Verfrühtes Weihnachtstauwetter
UBIMET: Milderung im Bergland, Dauergrau in den Niederungen
Wien, 13.12.2020 – Die unbeständige und teils winterliche Wetterphase geht zu Beginn der neuen Woche zu Ende. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) stellt sich die Großwetterlage nachhaltig um. Dabei erreicht milde Luft aus Südwesten den Alpenraum und sorgt im Bergland für ein paar milde Tage, im Flachland baut sich hingegen eine beständige Inversionswetterlage auf. Der dünnen Schneeauflage in den Nordalpen geht es dabei an den Kragen.
Warmfront von Tief BARBARA leitet Wetterumstellung ein
Über dem Atlantik befindet sich das kräftige Tief BARBARA, dessen Warmfront stark abgeschwächt Österreich am Montag erreicht. Dabei ziehen nur ein paar harmlose Wolken durch, es wird aber auf den Bergen um beinahe 10 Grad milder. „In den Niederungen hält sich hingegen unter schwachem Hochdruckeinfluss die kühle Luft und somit baut sich eine ausgeprägte Inversion auf“, erklärt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Das macht sich auch bei den Temperaturen deutlich bemerkbar. Während in den windschwachen und schneebedeckten Alpentälern im Südwesten die Temperaturen kaum über den Gefrierpunkt kommen, liegen die Höchstwerte in Vorarlberg und Nordtirol in Mittelgebirgslagen um die 1000 m bei rund 10 Grad.
Tauwetter in den Nordalpen
In den Folgetagen liegt der Alpenraum zwischen dem Atlantiktief und einem sich aufbauenden Hoch über Osteuropa in einer milden südwestlichen, teils föhnigen Höhenströmung. Somit muss man sich im östlichen Flachland auf beständiges Dauergrau durch Nebel oder Hochnebel einstellen, im Bergland scheint hingegen zeitweise die Sonne und es bleibt mild. „Die derzeit vorhandene dünne Schneeauflage in den Nordalpen schmilzt somit langsam dahin“, prognostiziert Spatzierer. „Den Schneemassen im Südwesten des Landes kann diese Wetterlage aber nichts anhaben, hier sind weiße Weihnachten abgesichert“. Die Temperaturen liegen dabei meist zwischen -1 bis +5 Grad in den Niederungen und bei 5 bis 10 Grad oberhalb der Inversion im Bergland.
Weihnachtswetter noch ungewiss
Diese trockene und milde Wetterlage setzt sich bis zum vierten Adventwochenende fort. Nach derzeitigem Stand scheint dann wieder etwas Bewegung ins Wettergeschehen zu kommen. Ob es dann sogar noch milder wird oder zumindest in höheren Lagen wieder der Winter Einzug hält bleibt noch abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland und damit in den meisten Landeshauptstädten dürfte aber aus heutiger Sicht nur sehr gering sein.