 Grad kälter als derzeit.
Österreichweit 612.917 Blitze im Juli
Der Juli war ein sehr blitzreicher Monat: Insgesamt wurden österreichweit mehr als 612.917 Blitze registriert, das sind allerdings immerhin fast 10 Prozent weniger als im Vorjahr. In Wien gab es allerdings soviele Blitze wie in den vergangenen drei Jahre zusammen. Die blitzreichsten Bundesländer waren die Steiermark und Tirol.
Alles Weitere entnehmen Sie bitte der Aussendung sowie der Grafik im Anhang.
Noch ein Hinweis in eigener Sache bezüglich des Höchstwertes von Montag, 1. August:
Im niederösterreichischen Haag wurden von einer UBIMET-Wetterstation 38,0 Grad gemessen und nicht „nur“ 37,4 Grad in Wieselburg. Die UBIMET-Station Haag entspricht allen nationalen und internationalen meteorologischen Messstandards und kann daher übernommen werden.
UBIMET kombiniert unterschiedliche Datenquellen und betreibt ergänzend ein Messnetz mit mittlerweile über 40 eigenen Stationen über ganz Österreich verteilt, das laufend erweitert und ergänzt wird.
Rekordwarme Nacht in Wien 26,9 Grad in der Wiener Innenstadt als Tiefstwert
Alle Wienerinnen und Wiener haben es sicher gemerkt: Die vergangene Nacht war eine der wärmsten Sommernächte seit Beginn der Aufzeichnungen. In der Wiener Innenstadt lag der Tiefstwert bei 26,9 Grad und auf der Hohen Warte bei 25,3 Grad, damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 2015 an beiden Stationen eingestellt.
Zuletzt exakt gleich warm war es am Morgen des 23. Juli 2015, auch damals lag der Tiefstwert in der Innenstadt bei 26,9 Grad und auf der Hohen Warte bei 25,3 Grad.
Eine Tropennacht, also Tiefstwerte über 20 Grad, gab es allerdings in vielen Regionen, etwa in Jenbach und Kufstein in Tirol, in Ober- und Niederösterreich, in weiten Teilen des Burgenlands sowie in der südlichen Steiermark.