Am Wochenende Umstellung der Großwetterlage, in den Nordalpen zunehmend föhnig

UBIMET: Zu Wochenbeginn erstmals in diesem Jahr 30 Grad in Sicht

Wien, 06.052021 – Das Frühjahr war heuer bislang kühler als im langjährigen Mittel. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) steht am kommenden Wochenende aber eine Umstellung der Großwetterlage bevor und mit Drehung der Höhenströmung auf Süd gelangen zunehmend warme Luftmassen ins Land. Zu Wochenbeginn sind an der Alpennordseite erstmals in diesem Jahr auch Höchstwerte um 30 Grad in Sicht.

Das Frühjahr war bislang durch zahlreiche Nordlagen geprägt, weshalb die landesweite Temperaturabweichung zum Mittel von 1981 bis 2010 bei -0,7 Grad liegt. Eine Umstellung der Großwetterlage ist aber in Sicht und die Temperaturen steigen am Wochenende deutlich an. „Ab Sonntag gerät Österreich unter den Einfluss einer ausgeprägten Südlage und in den Nordalpen kommt föhniger Südwind auf“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Die Kombination aus subtropischen Luftmassen und Föhn ist ein Garant für sommerliche Temperaturen“.

Am Wochenende nach kühlem Start zunehmend sommerlich

Die Kaltfront eines Tiefs namens GREGOR sorgt am Freitag nochmals für unbeständige Wetterbedingungen mit zahlreichen Regenschauern und kräftigem Wind mit teils stürmischen Böen. Im Laufe des Nachmittags lockern die Wolken ausgehend vom Norden aber langsam auf und in der Nacht klart es unter zunehmendem Hochdruckeinfluss auf. „Der Samstag beginnt in einigen Alpentälern sowie im Mühl- und Waldviertel mit leichtem Frost“, so Spatzierer. Tagsüber steigen die Temperaturen bei einem freundlichen Mix aus Sonne und Wolken auf 14 bis 21 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal. Am Muttertag dominiert dann landesweit der Sonnenschein und bei aufkommendem, föhnigem Südwind wird es vor allem an der Alpennordseite sommerlich warm: Die Höchstwerte liegen zwischen 20 Grad im südlichen Bergland und 29 Grad in den westlichen Nordalpen.

Erstmals 30 Grad

Zu Wochenbeginn gerät der Alpenraum unter den Einfluss einer kräftigen Südströmung. „In den Nordalpen kommt teils stürmischer Föhn auf, der die Temperaturen in die Höhe treibt“, so Spatzierer. Meist dominiert der Sonnenschein, nur von Vorarlberg über die Ötztaler Alpen bis nach Osttirol verdichten sich die Wolken zunehmend und mitunter gehen schon erste Regenschauer nieder. Die Höchstwerte erreichen 21 bis 31 Grad, der erste Hitzetag des Jahres wird u.a. in der Stadt Salzburg erwartet. Am Dienstag ist dann auch in Wien die 30-Grad-Marke in Reichweite, im Westen zieht dagegen die nächste Kaltfront auf und am Mittwoch kühlt es landesweit wieder ab.

Ein Hitzetag Anfang Mai ist durchaus ungewöhnlich, da die 30-Grad-Marke im Mittel erst Anfang Juni erreicht wird. Es stellt aber keinen Rekord dar: „Der früheste Hitzetag der Messgeschichte wurde am 17. April 1934 in der Stadt Salzburg verzeichnet“, so der Experte. Auf Platz 2 liegt ebenfalls Salzburg mit 30,0 Grad am 20. April 2018.

Ausblick auf den Sommer

Die ersten Prognosen für den meteorologischen Sommer von Anfang Juni bis Ende August deuten auf eine Zweiteilung beim Wetter in Europa hin. Während zwischen Schottland und Skandinavien die Modelle einen durchschnittlichen Sommer mit reger Tiefdrucktätigkeit berechnen, sollte die warme Jahreszeit im Südwesten Europas mehrheitlich hochdruckbestimmt verlaufen. Die Temperaturen sollten damit in Mittel- und Südeuropa generell über dem klimatologischen Mittel liegen, im Alpenraum sind etwa nennenswerte positive Temperaturanomalien zwischen +1 und +1,5 Grad wahrscheinlich. In Österreich könnte die heiße Jahreszeit jedoch vor allem abseits der Alpen auch zu trocken ausfallen mit weniger Gewittertagen als üblich und entsprechender Dürregefahr.