Stürmische Monate führten zu Anstieg des Einspeisemanagements in 2017
Karlsruhe, 05. Januar 2018. In den vergangenen Monaten sorgten eine Reihe von Tiefdruckgebieten für außergewöhnlich viele stürmische Tage. Sturm Burglind sorgte Anfang des Jahres am 3. Januar 2018 kurzfristig sogar für eine Rekord-Windeinspeisung in Deutschland von über 42 GW – noch nie wurde so viel Wind in das deutsche Stromnetz eingespeist. Netzengpässe führten vermehrt zu Einspeisemanagement-Maßnahmen (EinsMan), d.h. der Abregelung von EE-Anlagen durch Netzbetreiber. Laut vorläufigen Zahlen von UBIMET, die die Abregelungen in Deutschland hochrechnet und mit einem Fundamentalmodell prognostiziert*, sorgte das Sturmtief an diesem Tag für Abregelungen von bis zu 3.5 GW (± 0.5 GW), was der Leistung von mehr als 2 Kernkraftwerken entspricht.
Stürmische Wetterlagen führten auch in 2017 zu steigenden EinsMan-Mengen. Während die Bundesnetzagentur für 2016 mit 3743 GWh noch einen leichten Rückgang der EinsMan-Mengen gegenüber 2015 vermeldete, zeigt der vorläufige UBIMET EinsMan-Monitor für 2017 mit 4042 GWh wieder einen deutlichen Anstieg. Die EinsMan-Mengen für 2017 sind vorbehaltlich fehlender Veröffentlichungen und nachträglicher Änderungen einzelner Netzbetreiber. “Es ist daher durchaus noch mit einem Anstieg der bereits hohen UBIMET EinsMan-Monitor Mengen für 2017 zu rechnen”, so Constantin Junk, Head of Energy Development und EinsMan-Experte bei UBIMET.
*Hinweis: Die Erfindung, die die Grundlage des EinsMan-Monitors und der EinsMan-Prognose bildet, ist als Gebrauchsmuster (DE 20 2017 100 343.4) geschützt und wurde von UBIMET zum Patent (DE 10 2017 101 265.6) angemeldet.
Abbildung: Energiemengen des Einspeisemanagements in Deutschland und Schleswig-Holstein (SH) von 2009 – 2017. Datenquelle Energiemengen bis 2016: Monitoring-Berichte der Bundesnetzagentur Datenquelle für 2017: UBIMET EinsMan-Monitor |