In der Steiermark und in Niederösterreich blitzte es am öftesten
Wien, 01.07.2018 – Im zurückliegenden Juni registrierte das Blitzmessnetz von UBIMET österreichweit exakt 447.746 Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war mit insgesamt 184.754 Blitzen die Steiermark, auf die rund 40 Prozent aller Juni-Blitze entfielen.
Daher wundert es auch nicht, das die fünf blitzreichsten Bezirke sich alle in der Steiermark befinden, angeführt vom Bezirk Weiz mit 27.350 Blitzen. Der stärkste Blitz wurde mit 301.000 Ampere in Ritzing im Burgenland gemessen.
In diesem vor allem in der ersten Hälfte sehr gewitterreichen Juni registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 447.746 Blitze. Damit gab es ähnlich viele Blitzentladungen wie im Juni des Vorjahres, in dem es rund 420.000 mal blitzte. Der Juni bildet zusammen mit Juli und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. „In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Luft und der Topografie Österreichs entwickeln sich dann zahlreiche Gewitter.“
Spitzenreiter Steiermark, Graz blitzreichste Stadt Österreichs
Mit exakt 184.754 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit gut 67.000 und Oberösterreich mit etwa 56.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 272 Blitze.
Mit rund zwölf Blitzen pro Quadratkilometer liegt das Burgenland hinsichtlich der Blitzdichte knapp vor der Steiermark mit rund elf Blitzen pro Quadratkilometer. „Auf Gemeindeebene hat die Steiermark die Nase vorne, in Bad Gleichenberg wurden 48 Blitze pro Quadratkilometer registriert“, sagt Spatzierer.
Die fünf blitzreichsten Bezirk finden sich allesamt in der Steiermark, angeführt vom Bezirk Weiz mit 27.350 Entladungen. Mit 27,3 Blitzen pro Quadratkilometer war relativ gesehen allerdings die Stadt Graz der Spitzenreiter, gefolgt von Weiz mit 24,9 Blitzen und Güssing mit 23,7 Blitzen pro Quadratkilometer.
Gewitterfreie Tage bildeten im Juni die Ausnahme, an insgesamt 28 von 30 Tagen wurde in
Österreich zumindest eine Entladung registriert.
Stärkster Blitz im Burgenland
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden im Burgenland gemessen. „Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 301.000 Ampere in der Nacht auf den 9. Juni in Ritzing“, so Spatzierer. „In kürzester Zeit wurde dabei rund 19.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.“
Blitze nach Bundesland, Anzahl und Blitzdichte
- Bundesland
- Steiermark
- Niederösterreich
- Oberösterreich
- Burgenland
- Kärnten
- Salzburg
- Tirol
- Vorarlberg
- Wien
- Österreich Gesamt
- Anzahl
- 184.754
- 67.141
- 56.124
- 48.170
- 30.640
- 27.405
- 23.532
- 9.708
- 272
- 447.746
- Blitzdichte
- 11,26 Blitze/km²
- 3,50 Blitze/km²
- 4,69 Blitze/km²
- 12,15 Blitze/km²
- 3,21 Blitze/km²
- 3,83 Blitze/km²
- 1,86 Blitze/km²
- 3,72 Blitze/km²
- 0,66 Blitze/km²
- 5,34 Blitze/km²
Die fünf stärksten Blitze
- 301.400 Ampere
- 270.300 Ampere
- 268.900 Ampere
- 266.700 Ampere
- 265.800 Ampere
- Ritzing (B)
- Forstau (S)
- Gschnitz (T)
- Bruck an der Mur (ST)
- Stadl-Predlitz (ST)
Blitzreport für Juli 2018
Die Trockenheit im Juli macht sich auch bei der Gewittertätigkeit bemerkbar. Im Juli gab es ungewöhnlich wenig Gewitter bzw. Blitze im Vergleich zu den Vorjahren bzw. Vormonaten. Anbei finden Sie den detaillierten Blitzreport für Juli von UBIMET sowie eine Grafik über die Blitzdichte/-verteilung in Österreich.
Extreme Hitze, neuer europaweiter Temperaturrekord?
Der Iberischen Halbinsel steht eine extreme Hitzewelle bevor, selbst der europaweite Temperaturrekord von 48 Grad könnte gebrochen werden. Zudem befindet sich am Ende der Presseaussendung noch ein Absatz über die gestrigen Unwetter in Westösterreich + als Grafik die gefallenen Niederschlagsmengen.
Die Hitze hat Österreich im Griff
34,6 Grad meldete Innsbruck gestern, der bisherige Höchstwert in diesem Jahr. Die Hitzewelle hat Österreich fest im Griff, und das wohl noch bis in die kommende Woche hinein.