Gewitter über Österreich
UBIMET: Mehr als 15.000 Blitze, Schwerpunkt Salzburg, Ober- und Niederösterreich
Wien, 14.04.2016 – Ab dem späten Mittwochnachmittag entluden sich die ersten heftigen Gewitter des Jahres 2016 in Teilen Österreichs. Insgesamt registrierte das eigene Blitzmessnetz des Wetterdienstes UBIMET 15.969 Blitzentladungen, die meisten in Ober- und Niederösterreich sowie in Salzburg. Neben zahlreichen Blitzeinschlägen kam es gebietsweise zu starkem Regen, Sturm und Hagel. Deutlich ruhiger verlaufen dann die kommenden Tage.
Für Mitte April ausgesprochen kräftige Gewitter gingen am Mittwochnachmittag vom Tiroler Unterland über den Salzburger Flachgau bis ins östliche Flachland nieder. Das Blitzmesssystem von UBIMET erfasste insgesamt 15.969 Blitze, davon 6.108 Entladungen allein in Oberösterreich und 5.111 in Niederösterreich. In Salzburg, wo in erster Linie der Flachgau sowie die Stadt Salzburg betroffen waren, gab es 2.766 Blitzentladungen. Immerhin 34 Blitze bekamen die Wiener zu Gesicht. „Als einziges Bundesland gewitter- und somit blitzfrei blieb Kärnten, dort zog erst Donnerstagfrüh die Kaltfront mit Schauern durch“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas.
Hagel, Starkregen und Sturm
Neben zahlreichen Blitzeinschlägen kam es lokal zu Starkegen, Hagel und Sturmböen. Am meisten Regen fiel in Summe in Dalaas (V) mit 32 Liter pro Quadratmeter gefolgt von Gumpoldskirchen (NÖ) mit 29 Liter pro Quadratmeter und Lunz am See (NÖ) mit 24 Litern. Die heftigsten Gewitterböen gab es am Linzer Flughafen (OÖ) mit 90 km/h und in Waizenkirchen (OÖ) mit 83 km/h.
Knapp 100 km/h in Innsbruck
Die österreichweit stärksten Böen wurden allerdings abseits der Gewitter durch das abrupte Einfließen der Kaltfuft ins Inntal gemessen: Am Innsbrucker Flughafen (T) erreichten die Windspitzen bis zu 97 km/h und auch in Haiming wurden Böen von bis zu 86 km/h registriert. „Die Folge waren dort umgestürzte Bäume, Stromausfälle und Behinderungen im Bahnverkehr“, so Lukas.
Kommende Tage ruhiger
Die nächsten Tage bringen wieder ruhigeres Aprilwetter. Am Freitag bleibt es oft trocken, nur im Bereich von Vorarlberg bis Oberösterreich gehen ein paar Schauer nieder. Gewitter bleiben jedoch die Ausnahme. Erst am Samstagnachmittag und am Sonntag muss man wieder etwas häufiger mit Blitz und Donner rechnen. „So heftig wie zuletzt fallen diese aus heutiger Sicht aber nicht aus. Unwetter sind bis auf Weiteres nicht mehr zu erwarten“, so Lukas.
Hintergrundwissen: Wie werden Blitze gemessen?
Das UBIMET-Blitzmessnetzsystem powered by nowcast beruht auf der Erfassung elekromagnetischer Wellen, die von den Blitzen ausgesendet werden. „Jeder Blitz wird von mindestens fünf Sensoren erfasst und über die Messung der Laufzeit werden der genaue Ort, die Zeit und die Stärke des Blitzes errechnet“, erklärt der Meteorologe. „Selbst schwache Blitze können mit dieser patentierten 3-D-Technologie gemessen werden.“