421.767 Blitze zuckten im Juli vom Himmel
UBIMET: In der Steiermark und in Niederösterreich blitzte es am häufigsten
Wien, 01.08.2019 – Im zurückliegenden Juli registrierte das Blitzmessnetz von UBIMET österreichweit exakt 421.767 Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war mit insgesamt 134.917 Blitzen wie so häufig die Steiermark, auf die rund 32 Prozent aller Juli-Blitze entfielen. Daher wundert es auch nicht, das sich die fünf blitzreichsten Bezirke alle in der Steiermark befinden, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17.718 Blitzen. Der stärkste Blitz wurde mit 269.000 Ampere hingegen in St. Gallenkirch in Vorarlberg gemessen.
In diesem bezüglich Gewittern nur leicht unterdurchschnittlichen Juli registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 421.767 Blitze. Damit gab es zwar mehr als doppelt so viele Blitzentladungen wie im Juli des Vorjahres, dieser stellte jedoch mit 173.440 Blitzen die geringste Zahl seit Beginn der modernen Erfassung im Jahr 2010. Der Juli bildet zusammen mit Juni und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. „In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Luft und der Topografie Österreichs entwickeln sich dann zahlreiche Gewitter.“
Spitzenreiter Steiermark, Salzburg blitzreichste Stadt Österreichs
Mit exakt 134.917 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit gut 65.000 und Tirol mit etwa 64.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 613 Blitze.
Mit rund acht Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark hinsichtlich der Blitzdichte ebenso knapp vorne, gefolgt von Salzburg und Tirol mit rund fünf Blitzen pro Quadratkilometer. „Auf Gemeindeebene hat St. Stefan im Rosental (St) die Nase vorne, hier wurden 43 Blitze pro Quadratkilometer registriert“, sagt Spatzierer.
Die fünf blitzreichsten Bezirke finden sich allesamt in der Steiermark, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17.718 Entladungen. Mit 20,4 Blitzen pro Quadratkilometer war relativ gesehen allerdings die Stadt Salzburg der Spitzenreiter, gefolgt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17,5 Blitzen und Leibnitz mit 16,5 Blitzen pro Quadratkilometer.
Gewitterfreie Tage bildeten im Juli die Ausnahme, an insgesamt 26 von 31 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert.
Stärkster Blitz in Vorarlberg
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Vorarlberg gemessen. „Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 269.000 Ampere am Vormittag des 3. Juli in St. Gallenkirch im Bezirk Bludenz“, so Spatzierer. „In kürzester Zeit wurde dabei rund 17.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.“
Jahr 2019 bisher blitzschwach
Im gesamten Jahr 2019 wurden in Österreich bisher 718.170 Blitze registriert. Dieser Wert liegt deutlich unter der durchschnittlichen Zahl von 973.000 Blitzen, gemessen seit 2010, stellt aber nicht mehr den niedrigsten Wert dar. Im Vergleich dazu wurden in den letzten drei Jahren 2016 bis 2018 zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als eine Million Blitze verzeichnet.
Blitze nach Bundesland, Anzahl und Blitzdichte
- Steiermark 134.917 8,23 Blitze/km²
- Niederösterreich 64.800 3,38 Blitze/km²
- Tirol 63.679 5,04 Blitze/km²
- Oberösterreich 53.174 4,44 Blitze/km²
- Kärnten 40.943 4,29 Blitze/km²
- Salzburg 37335 5,22 Blitze/km²
- Burgenland 15.030 3,79 Blitze/km²
- Vorarlberg 11.276 4,32 Blitze/km²
- Wien 613 1,48 Blitze/km²
- Österreich Gesamt 421.767 5,03 Blitze/km²
Die fünf stärksten Blitze
- 269.200 Ampere St. Gallenkirch (V)
- 243.200 Ampere Stadl-Predlitz(ST)
- 234.900 Ampere Westendorf (T)
- 221.000 Ampere Dunkelsteinerwald (NÖ)
- 218.300 Ampere Egg (V)
Der Altweibersommer kommt
Nach einem unbeständigen Freitag setzt sich am Wochenende allmählich stabiles, warmes Spätsommerwetter ein, der Altweibersommer kommt und scheint in gesamte kommende Woche zu bleiben.
Blitzstatistik Sommer 2018
Der meteorologische Sommer ist nun vorbei. Wir haben einen Blick auf die Gewitter in den vergangenen 3 Monaten geworfen.
Auf Italientief folgt Wetterberuhigung mit bis zu 26 Grad
Am Dienstag gibt es besonders im Nordosten noch ein paar Schauer und Gewitter, ab Mittwoch stellt sich aber ruhiges Spätsommerwetter ein.