Blitzarmer Juli, nur 173.440 Blitze zuckten im Juli vom Himmel
In Niederösterreich und der Steiermark blitzte es noch am häufigsten
Wien, 03.08.2018 – Im zurückliegenden Juli registrierte das Blitzmessnetz von UBIMET österreichweit exakt 173.440 Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war mit insgesamt 50.036 Blitzen Niederösterreich, auf das rund 30 Prozent aller Juli-Blitze entfielen. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich allerdings in der Steiermark, angeführt vom Bezirk Weiz mit 8.063 Blitzen. Der stärkste Blitz wurde mit 325.900 Ampere in Mittelberg in Vorarlberg gemessen.
In diesem gewitterarmen Juli registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 173.440 Blitze. Das sind rund 450.000 Entladungen weniger als im Julides Vorjahres. „Aufgrund der trockenen Witterung kam es im vergangenen Monat zu deutlich weniger Gewittern als normalerweise im Juli“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Lokal kam es zwar zu Unwettern, großräumige Gewitterfronten fehlten aber in diesem Monat.“
Spitzenreiter Niederösterreich, Weiz blitzreichster Bezirk Österreichs
Mit exakt 50.036 Blitzen führt Niederösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit gut 42.000 und Kärnten mit etwa 24.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es 2.167 Blitze.
Allerdings hat Wien im Bezug auf die Blitzdichte die Nase vorne. Mit rund fünf Blitzen pro Quadratkilometer liegt Wien vor dem Burgenland mit rund drei Blitzen pro Quadratkilometer.„Auf Gemeindeebene liegt die Steiermark in Führung, in Weiz wurden 20 Blitze pro Quadratkilometer registriert“, sagt Spatzierer.
Die blitzreichsten Bezirke finden sich in der Steiermark und im Burgenland, angeführt vom Bezirk Weiz mit 8.063 Entladungen. Gefolgt von Hartberg-Fürstenfeld mit 7.245 Blitzen und Neusiedl am See mit 5.246 Entladungen. Die Bezirke mit der größten Blitzdichte liegen allesamt in Wien, angeführt von Favoriten mit 11,8 Blitzen pro Quadratkilometer.
Auch wenn der Juli recht blitzarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An insgesamt 28 von 31 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert.
Stärkster Blitz in Vorarlberg
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Vorarlberg gemessen. „Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 325.000 Ampere am Abend des 20. Juli in Mittelberg im Kleinwalsertal“, so Spatzierer. „In kürzester Zeit wurde dabei rund 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.“
Bundesland | Anzahl | Blitzdichte |
---|---|---|
Niederösterreich | 50.036 | 2,61 Blitze/km² |
Steiermark | 42.066 | 2,56 Blitze/km² |
Kärnten | 23.998 | 2,52 Blitze/km² |
Oberösterreich | 21.654 | 1,81 Blitze/km² |
Burgenland | 12.317 | 3,11 Blitze/km² |
Tirol | 11.554 | 0,91 Blitze/km² |
Salzburg | 6.786 | 0,95 Blitze/km² |
Vorarlberg | 2.862 | 1,10 Blitze/km² |
Wien | 2.167 | 5,23 Blitze/km² |
Mittelberg (V) | 325.900 Ampere |
Kaunertal (T) | 271.500 Ampere |
Winklern (K) | 260.700 Ampere |
Niedernsill (S) | 237.800 Ampere |
Trattenbach (NÖ) | 237.200 Ampere |
Wie entsteht Hagel?
Mit heftigen Sommergewittern nahezu untrennbar verbunden ist Hagel. In der südlichen und östlichen Steiermark sowie im Süd- und Mit-telburgenland kommt österreichweit am häufigsten schadensbringender Hagel vor.
Wie entstehen Blitze?
Blitz und Donner entstehen immer gleichzeitig. Licht und Schall haben allerdings unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten, wodurch der Donner immer nach dem Blitz wahrgenommen wird.
Korrelation zwischen Blitzereignissen und Schäden
Der Blitzkanal kann Temperaturen von bis zu 30.000 Grad erreichen. Etwa jeder dritte Blitzeinschlag verursacht einen Schaden, der von einem defekten elektronischen Gerät, bis hin zu verheerenden Hausbränden reichen kann. Wie der Blitzreport von UBIMET und UNIQA Österreich zeigt, verursacht eine hohe Blitzfrequenz also auch erhebliche Schäden.