Im Sommer gab es fast 1 Million Blitze
Gewitterschwerpunkt lag in der Steiermark
Wien, 02.09.2018 – Im zurückliegenden Sommer registrierte das Blitzmessnetz von UBIMET österreichweit exakt 930.073 Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war mit insgesamt 349.848 Blitzen die Steiermark, auf die über ein Drittel aller Blitze entfielen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die fünf blitzreichsten Bezirke sich allesamt in der Steiermark befinden, angeführt vom Bezirk Weiz mit 50.178 Blitzen. Der stärkste Blitz wurde mit 325.900 Ampere in Mittelberg in Vorarlberg gemessen.
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 930.073 Blitze. Das sind nur etwa halb so viele Blitze wie im gewitterreichen Vorjahr. „Aufgrund der langen Hitzewelle und der trockenen Witterung entstanden vor allem im Juli und August deutlich weniger Gewitter als üblich“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Lokal kam es wie im Salzburger Glemmtal zwar zu Unwettern, großräumige Gewitterfronten gab es aber nur vereinzelt.“
Spitzenreiter Steiermark, Weiz blitzreichster Bezirk Österreichs
Mit exakt 349.848 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit gut 155.000 und Oberösterreich mit etwa 110.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer 2.837 Blitze. Nicht dabei enthalten ist das sehr blitzreiche Gewitter vom 2. Mai mit alleine 4.683 Blitzen in Wien.
Auch im Bezug auf die Blitzdichte hat die Steiermark deutlich die Nase vorne. Mit rund 21 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark vor dem Burgenland mit rund 19 Blitzen pro Quadratkilometer. „Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung, in St. Stefan im Rosental wurden 82 Blitze pro Quadratkilometer registriert“, sagt Spatzierer.
Die fünf blitzreichsten Bezirke befinden sich allesamt in der Steiermark, angeführt vom Bezirk Weiz mit 50.178 Entladungen. Gefolgt von der Südoststeiermark mit 41.797 Blitzen und Bruck-Mürzzuschlag mit 41.644 Entladungen. Im Bezirk Weiz gingen nicht nur die meisten Blitze nieder, sondern war mit 46 Blitzen pro Quadratkilometer auch der Bezirk mit der größten Blitzdichte.
Auch wenn der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An nur 8 Tagen in diesem Sommer wurden in Österreich keine Entladungen registriert.
Video aller Blitzentladungen zwischen 1. Juni und 31. August 2018.
Stärkster Blitz in Vorarlberg
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Vorarlberg gemessen. „Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 325.000 Ampere am Abend des 20. Juli in Mittelberg im Kleinwalsertal“, so Spatzierer. „In kürzester Zeit wurde dabei rund 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.“
Bundesland | Anzahl | Blitzdichte |
---|---|---|
Steiermark | 349.848 | 21,33 Blitze/km² |
Niederösterreich | 156.655 | 8,17 Blitze/km² |
Oberösterreich | 111.103 | 9,28 Blitze/km² |
Kärnten | 77.052 | 8,08 Blitze/km² |
Burgenland | 75.133 | 18,95 Blitze/km² |
Tirol | 73.703 | 5,83 Blitze/km² |
Salzburg | 60.586 | 8,47 Blitze/km² |
Vorarlberg | 23.156 | 8,88 Blitze/km² |
Wien | 2.837 | 6,84 Blitze/km² |
Mittelberg (V) | 325.900 Ampere |
Ritzing (B) | 301.400 |
Kaunertal (T) | 271.500 Ampere |
Forstau (S) | 270.300 Ampere |
Gschnitz (T) | 268.900 Ampere |
Blitz-Report
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Wie entsteht Hagel?
Mit heftigen Sommergewittern nahezu untrennbar verbunden ist Hagel. In der südlichen und östlichen Steiermark sowie im Süd- und Mit-telburgenland kommt österreichweit am häufigsten schadensbringender Hagel vor.
Wie entstehen Blitze?
Blitz und Donner entstehen immer gleichzeitig. Licht und Schall haben allerdings unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten, wodurch der Donner immer nach dem Blitz wahrgenommen wird.
Korrelation zwischen Blitzereignissen und Schäden
Der Blitzkanal kann Temperaturen von bis zu 30.000 Grad erreichen. Etwa jeder dritte Blitzeinschlag verursacht einen Schaden, der von einem defekten elektronischen Gerät, bis hin zu verheerenden Hausbränden reichen kann. Wie der Blitzreport von UBIMET und UNIQA Österreich zeigt, verursacht eine hohe Blitzfrequenz also auch erhebliche Schäden.