Am Samstag in den Nordalpen Föhnsturm mit bis zu 100 km/h
Milde Witterung geht auch kommende Woche weiter, Wintereinbruch frühestens zum Monatswechsel
Wien, 22.11.2019 – Im Vorfeld eines mächtigen Tiefs mit Kern über Westeuropa stellt sich am Samstag eine stürmische Föhnströmung ein. Dabei sind nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) selbst in manchen Tälern der Nordalpen Böen bis zu 100 km/h zu erwarten, mit 14 bis 19 Grad wird es hier zudem außergewöhnlich mild. Bis weit in die kommende Woche hinein bleiben die Temperaturen überdurchschnittlich, erst zum Monatswechsel könnte es aus heutiger Sicht nachhaltig abkühlen.
Stürmischer Südföhn am Samstag
Bereits am heutigen Freitag macht sich der Südföhn in den dafür typischen Tälern der Nordalpen mit kräftigen bis stürmischen Böen bemerkbar. Mit Annäherung von Tief LUIS über dem Löwengolf verstärkt sich am Samstag der Druckunterschied und folglich der Südföhn deutlich. „Vor allem vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h rechnen“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Ein regelrechter Föhnorkan kündigt sich sogar auf den Bergen an, beispielweise werden am Patscherkofel oder in den Kammlagen der Hohen Tauern Spitzenböen bis zu 150 km/h erwartet.“
Der Föhn treibt auch die Temperaturen kräftig in die Höhe, am wärmsten mit bis zu 19 Grad wird es im Walgau und im Rheintal. Selbst 20 Grad sind dort nicht ausgeschlossen! Außergewöhnlich mild mit 14 bis 17 Grad wird es aber generell in den Nordalpen.
Wechselhaft, aber mild
Am Sonntag lässt der Föhn zwar wieder nach, sorgt aber vom Salzkammergut bis zum Mariazellerland noch einmal für bis zu 16 Grad. „Deutlich frischer bleibt es am Wochenende dagegen generell in weiten Teilen des Flachlands, wo zäher Nebel und Hochnebel die Temperaturen kaum über die 10-Grad-Marke steigen lassen,“ dämpft der Meteorologe die Hoffnung der Flachländler auf ein ähnlich mildes Wochenende wie in den Föhngebieten.
In der neuen Woche kommt dann Bewegung in die Großwetterlage: Tiefs über dem Atlantik nehmen mehr und mehr Einfluss auf unser Wetter. Eine erste Front überquert uns am Dienstag mit Regenschauern, wechselhaft geht es anschließend weiter. Die Temperaturen bleiben aber auch nächste Woche klar über dem langjährigen Mittelwerten für Ende November.
Winterwetter zum Winterbeginn?
Noch herrscht bei den großen Wettermodellen Uneinigkeit, allerdings mehren sich die Anzeichen für eine nachhaltige Abkühlung zum kommenden Wochenende hin. „Pünktlich zum Monatswechsel und zum Start des meteorologischen Winters könnte nach derzeitigem Stand kalte Polarluft aus Nordeuropa bis nach Österreich vorankommen“, prognostiziert Spatzierer. „Ob ein solcher Kaltlufteinbruch mit Schneefall oder doch eher trocken vonstatten geht, kann man aber noch nicht verlässlich sagen.“ Diesbezüglich müssen wir uns also noch ein paar Tage gedulden, dann sollten auch die Wetterkarten ein eindeutigeres Bild zeigen.
Erst Frühling, dann Winter
Das Wochenende knackt die 20-Grad-Marke
UNIQA UBIMET Unwetter-Bilanz 2017