Jänner 2018 Mild, schneereich und trüb
Sechs Grad wärmer als Jänner des Vorjahres, Schneemassen auf den Bergen
Wien, 30.01.2018 – Der Jänner 2018 geht als außergewöhnlich milder und nasser Monat in die Statistik ein. Im Schnitt war der Monat rund 3,2 Grad zu warm und damit um ganze 6 Grad wärmer als der Jänner des Vorjahres. Dazu war es in vielen Landesteilen nass. Im Tiroler Oberland brachte der Monat zum Teil viermal so viel Niederschlag wie im Mittel. Das spiegelt sich auch in den gefallenen Schneemengen wieder. Oberhalb von rund 2.000 m lagen zeit- und gebietsweise mehr als 5 Meter Schnee. In tiefen Lagen gab es hingegen kaum Neuschnee. Die Sonne war im vergangenen Monat mit einem landesweiten Minus von rund 30 Prozent eher ein seltener Gast.
Der vergangene Jänner, eigentlich der Höhepunkt des Winters, brachte mit einer landesweiten positiven Abweichung von rund 3,2 Grad in den Niederungen nur selten echte Winterstimmung. Die wärmsten Regionen waren Vorarlberg, der Tiroler Außerfern sowie Ober- und Niederösterreich, Wien und Unterkärnten. Hier war es vielerorts um mehr als 4 Grad wärmer als im Mittel. „Im oberösterreichischen Ort Aspach betrug die Abweichung gar 5,3 Grad“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Am relativ gesehen kältesten blieb es mit einem plus von 1,1 Grad auf der Villacher Alpe.“ In Wien kam es zudem nur an 4 Tagen zu Morgenfrost, Eistage waren selbst in vielen Alpentälern selten. Der Monatshöchstwert wurde mit kräftigem Westwind am 29. mit 19,1 Grad in Eisenstadt erreicht. In Sankt Leonhard im Pitztal war es am 14. mit -14,6 Grad am kältesten. Österreichweit am kältesten war es am 17. mit -22,0 Grad am 3.440 m hohen Brunnenkogel.
Viermal so viel Schnee wie üblich
In weiten Landesteilen war es nicht nur mild, sondern auch ausgesprochen nass. Die größten Abweichungen gab es in Tirol in den Ötztaler Alpen und im Oberen Gericht. Lokal, etwa in Nauders, kam mehr als viermal mehr Niederschlag zusammen als in einem durchschnittlichen Jänner. Verbreitet um 80 bis 200 Prozent nasser war es von Vorarlberg bis Oberösterreich sowie in Osttirol und Oberkärnten. Im östlichen Flachland sowie in Unterkärnten und in der südlichen Steiermark lagen die positiven Abweichungen meist bei 10 bis 40 Prozent. Mit einem Minus von 10 bis 30 Prozent zu trocken war es lediglich lokal entlang von Mur und Mürz sowie im Waldviertel. Der nasseste Ort Österreichs war mit 333 Liter pro Quadratmeter Warth am Arlberg, am trockensten blieb es mit nur 10 Liter pro Quadratmeter im niederösterreichischen Hollenthon in der Buckligen Welt.
Enorm waren in den Alpen die Schneemengen. Im Arlberggebiet lagen zeitweise mehr als fünf Meter Schnee. Soviel wie schon seit Jahren nicht mehr im Jänner. In tiefen Lagen blieb Schnee aufgrund der hohen Temperaturen allerdings Mangelware. In Wien bildete sich nur am 14. vorübergehend eine ein Zentimeter dünne Schneedecke.
Wenig Sonne
Das oft nasse und unbeständige Wetter schlägt sich auch auf die Sonnenbilanz nieder. Vor allem in der Obersteiermark, in den Salzburger Gebirgsgauen sowie im Wald- und Weinviertel kamen oft nur halb so viele Sonnenstunden zusammen. Am trübsten außerhalb der Berge blieb es mit nur 24 Sonnenstunden in Sulz im Weinviertel. Gar nur auf 5 Sonnenstunden kam man im aufgrund der Berge ohnehin schattigen Tiroler Holzgau. Der sonnigste Platz im Jänner war mit 145 Sonnenstunden die Kärntner Kanzelhöhe.
Die stärksten Windspitzen abseits der Berge gab es mit Sturm „Burglind“ am 3. im Vorarlberger Sulzberg. Am 4. wurde mit 162 km/h die österreichweit stärkste Böe am oberösterreichischen Feuerkogel gemessen.
Extremwerte Jänner 2018 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste und tiefste Temperatur
19,1 Grad, Eisenstadt (B, 29.)
-14,6 Grad, Sankt Leonhard im Pitztal (T, 14.)
Nassester und trockenster Ort
333 Liter pro Quadratmeter, Warth am Arlberg (V)
10 Liter pro Quadratmeter, Hollenthon in der Buckligen Welt (NÖ)
Sonnigster und trübster Ort
145 Sonnenstunden, Kanzelhöhe (K)
5 Sonnenstunden, Holzgau (T)
Stärkste Windspitzen Tal/ Niederungen und Berg
126 km/h, Sulzberg (V, 3.)
162 km/h, Feuerkogel (OÖ, 4.)
Josef Lukas
Medienmeteorologe
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