Unwettergefahr, 15 Grad Temperaturrückgang, Schneefall bis unter 2.000 m
Wien, 31.08.2017 – Der Herbst hält sich in diesem Jahr exakt an das Datum: Pünktlich zu Beginn des meteorologischen Herbstes am 1. September stellt sich laut dem Wetterdienst UBIMET das Wetter markant um. Eine Kaltfront und ein Tief über Oberitalien sorgen für einen regelrechten Wettersturz und bringen den Herbst. Die Temperaturen gehen bis zum Wochenende um gut 15 Grad zurück, von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sinkt die Schneefallgrenze auf rund 1.800 m. Dazu muss man mit teils heftigen Gewittern rechnen, gebietsweise besteht Unwettergefahr. Im Alpenbereich kommen zudem bis Sonntag große Regenmengen zusammen, Überflutungen und Murenabgänge sind möglich.
50 Zentimeter Neuschnee für die Gletscher
Der erste September ist für die Meteorologen traditionell der Herbstbeginn. In diesem Jahr hält sich das Wetter exakt daran, die Temperaturen gehen um rund 15 Grad zurück. Eine sehr herbstliche Wetterphase wird eingeleitet. „Der Grund für das abrupte Sommerende ist die Kaltfront eines mächtigen Tiefs über der Ostsee und ein Tief über Oberitalien“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Damit stellt sich oft nasses, windiges und frisches Herbstwetter ein, mit Temperaturen durchwegs unter 20 Grad.“ Auf den Bergen gibt es den ersten markanten Schneefall des Herbstes. Die heimischen Gletschergebiete bekommen bis Montagfrüh bis zu 50 Zentimeter der weißen Pracht ab, die Schmelze ist damit vorerst vorbei.
Unwettergefahr ab Donnerstagnachmittag
Der Wetterumschwung wird in weiten Landesteilen recht turbulent verlaufen. Schon am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag gehen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich sowie in der Obersteiermark heftige Gewitter nieder. Dabei sind Unwetter mit Wolkenbruch, großem Hagel und schweren Sturmböen möglich.
Am Freitag gibt es im Westen starken Dauerregen, der sich tagsüber auf weite Landesteile ausbreitet. Von Kärnten über die Steiermark bis nach Niederösterreich sind weitere Gewitter dabei. Zum Teil kommen große Regenmengen von 40 bis 70 Liter pro Quadratmeter zusammen. „Am meisten Regen fällt von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie in Osttirol und Kärnten“, so Spatzierer. „In diesen Regionen muss man mit Murenabgängen und kleinräumigen Überflutungen rechnen.“
Viel Regen im Westen und in den Alpen, herbstlicher Schulbeginn im Osten
Am Wochenende geht es teils nass weiter. Im Westen und in den Alpen regnet es weiterhin nahezu ohne Pausen und oft kräftig. Hier kommen bis zum Sonntagabend aus heutiger Sicht noch einmal verbreitet 20 bis 60 Liter pro Quadratmeter dazu. Entsprechend nimmt die Hochwasser- und Murengefahr weiter zu. Die Sonne zeigt sich kaum und die Temperaturen kommen nicht mehr über 10 bis 17 Grad hinaus.
In Niederösterreich, in Wien, im Burgenland sowie im Südosten der Steiermark muss man zwar ebenfalls zeitweise mit Regen, am Freitag auch mit Gewittern rechnen. Die trockenen Phasen sind hier aber länger, die Sonne zeigt sich dennoch selten. Mit maximal 15 bis 22 Grad bleibt es frisch und teils lebhafter Wind aus nördlichen Richtungen verstärkt das Kälteempfinden zusätzlich.
Zum Schulstart am Montag dürfen die Schülerinnen- und Schüler auf jeden Fall die Herbstgarderobe auspacken. Den Regenschirm benötigt man bei windigen 15 bis 20 Grad allerdings nicht.
Josef Lukas
Medienmeteorologe
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